約 5,318,480 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3514.html
DRITTER AKT Erstes Bild (Landstraße im Orient.Midas und Danae untereiner halb-dürrenPalmengruppe, wie erwachend) ▼DANAE▲ Geliebter! Freund! ▼MIDAS▲ Bei dir - bin ich! ▼DANAE▲ Wer - wer bist du? ▼MIDAS▲ Der dich liebt, Midas! ▼DANAE▲ Midas? Wo sind wir? ▼MIDAS▲ Auf einsamer Straße - ▼DANAE▲ Das goldne Gemach? ▼MIDAS▲ Verschwunden - alles! ▼DANAE▲ Neuer Zauber! ▼MIDAS▲ Welt, die wir erwählt. ▼DANAE▲ Wo ist das Kleid? Golden Gewand? ▼MIDAS▲ Vorbei das Kleid! Armut nur! ▼DANAE▲ Was dort so leuchtet - Ist es noch Gold? ▼MIDAS▲ Ein Stein, Danae - Im Schein der Sonne! ▼DANAE▲ O Fluch des Fremden! Erbarmungslosen! (sie weint) ▼MIDAS▲ Zur fühllosen Säule Warst du erstarrt - ▼DANAE▲ War es dein Kuß, Der zur Säule mich machte? ▼MIDAS▲ Der Fluch war es, Gabe des Goldes! ▼DANAE▲ (wie in tiefem Erinnern) Chrysopher? Bringer des Goldes! Du -verflucht? ▼MIDAS▲ Fluch und Gold Warf ich von mir! ▼DANAE▲ König dann Von maßlosem Reichtum? Ihm fast gleichend? ▼MIDAS▲ Höheres Glück Tauschte ich ein! Danae ist mir gefolgt! ▼DANAE▲ Liebe gab dir Armut, Elend! ▼MIDAS▲ Doch Danae gab sie - Freudiges Leben! ▼DANAE▲ Bleibt doch Geheimnis, Wem ich gefolgt? ▼MIDAS▲ ln Syriens Glut Trieb ein armer Junge Den freuen Esel, Sein einziges Gut! Ein Alter im Burnus Trot da zu mir Göttliches Auge Bannte mich leuchtend, Stimme umfing mich Tief, voll Geheimnis Was an Reichtum nie Ein Mensch besaß - Midas, sei dein! Dem Zauber lausche Was je du berührst - Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Werde zu Gold! Dem König des Goldes Bedang er das eine Tausch der Gestalt Aufseinen Wink! Seines Willens Geschöpf An jedem Ort! Bräch ich den Eid - Zu Ende die Gabe! So saß der Gott An Midas Statt Auf Lydiens Thron! Erfaßt von deines Bildes Zauber, Sandt er den Werber, Als Bringer des Goldes - Als Chrysopher! ln des Boten Liebend Erinnern Wob sich das Bild! Herrlich erwuchs es Zu deiner Schönheit, Dein Blick erleuchtete Meines Pfades Unheil! Deines Auges Macht Besiegte den Schwur! Machte mich stark Zu größtem Verzicht Stall Goldes Macht Leuchtete Midas Höherer Glanz Danaes Liebe! ▼DANAE▲ Als mit des Kleides Glanz du gekommen - Seltsam bewegt Ward mein Herz - Nicht vor der Gabe, Nicht vor dem Reichtum - Doch vor des Boten Seligem Anblick! ▼MIDAS▲ (den Esel herbeiführend) Hart ist der Weg, Den wir nun wandeln! ▼DANAE▲ Gesegnet die Armut, Die uns vereint! Gesegnet das Schicksal, Das wir erwählt! ▼MIDAS▲ Armselig reist Danae - Von Liebe geführt. (er hebt sie sanft auf den Esel) ▼BEIDE▲ So führ ich dich mit sanfter Hand Ins neue, in der Liebe Land. Nicht Gold ist s, was die Hand erfaßt, Nur Sorge bleibt und Arbeitslast. Nicht golden, irden ist der Krug - Der Thron verschwunden, der uns trug - Nicht Goldes Glanz den Weg erhellt Die Sonne leuchtet unserer Weh. (Verwandlung) Zweites Bild (Wenn sich der Vorhang hebt, zeigt die Bühneeine südliche Waldlandschaft in den Bergen. Jupiter tritt auf, in tiefes Nachdenken versunken. Merkurhalb Gott, halb Spaßmacherder römischen Komödie, kommt aus denLüften herabgeflogen) ▼JUPITER▲ Du schon hier? ▼MERKUR▲ Pünktlich wie immer! ▼JUPITER▲ Zu Ende die Dienste! Heimwärts kehr ich! ▼MERKUR▲ Danae wählte sich Selbst den Gatten… ▼JUPITER▲ Wie? Ihr wißt schon?! ▼MERKUR▲ Bis zum Olymp Ward dein Donner gehört! - Als die Goldgewordene Wählte - den Eseltreiber - Brach deines Donners Echo Aus im hohen Olymp! ▼JUPITER▲ Neugierige, Was habt ihr zu horchen? ▼MERKUR▲ Und erst zu loahen! Es wälzte sich Ares! Vulkan, im Trinken Schallend verschluckt sich! Es vergoß Ganymed Lachend den Nektar - Ja, aus deines Wütens Gewitter Schöpften diesmal Statt wässrigen Regen - Nektar die Menschen! ▼JUPITER▲ Frecher Spötter! ▼MERKUR▲ Ein feines lächeln Stand um der Venus Mund! ▼JUPITER▲ Schweige! Doch sie - Die Gattin - Juno?! ▼MERKUR▲ Ach, die würdige Göttermutter - Lachte am meisten! Unter Tränen - Tränen der Freude - Schwor sie, denselben Goldenen Tempel Müsse sie haben Tempel der Treue, Gottentreue! ▼JUPITER▲ Bittrer Hahn Dem schwachenGotte! ▼MERKUR▲ Andern Gewitters Tosen Im zerstörten Palast! Verschwunden die Hoffnung AufMidas! Verschwunden die Werber! Danae -entflohn! ▼JUPITER▲ So laß uns eilen! Auf zum Olymp! ▼MERKUR▲ Geduld! Aus dem wüsten Toben Der Könige, Knechte - Des ganzen Volkes Der Insel Eos Sieh -vier schöne Frauen Fanden den Weg zu dir! ▼JUPITER▲ Nicht mag ich sie sehen! Neue Enttäuschung! Fort, Merkur - faß mich! ▼MERKUR▲ (blickt durch die Bäume) Ahnung lenkt sie! Wie sie sich eilen! Mit zarten Füßchen Auf holprigen Wegen… ▼JUPITER▲ (unwillkürlich gleichfalls hinblickend) Zarten Füßchen…? Die dort so nochhinkt Ist sicher Leda, Des Schwanes Braut… Leda - stärker… Die wacker sich müht Alkmene, zärtlich, Zu zärtlich… immer. Europa - Semele - (die vier Königinnen stehen vor ihm) ▼KÖNIGINNEN▲ Willkommen, Jupiter! Nicht Jupiter-Midas! Jupiter - immer! Für immer - dein! ▼JUPITER▲ (mürrisch) Was wollt ihr wieder? Was stört ihr den Einsamen? Wer verriet euch Des Gottes Weg? ▼KÖNIGINNEN▲ Um den zerschmetterten Saal Schlich Merkur. Er verriet uns Des Freundes Weg! ▼JUPITER▲ Meine Ahnung! Lügender Knecht! - Ihr aber nach Hause! Eilt euch, eilt euch - Sonst seht ihr wieder Meines Blitzes Strahl! ▼ZWEIDER KÖNIGINNEN▲ Wie sehr er scherzt, Der göttliche Freund! Der alles mit List Zum besten gefügt, Uns herbeschieden Zum Stelldichein! ▼JUPITER▲ Ich - euch beschieden? ▼DIE ANDERN ZWEI▲ Ganz göttlich war s, Auf Danae, goldlüstern, Verdacht zu lenken! Sie einzuspinnen ln goldenen Zauber, ln trügenden Regen! ▼ZU VIERT▲ Und dann die Eitle, Die auf Gold gehofft - Mit dem falschen König Gebührend zu lohnen! Ein Eseltreiber! Haha! ▼JUPITER▲ (besinnt sich, geschmeichelt) So seht ihr ihn wieder ln neuer Jugend Glanz? ▼ZWEI DER KÖNIGINNEN▲ Nur wer sich wunschlos Dem Gotte naht, Nur wer bescheiden Harrt der Umarmung, Dankbar, zu Füßen - Nur der darf hoffen Auf höchsten Glanz! ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Nur wer gehorsam Merkurs Befehlen, Nur wer zufrieden Auch mit den Gatten, Die er uns pries An Jupiters Statt Nur der darf hoffen Auf höchsten Glanz! ▼JUPITER▲ (versöhnt) So bleibt, ihr Schmeichler! Du aber, Merkur Bist einmal du da, Frecher Kuppler Sorg und rühr dich, Rüste den Tisch! (Eine reichlich goldgedeckte Tafel steigt aus dem Boden empor) ▼DIE VIER KÖNIGINNEN▲ (nehmen Platz) Schmausenden Gattinnen Kann Juno nicht zürnen, Geborgen sind wir An Freundes Seite! Nur Danae sann Übles - Entschuldigt sind wir, Ganz außer Verdacht! (sie heben die Becher) Den Wiedergekehrten Begrüßen wir, Nicht die und jene - Nein, alle vier! (man stößt an) ▼JUPITER▲ (erwidert) Den Wiedergekehrten Beglückt aufs neu Gedenken der Tage, für immer vorbei! ▼DIE VIER KÖNIGINNEN▲ (unwerben ihn) Nicht so! Geliebter, nicht so! Mir diesen Trank!Mir! Mir! ▼LEDA▲ Wie kühl ergläntzt Am Gebirge die Bucht! Wie tauche ich gern Ermattete Glieder Ins spiegelnde Blau! Da wendet ein Schwan Vorsichtig äugend Zur tiefen Grotte! Wie weich sein Gefieder! Wie friedlich er kost - Der göttliche Schwan! ▼JUPITER▲ Mit mächtigen Schlägen Aufflattert der Schwan! Leb wohl, Leda, leb wohl! ▼SEMELE▲ Wie neugierig lugt ich Nach der nächtig-dunklen Gewitterwolke Vor Thebens Toren! Siehe - die Wolke - Sie neigt sich herab! Der Freund entsteigt ihr! O könnt ich ihnEinmal erblicken In wahrer Gestalt! ▼JUPITER▲ Begehre es nie! Verflüchtigt die Wolke - Aufschlägt der Blitz! Semele, leb wohl! ▼ALKMENE▲ Wenn aber der Gatte In rüstiger Feldschlacht - Kehrst du mir wieder? Bei Öllämpchens Schein Blitzt mir dein Panzer Ganz wie der seine - Amphitryon gleich? ▼JUPITER▲ Dir bleibt der Gatte! Der Gott verläßt dich, Alkmene, leb wohl! ▼EUROPA▲ Wie leuchtet die Flur! Wie wohlig weidet Der mächtige Stier! Freundlich läßt er Zum Spiele sich nieder, Läßt auf den breiten Rücken mich steigen! Furchtbares Schnauben! Rosender Ritt Zu seligem Glück! ▼JUPITER▲ Leb wohl, Europa! Weitab deines Weges Steigt jetzt, der dich trug, Der göttliche Stier! ▼KÖNIGINNEN▲ O scherze nicht, Freund! Junger Geliebter! (durcheinander) Göttlicher Schwan! Himmlische Wolke! Umfasse mich wieder! Kehrst du aufs neu Bei der Öllampe Schimmer? Der Stier - der Stier Unter fröhlichen Blumen! (sie suchen alleJupiter zu fassen) ▼JUPITER▲ (erhebt sich) Ihr seht nur stets Die eine Gestalt! So bleibe sie euch, Die einst dem Gott Freude gewährt Einer glücklichen Stunde! Erinnerung - wahrt euch An Wolke und Schwan, An Amphitryon, an den Stier! Seid glücklich! Er aber - der Gott Erträgt nicht Enttäuschung Der letzten Gestalt, Wo der heiße Wunsch Ihm Erneuerung bot Der schönsten Verwandlung, Der letzten Liebe! So nimmt er denn Abschied von euch, Abschied von der Erde, Die er geliebt ln jeder Gestalt, Am meisten geliebt - Als goldener Regen… Lebt, Freundinnen, wohl…! (Es ist blitzschnell dunkel geworden. Nur die GestaltJupiters leuchtet, von Merkur umfaßt) ▼KÖNIG POLLUX▲ (hinter der Szene) Halt - halt! Da ist er! ▼GLÄUBIGER▲ (ebenso) Den Schwindler gefaßt! (König, vier Könige, Gläubiger und Volk stürzen auf die Bühne) ▼KÖNIG▲ Der Midas sich nannte - Entflohn aus dem Haus! ▼VIER KÖNIGE▲ Mit unseren Frauen! Endlose Schmach! ▼KÖNIG▲ Das Haus entzündet, Verbrannt der Palast! ▼VIER KÖNIGE▲ Leda! Alkmene! Ihr Ungetreuen! (sie stürzen sich auf sie) ▼KÖNIG▲ Danae - geraubt! ▼VIER KÖNIGE▲ Semele! Europa! Rechtfertigt euch! ▼KÖNIG▲ Zerrissen, armselig, Einen Esel reitend Ward Danae gesehen! ▼CHOR▲ Einen Esel reitend! ▼KÖNIG▲ Rechtfertige dich, Midas - Wer sonst du auch seist! Haltet den Schwindler! ▼GLÄUBIGER▲ (hängen sich an Jupiter) Midas, bezahlen! Enttäuschungen, Qualen, Leere Gespinste, Entgangne Gewinnste - Bezahlen, bezahlen! ▼VIER KÖNIGE▲ Untreue, schamlos - Sollt ihr bezahlen! (sie fassen die Königinnen, mit ihnenschnell ab) ▼GLÄUBIGER▲ Midas! Bezahlen! Versprechungen,Qualen! Zu hunderten Malen Bezahlen! Bezahlen! ▼JUPITER▲ (sehr bedrängt) So hilf, Merkur! ▼MERKUR▲ Größter der Götter! Hier hilft nur eines, Was tausendmal Deiner schönen Welt Geholfen Geld! (Jupiter macht eine beschwörende Geste. Goldmünzen fallen klirrend und blinkend in die Menge) ▼CHOR▲ Schwere Tropfen! Klinge, klopfen! Was nie geschah - Wär heute da? Mühloser Segen Goldener Regen! Dicht und dichter - Blitzende Lichter! Glücklicher Ort Regne so fort! Herrlich erschallt Midas - bezahlt! (nach dem ersten Erstaunen derer, die Münzen auffangen, bricht die Mengein immer größeren Jubel aus, derallmählich in eine heitere Balgereiausklingt, während alles dem sichim Hintergrunde verlierenden Goldregennachläuft) ▼MERKUR▲ Köstlicher Spaß! Wie sie sich balgen Aus der Luft fangen Das gelbe Metall! War einer glücklich Entreißt s ihm der andre Und dem der dritte! Wie viel vermag Der hohe Olymp! Gewährt die Freuden Benebelt die Sinne Mit einem Wink! Wie glücklich bist du, Jupiterl ▼JUPITER▲ (heftig) Schweige, Merkur… (weicher) Was hier gelang - Eines Mädchens Sinn Beugt es mir nicht. Liebt ich sie auch Mit Jupiters Macht! ▼MERKUR▲ Wer weiß, wer weiß? Was nicht gelang Im Königspalaste - Vielleicht gelingt s Der nagenden Zeit ln des Eseltreibers Niedrem Stall?! Nimm noch nicht Abschied Von aller Hoffnung! ▼JUPITER▲ Danae -Danae - Die ich geliebt - Als letzte geliebt - Find ich nicht wieder! ▼MERKUR▲ Warum verzweifeln? Blüht doch die Welt Schöner als je! Warte, Jupiter, warte! Niemals sah ich, Wo Geld gefehlt, Menschen völlig im Glücke! Warte, Jupiter, warte! Danae erstarrt Bis an den Hals - Verzichtete leicht Auf noch mehr Gold! Danae, geliebt Vom jungen Midas, Verzichtet leicht Auf ältliche Herren! Doch wie erscheint Beides ganz anders - Freier und Gold - Wenn Danae in Not Und Midas mit ihr! Warte, Jupiter, warte! Nicht Goldregen sei In stolzen Palästen - Sei Jupiter In niederer Hütte - Dann blüht ihr die Welt Noch schöner als je! (Jupiter reicht ihm versöhnt, lächelnd dieHand) Drites Bild (Das Innere der Esel treiberhütte,mit großer Bescheidenheit,aber ordentlich gehalten. Großes Lager, niederer Tisch mit Sitzen, viel bunte Tücher, in der Art des Orients. Alter Teppich als Türe. Durch das offene Fenster, durch den Vorhang, überallherdringt helle Sonne) ▼DANAE▲ (allein) Wie umgibst du mich mit Frieden, Labst mir immer neu den Blick, Trauter Raum, der mir beschieden Midas Hütte, Danaes Glück! Krug, der oft uns Labung spendet, Lager, ruhevoll und weich - Niemand mehr Verwirrung sendet Midas Hütte, Danaes Reich! - Rätselvoll naht einst ein Fremder Meinem schwankenden Sinn Meiner dunklen Sehnsucht… Hoher Tempel der Verheißung! Drohung, Zorn in seinem Abschied! Aus dem Fluche sproß mir Segen, Als zu Midas ich gefunden! Menschenlos umfing mich tröstlich - Menschenglück -und doch unendlich, Hob mich auf zu neuem Leben, Hoffen, Liebe - überreich Dem Genügsamen gegeben Midas Hütte, Danaes Reich! ▼JUPITER▲ (ist leise durch den Vorhang getreten. Er ist in einen schwerenBurnus gehüllt, wie Midasihn beschrieben hat.Leise ) Danae… ▼DANAE▲ (faßt ihn ruhig ins Auge) Wer bist du, Fremder? ▼JUPITER▲ Ist das die Hütte Midas, des Eseltreibers? ▼DANAE▲ Sie ist es Herr… ▼JUPITER▲ Befohlen hab ich Den Diener hierher. ▼DANAE▲ Ins ferne Ispara Ritt er voraus, Vorzubereiten Die Ankunft des Herrn! ▼JUPITER▲ So heißt es für mich Im glühenden Sande Heimwärts zu schreiten! - Leb wohl, du Frau… (er wendet sich zu gehen) ▼DANAE▲ Bleibt, Herr… Der Tag wird heiß. ln wenig Stunden Kommt Midas wieder… ▼JUPITER▲ (setzt sich seufzend) Midas! ▼DANAE▲ Seltsame Stimme - Seltsames Auge - ▼JUPITER▲ Was scheint dir seltsam, Seltsam an mir? ▼DANAE▲ Auf Syriens Straßen - Dunkle Stimme - Leuchtend Auge - Ein Alter im Burnus - ▼JUPITER▲ (für sich) Ein Alter! Das Ende! ▼DANAE▲ Den Midas beschrieb, Der uns geflucht - Dir glich er - dir! ▼JUPITER▲ Mehr Pilger ziehen Auf Syriens Straßen. ▼DANAE▲ Willst du dich laben, Fremder Mann, Mit bescheidenem Tranke Midas, des Eseltreibers? ▼JUPITER▲ Es segne dir s Der größte der Götter, Der Herr des Geschaffnen - Wenn glücklich du. - Gerne erblickt er Der Menschen Freude, Doch kräftiger lockt ihn Drängender Zwiespalt. Unerfüllt Sehnen Dir im Herzen Zög ihn noch mehr Herbei, dich zu segnen! ▼DANAE▲ (sehr einfach) Es trifft dein Segen Friedlich Genügen, Ruhige Herzen In dieser Hütte - Des Midas Glück. ▼JUPITER▲ (wiederholt sinnend) Friedlich Genügen - Des Midas Glück? ▼DANAE▲ Der Fremde im Burnus Gab Midas Reichtum - Gab ihm fluch! Midas rettete Uns in sein Glück! ▼JUPITER▲ Die Hütte seh ich Des glücklichen Midas! - Du erfüllst sie Mit deinem Wesen, Du mit Dasein, Mit Atem des Glückes? Doch Blühende du - ln Armut, in Not… ▼DANAE▲ Dann sieh nur immer ln diese Hütte! Lobe dich fröhlich An diesem Krug! Sieh auch das einfache Genügsame Lager - Und sei getrost! Siehe Ich liebe! ▼JUPITER▲ (nicht stark, leise beschwörend) Andre Nächte, Längst vergangen… Zarter Schimmer - Flimmernd Leuchten! War s nicht Glückes Zärtlichste Ahnung, Dies Umfassen, Golden Leuchten! Gedenke der Nächte, Danae! ▼DANAE▲ Jäh Erinnern! Goldne Nächte… Kühl Umfassen… Wer war so mächtig, Dies Sehnen zu regen? ▼JUPITER▲ Starker Arm, ln Goldes Fall Glühend Umarmen, Mantels Schwung - ▼DANAE▲ (im dunklen Erinnern) Goldener Blätterfall - Selige Kühle, Herrliches Zelt! Starker Arm, Aus größtem Leuchten HerrlichesAug! ▼JUPITER▲ Trägt dich Erinnern, Selige Danae Auge und Arm? Dann auch ahnst du Den, der dir nah… ▼DANAE▲ (nach kurzer Verwirrung) Nein - nicht nah! Weite Ferne schon! Ein Freund schenkte - Glück der Nächte, Sehnen nach Gold! Ein Gott versprach - Göttliche Ehren, Goldenen Tempel! Ein Dämon -- schloß Mit furchtbarem Fluch! ▼JUPITER▲ Nah das Auge! Nah der Arm, Wieder zu schenken Goldes glückliche Last! Dich fortzuheben Aus niederer Hüte, Zu heiterem Glanze, Ewigem Glück! ▼DANAE▲ So bleibe der Ferne Bei seinem Glanze, Bei seinem Glück! Siehe Ich liebe! ▼JUPITER▲ (sehr bewegt) Tief Geständnis! Unverletzlich Selbst dem Herrn Goldenen Regens, Selbst einem Gott! ln seines Schaffens Ewigem Übermaß Ist er verschlossen! - Doch sein ist Sehnen, Hinab sich zu senken Zu allem Geschaffnen, Zu den Menschen! Sich selbst zu vollenden, Und auch ihr Glück! ▼DANAE▲ Ewige Pfade Trennen sich - - Trüber Nächte Sehnsucht gestillt - Der Unbekannte Weitab von Menschen, Von Danae, Midas Siehe Ich liebe! ▼JUPITER▲ (sehr bewegt) So ferne schon… Du hörst mich nicht… So lausche dem Auge, Das du erkanntest, Trotz trennender Pfade! Dem Märchen lausche! Der dir erglänzte - Herr der Nächte - (nach einer Pause ergriffenerErinnerung) Maja - liebte er einst! Die zarte, flüchtige; Sie zu beschenken, Sie zu beglücken, Sie - zu gewinnen - Ließ er sie… träumen Von der Blumen herrlichen Pracht! In des Traumes duftenden Zauber Schenkte sie sich dem Gott! Als in ihren Armen Jupiter ruhte - Übermächtig Sproßte es da hervor Aus der Erde Wüste Blumen und Blumen, Ein bunter Teppich! Dicht und dichter! Mit des ersten Frühlings Unendlichem Leuchten Deckte sich da die Welt! Aber sieh, du Frau Im holden Übermaß Der duftenden Kelche - Verschwand da Maya, Geborgen von Blumen! Arm blieb Jupiter, ln des Geschenkes Duftendem Reichtum! Einsam zog er Durch den blühenden Garten! Jahr um Jahr, Im Gedenken an Maja, Blüht aufs neue Die glückliche Erde - Selig freut sich die Welt! ▼DANAE▲ Maja - war sein! Jupiters Seligkeit! Weiter blüht sie In Schaffens Freude! Weiterblüht Maias Geschenk Frühling um Frühling! Was er Danae gespendet, Gold blieb es, Kaltes Gold! Höher schien Danae Süßes Verstehen, Ewig Beglücken Von Mensch zu Mensch! Danae und Midas - Siehe sie lieben! ▼JUPITER▲ (zugleich. Aufgeregt) Maja - war sein! Des Gottes Seligkeit! ln der Blumen Kelche Schwand sie dem Gott, Ließ ihn zurück, Arm in Armut! - Aber Danae Erkannte den Gott, Zurück wies sie Strahlende Gabe! O menschliches Glück! Leicht wandelt ihr Der Liebe Pfade, Für Blumen und Gold Tauscht menschliches Glück! Arm nur der Gott! (er wendet sich zu gehen) ▼DANAE▲ O wende dich nicht, Gütiger Fremder, Ohn ein Geschenk! Sieh die Spange! In des Haares Tiefe Barg sie sich heimlich! Nimm denn Gold - Von mir, von Danae! Denn zum Glücke wurde Des Mächtigen Flucht! Betrachtend die Spange, Gedenke der Spender, Der Glücklichen beider, Die - seine Liebe vereint! Gedenke Danaes Dankbar preist sie Der Götter Fügung, Die aus der Nächte Dunkel Zu der liebe Licht sie geführt! ▼JUPITER▲ (in die Betrachtung der Spangeversunken) Auch dich schuf der Gott - Dich auch schenkte der Gott - Schmerzliche Gabe Aus Menschenhand! Menschenliebe Göttergeschenk! Menschenliebe Gefahr dem Gotte - Nehm ich das Gold, Das einst ihn verflocht Mit Danaes und Midas Geschick? Ist er gelöst Aus eurem Kreise, Wendet sich wieder Zu himmlischen Höhen? So wisse,Danae Mehr als dies Gold Bindet den Gott An eure Liebe! Maja! Wie ihren holden Blumen Unvergänglich ersprossen - Bleibt ihr umfangen Von der Erde Schönheit! Mit erfrischendem Atem Leuchten euch Morgen, Seliger Wind Spielt in euren Gärten, Den nie verwelkenden - Bis der strahlendeMittag Auch noch die fernsten Herrlich emporruft ln ewiger Zeugung - Aber in weiter Ferne zieht Der große Ruhelose ln den Abschied des Abends, Er sieht noch einmal Aus scheidender Wolke Die er schuf, die Gärten - Die er liebt, die Menschen -- Und des Gottes Auge Leuchte euch milde, Leuchte sein Segen, sein Dank. (Er geht rasch ab. Danae blickt ihm lange nach. Endlich wendet sie sich und geht langsam dem Herde zu. Da er tönt im Orchester die Weise des heimkehrenden Midas.Danaeruft freudig seinen Namen und eiltihmentgegen) DRITTER AKT Erstes Bild (Landstraße im Orient.Midas und Danae untereiner halb-dürrenPalmengruppe, wie erwachend) DANAE Geliebter! Freund! MIDAS Bei dir - bin ich! DANAE Wer - wer bist du? MIDAS Der dich liebt, Midas! DANAE Midas? Wo sind wir? MIDAS Auf einsamer Straße - DANAE Das goldne Gemach? MIDAS Verschwunden - alles! DANAE Neuer Zauber! MIDAS Welt, die wir erwählt. DANAE Wo ist das Kleid? Golden Gewand? MIDAS Vorbei das Kleid! Armut nur! DANAE Was dort so leuchtet - Ist es noch Gold? MIDAS Ein Stein, Danae - Im Schein der Sonne! DANAE O Fluch des Fremden! Erbarmungslosen! (sie weint) MIDAS Zur fühllosen Säule Warst du erstarrt - DANAE War es dein Kuß, Der zur Säule mich machte? MIDAS Der Fluch war es, Gabe des Goldes! DANAE (wie in tiefem Erinnern) Chrysopher? Bringer des Goldes! Du -verflucht? MIDAS Fluch und Gold Warf ich von mir! DANAE König dann Von maßlosem Reichtum? Ihm fast gleichend? MIDAS Höheres Glück Tauschte ich ein! Danae ist mir gefolgt! DANAE Liebe gab dir Armut, Elend! MIDAS Doch Danae gab sie - Freudiges Leben! DANAE Bleibt doch Geheimnis, Wem ich gefolgt? MIDAS ln Syriens Glut Trieb ein armer Junge Den freuen Esel, Sein einziges Gut! Ein Alter im Burnus Trot da zu mir Göttliches Auge Bannte mich leuchtend, Stimme umfing mich Tief, voll Geheimnis Was an Reichtum nie Ein Mensch besaß - Midas, sei dein! Dem Zauber lausche Was je du berührst - Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Werde zu Gold! Dem König des Goldes Bedang er das eine Tausch der Gestalt Aufseinen Wink! Seines Willens Geschöpf An jedem Ort! Bräch ich den Eid - Zu Ende die Gabe! So saß der Gott An Midas Statt Auf Lydiens Thron! Erfaßt von deines Bildes Zauber, Sandt er den Werber, Als Bringer des Goldes - Als Chrysopher! ln des Boten Liebend Erinnern Wob sich das Bild! Herrlich erwuchs es Zu deiner Schönheit, Dein Blick erleuchtete Meines Pfades Unheil! Deines Auges Macht Besiegte den Schwur! Machte mich stark Zu größtem Verzicht Stall Goldes Macht Leuchtete Midas Höherer Glanz Danaes Liebe! DANAE Als mit des Kleides Glanz du gekommen - Seltsam bewegt Ward mein Herz - Nicht vor der Gabe, Nicht vor dem Reichtum - Doch vor des Boten Seligem Anblick! MIDAS (den Esel herbeiführend) Hart ist der Weg, Den wir nun wandeln! DANAE Gesegnet die Armut, Die uns vereint! Gesegnet das Schicksal, Das wir erwählt! MIDAS Armselig reist Danae - Von Liebe geführt. (er hebt sie sanft auf den Esel) BEIDE So führ ich dich mit sanfter Hand Ins neue, in der Liebe Land. Nicht Gold ist s, was die Hand erfaßt, Nur Sorge bleibt und Arbeitslast. Nicht golden, irden ist der Krug - Der Thron verschwunden, der uns trug - Nicht Goldes Glanz den Weg erhellt Die Sonne leuchtet unserer Weh. (Verwandlung) Zweites Bild (Wenn sich der Vorhang hebt, zeigt die Bühneeine südliche Waldlandschaft in den Bergen. Jupiter tritt auf, in tiefes Nachdenken versunken. Merkurhalb Gott, halb Spaßmacherder römischen Komödie, kommt aus denLüften herabgeflogen) JUPITER Du schon hier? MERKUR Pünktlich wie immer! JUPITER Zu Ende die Dienste! Heimwärts kehr ich! MERKUR Danae wählte sich Selbst den Gatten… JUPITER Wie? Ihr wißt schon?! MERKUR Bis zum Olymp Ward dein Donner gehört! - Als die Goldgewordene Wählte - den Eseltreiber - Brach deines Donners Echo Aus im hohen Olymp! JUPITER Neugierige, Was habt ihr zu horchen? MERKUR Und erst zu loahen! Es wälzte sich Ares! Vulkan, im Trinken Schallend verschluckt sich! Es vergoß Ganymed Lachend den Nektar - Ja, aus deines Wütens Gewitter Schöpften diesmal Statt wässrigen Regen - Nektar die Menschen! JUPITER Frecher Spötter! MERKUR Ein feines lächeln Stand um der Venus Mund! JUPITER Schweige! Doch sie - Die Gattin - Juno?! MERKUR Ach, die würdige Göttermutter - Lachte am meisten! Unter Tränen - Tränen der Freude - Schwor sie, denselben Goldenen Tempel Müsse sie haben Tempel der Treue, Gottentreue! JUPITER Bittrer Hahn Dem schwachenGotte! MERKUR Andern Gewitters Tosen Im zerstörten Palast! Verschwunden die Hoffnung AufMidas! Verschwunden die Werber! Danae -entflohn! JUPITER So laß uns eilen! Auf zum Olymp! MERKUR Geduld! Aus dem wüsten Toben Der Könige, Knechte - Des ganzen Volkes Der Insel Eos Sieh -vier schöne Frauen Fanden den Weg zu dir! JUPITER Nicht mag ich sie sehen! Neue Enttäuschung! Fort, Merkur - faß mich! MERKUR (blickt durch die Bäume) Ahnung lenkt sie! Wie sie sich eilen! Mit zarten Füßchen Auf holprigen Wegen… JUPITER (unwillkürlich gleichfalls hinblickend) Zarten Füßchen…? Die dort so nochhinkt Ist sicher Leda, Des Schwanes Braut… Leda - stärker… Die wacker sich müht Alkmene, zärtlich, Zu zärtlich… immer. Europa - Semele - (die vier Königinnen stehen vor ihm) KÖNIGINNEN Willkommen, Jupiter! Nicht Jupiter-Midas! Jupiter - immer! Für immer - dein! JUPITER (mürrisch) Was wollt ihr wieder? Was stört ihr den Einsamen? Wer verriet euch Des Gottes Weg? KÖNIGINNEN Um den zerschmetterten Saal Schlich Merkur. Er verriet uns Des Freundes Weg! JUPITER Meine Ahnung! Lügender Knecht! - Ihr aber nach Hause! Eilt euch, eilt euch - Sonst seht ihr wieder Meines Blitzes Strahl! ZWEIDER KÖNIGINNEN Wie sehr er scherzt, Der göttliche Freund! Der alles mit List Zum besten gefügt, Uns herbeschieden Zum Stelldichein! JUPITER Ich - euch beschieden? DIE ANDERN ZWEI Ganz göttlich war s, Auf Danae, goldlüstern, Verdacht zu lenken! Sie einzuspinnen ln goldenen Zauber, ln trügenden Regen! ZU VIERT Und dann die Eitle, Die auf Gold gehofft - Mit dem falschen König Gebührend zu lohnen! Ein Eseltreiber! Haha! JUPITER (besinnt sich, geschmeichelt) So seht ihr ihn wieder ln neuer Jugend Glanz? ZWEI DER KÖNIGINNEN Nur wer sich wunschlos Dem Gotte naht, Nur wer bescheiden Harrt der Umarmung, Dankbar, zu Füßen - Nur der darf hoffen Auf höchsten Glanz! DIE BEIDEN ANDERN Nur wer gehorsam Merkurs Befehlen, Nur wer zufrieden Auch mit den Gatten, Die er uns pries An Jupiters Statt Nur der darf hoffen Auf höchsten Glanz! JUPITER (versöhnt) So bleibt, ihr Schmeichler! Du aber, Merkur Bist einmal du da, Frecher Kuppler Sorg und rühr dich, Rüste den Tisch! (Eine reichlich goldgedeckte Tafel steigt aus dem Boden empor) DIE VIER KÖNIGINNEN (nehmen Platz) Schmausenden Gattinnen Kann Juno nicht zürnen, Geborgen sind wir An Freundes Seite! Nur Danae sann Übles - Entschuldigt sind wir, Ganz außer Verdacht! (sie heben die Becher) Den Wiedergekehrten Begrüßen wir, Nicht die und jene - Nein, alle vier! (man stößt an) JUPITER (erwidert) Den Wiedergekehrten Beglückt aufs neu Gedenken der Tage, für immer vorbei! DIE VIER KÖNIGINNEN (unwerben ihn) Nicht so! Geliebter, nicht so! Mir diesen Trank!Mir! Mir! LEDA Wie kühl ergläntzt Am Gebirge die Bucht! Wie tauche ich gern Ermattete Glieder Ins spiegelnde Blau! Da wendet ein Schwan Vorsichtig äugend Zur tiefen Grotte! Wie weich sein Gefieder! Wie friedlich er kost - Der göttliche Schwan! JUPITER Mit mächtigen Schlägen Aufflattert der Schwan! Leb wohl, Leda, leb wohl! SEMELE Wie neugierig lugt ich Nach der nächtig-dunklen Gewitterwolke Vor Thebens Toren! Siehe - die Wolke - Sie neigt sich herab! Der Freund entsteigt ihr! O könnt ich ihnEinmal erblicken In wahrer Gestalt! JUPITER Begehre es nie! Verflüchtigt die Wolke - Aufschlägt der Blitz! Semele, leb wohl! ALKMENE Wenn aber der Gatte In rüstiger Feldschlacht - Kehrst du mir wieder? Bei Öllämpchens Schein Blitzt mir dein Panzer Ganz wie der seine - Amphitryon gleich? JUPITER Dir bleibt der Gatte! Der Gott verläßt dich, Alkmene, leb wohl! EUROPA Wie leuchtet die Flur! Wie wohlig weidet Der mächtige Stier! Freundlich läßt er Zum Spiele sich nieder, Läßt auf den breiten Rücken mich steigen! Furchtbares Schnauben! Rosender Ritt Zu seligem Glück! JUPITER Leb wohl, Europa! Weitab deines Weges Steigt jetzt, der dich trug, Der göttliche Stier! KÖNIGINNEN O scherze nicht, Freund! Junger Geliebter! (durcheinander) Göttlicher Schwan! Himmlische Wolke! Umfasse mich wieder! Kehrst du aufs neu Bei der Öllampe Schimmer? Der Stier - der Stier Unter fröhlichen Blumen! (sie suchen alleJupiter zu fassen) JUPITER (erhebt sich) Ihr seht nur stets Die eine Gestalt! So bleibe sie euch, Die einst dem Gott Freude gewährt Einer glücklichen Stunde! Erinnerung - wahrt euch An Wolke und Schwan, An Amphitryon, an den Stier! Seid glücklich! Er aber - der Gott Erträgt nicht Enttäuschung Der letzten Gestalt, Wo der heiße Wunsch Ihm Erneuerung bot Der schönsten Verwandlung, Der letzten Liebe! So nimmt er denn Abschied von euch, Abschied von der Erde, Die er geliebt ln jeder Gestalt, Am meisten geliebt - Als goldener Regen… Lebt, Freundinnen, wohl…! (Es ist blitzschnell dunkel geworden. Nur die GestaltJupiters leuchtet, von Merkur umfaßt) KÖNIG POLLUX (hinter der Szene) Halt - halt! Da ist er! GLÄUBIGER (ebenso) Den Schwindler gefaßt! (König, vier Könige, Gläubiger und Volk stürzen auf die Bühne) KÖNIG Der Midas sich nannte - Entflohn aus dem Haus! VIER KÖNIGE Mit unseren Frauen! Endlose Schmach! KÖNIG Das Haus entzündet, Verbrannt der Palast! VIER KÖNIGE Leda! Alkmene! Ihr Ungetreuen! (sie stürzen sich auf sie) KÖNIG Danae - geraubt! VIER KÖNIGE Semele! Europa! Rechtfertigt euch! KÖNIG Zerrissen, armselig, Einen Esel reitend Ward Danae gesehen! CHOR Einen Esel reitend! KÖNIG Rechtfertige dich, Midas - Wer sonst du auch seist! Haltet den Schwindler! GLÄUBIGER (hängen sich an Jupiter) Midas, bezahlen! Enttäuschungen, Qualen, Leere Gespinste, Entgangne Gewinnste - Bezahlen, bezahlen! VIER KÖNIGE Untreue, schamlos - Sollt ihr bezahlen! (sie fassen die Königinnen, mit ihnenschnell ab) GLÄUBIGER Midas! Bezahlen! Versprechungen,Qualen! Zu hunderten Malen Bezahlen! Bezahlen! JUPITER (sehr bedrängt) So hilf, Merkur! MERKUR Größter der Götter! Hier hilft nur eines, Was tausendmal Deiner schönen Welt Geholfen Geld! (Jupiter macht eine beschwörende Geste. Goldmünzen fallen klirrend und blinkend in die Menge) CHOR Schwere Tropfen! Klinge, klopfen! Was nie geschah - Wär heute da? Mühloser Segen Goldener Regen! Dicht und dichter - Blitzende Lichter! Glücklicher Ort Regne so fort! Herrlich erschallt Midas - bezahlt! (nach dem ersten Erstaunen derer, die Münzen auffangen, bricht die Mengein immer größeren Jubel aus, derallmählich in eine heitere Balgereiausklingt, während alles dem sichim Hintergrunde verlierenden Goldregennachläuft) MERKUR Köstlicher Spaß! Wie sie sich balgen Aus der Luft fangen Das gelbe Metall! War einer glücklich Entreißt s ihm der andre Und dem der dritte! Wie viel vermag Der hohe Olymp! Gewährt die Freuden Benebelt die Sinne Mit einem Wink! Wie glücklich bist du, Jupiterl JUPITER (heftig) Schweige, Merkur… (weicher) Was hier gelang - Eines Mädchens Sinn Beugt es mir nicht. Liebt ich sie auch Mit Jupiters Macht! MERKUR Wer weiß, wer weiß? Was nicht gelang Im Königspalaste - Vielleicht gelingt s Der nagenden Zeit ln des Eseltreibers Niedrem Stall?! Nimm noch nicht Abschied Von aller Hoffnung! JUPITER Danae -Danae - Die ich geliebt - Als letzte geliebt - Find ich nicht wieder! MERKUR Warum verzweifeln? Blüht doch die Welt Schöner als je! Warte, Jupiter, warte! Niemals sah ich, Wo Geld gefehlt, Menschen völlig im Glücke! Warte, Jupiter, warte! Danae erstarrt Bis an den Hals - Verzichtete leicht Auf noch mehr Gold! Danae, geliebt Vom jungen Midas, Verzichtet leicht Auf ältliche Herren! Doch wie erscheint Beides ganz anders - Freier und Gold - Wenn Danae in Not Und Midas mit ihr! Warte, Jupiter, warte! Nicht Goldregen sei In stolzen Palästen - Sei Jupiter In niederer Hütte - Dann blüht ihr die Welt Noch schöner als je! (Jupiter reicht ihm versöhnt, lächelnd dieHand) Drites Bild (Das Innere der Esel treiberhütte,mit großer Bescheidenheit,aber ordentlich gehalten. Großes Lager, niederer Tisch mit Sitzen, viel bunte Tücher, in der Art des Orients. Alter Teppich als Türe. Durch das offene Fenster, durch den Vorhang, überallherdringt helle Sonne) DANAE (allein) Wie umgibst du mich mit Frieden, Labst mir immer neu den Blick, Trauter Raum, der mir beschieden Midas Hütte, Danaes Glück! Krug, der oft uns Labung spendet, Lager, ruhevoll und weich - Niemand mehr Verwirrung sendet Midas Hütte, Danaes Reich! - Rätselvoll naht einst ein Fremder Meinem schwankenden Sinn Meiner dunklen Sehnsucht… Hoher Tempel der Verheißung! Drohung, Zorn in seinem Abschied! Aus dem Fluche sproß mir Segen, Als zu Midas ich gefunden! Menschenlos umfing mich tröstlich - Menschenglück -und doch unendlich, Hob mich auf zu neuem Leben, Hoffen, Liebe - überreich Dem Genügsamen gegeben Midas Hütte, Danaes Reich! JUPITER (ist leise durch den Vorhang getreten. Er ist in einen schwerenBurnus gehüllt, wie Midasihn beschrieben hat.Leise ) Danae… DANAE (faßt ihn ruhig ins Auge) Wer bist du, Fremder? JUPITER Ist das die Hütte Midas, des Eseltreibers? DANAE Sie ist es Herr… JUPITER Befohlen hab ich Den Diener hierher. DANAE Ins ferne Ispara Ritt er voraus, Vorzubereiten Die Ankunft des Herrn! JUPITER So heißt es für mich Im glühenden Sande Heimwärts zu schreiten! - Leb wohl, du Frau… (er wendet sich zu gehen) DANAE Bleibt, Herr… Der Tag wird heiß. ln wenig Stunden Kommt Midas wieder… JUPITER (setzt sich seufzend) Midas! DANAE Seltsame Stimme - Seltsames Auge - JUPITER Was scheint dir seltsam, Seltsam an mir? DANAE Auf Syriens Straßen - Dunkle Stimme - Leuchtend Auge - Ein Alter im Burnus - JUPITER (für sich) Ein Alter! Das Ende! DANAE Den Midas beschrieb, Der uns geflucht - Dir glich er - dir! JUPITER Mehr Pilger ziehen Auf Syriens Straßen. DANAE Willst du dich laben, Fremder Mann, Mit bescheidenem Tranke Midas, des Eseltreibers? JUPITER Es segne dir s Der größte der Götter, Der Herr des Geschaffnen - Wenn glücklich du. - Gerne erblickt er Der Menschen Freude, Doch kräftiger lockt ihn Drängender Zwiespalt. Unerfüllt Sehnen Dir im Herzen Zög ihn noch mehr Herbei, dich zu segnen! DANAE (sehr einfach) Es trifft dein Segen Friedlich Genügen, Ruhige Herzen In dieser Hütte - Des Midas Glück. JUPITER (wiederholt sinnend) Friedlich Genügen - Des Midas Glück? DANAE Der Fremde im Burnus Gab Midas Reichtum - Gab ihm fluch! Midas rettete Uns in sein Glück! JUPITER Die Hütte seh ich Des glücklichen Midas! - Du erfüllst sie Mit deinem Wesen, Du mit Dasein, Mit Atem des Glückes? Doch Blühende du - ln Armut, in Not… DANAE Dann sieh nur immer ln diese Hütte! Lobe dich fröhlich An diesem Krug! Sieh auch das einfache Genügsame Lager - Und sei getrost! Siehe Ich liebe! JUPITER (nicht stark, leise beschwörend) Andre Nächte, Längst vergangen… Zarter Schimmer - Flimmernd Leuchten! War s nicht Glückes Zärtlichste Ahnung, Dies Umfassen, Golden Leuchten! Gedenke der Nächte, Danae! DANAE Jäh Erinnern! Goldne Nächte… Kühl Umfassen… Wer war so mächtig, Dies Sehnen zu regen? JUPITER Starker Arm, ln Goldes Fall Glühend Umarmen, Mantels Schwung - DANAE (im dunklen Erinnern) Goldener Blätterfall - Selige Kühle, Herrliches Zelt! Starker Arm, Aus größtem Leuchten HerrlichesAug! JUPITER Trägt dich Erinnern, Selige Danae Auge und Arm? Dann auch ahnst du Den, der dir nah… DANAE (nach kurzer Verwirrung) Nein - nicht nah! Weite Ferne schon! Ein Freund schenkte - Glück der Nächte, Sehnen nach Gold! Ein Gott versprach - Göttliche Ehren, Goldenen Tempel! Ein Dämon -- schloß Mit furchtbarem Fluch! JUPITER Nah das Auge! Nah der Arm, Wieder zu schenken Goldes glückliche Last! Dich fortzuheben Aus niederer Hüte, Zu heiterem Glanze, Ewigem Glück! DANAE So bleibe der Ferne Bei seinem Glanze, Bei seinem Glück! Siehe Ich liebe! JUPITER (sehr bewegt) Tief Geständnis! Unverletzlich Selbst dem Herrn Goldenen Regens, Selbst einem Gott! ln seines Schaffens Ewigem Übermaß Ist er verschlossen! - Doch sein ist Sehnen, Hinab sich zu senken Zu allem Geschaffnen, Zu den Menschen! Sich selbst zu vollenden, Und auch ihr Glück! DANAE Ewige Pfade Trennen sich - - Trüber Nächte Sehnsucht gestillt - Der Unbekannte Weitab von Menschen, Von Danae, Midas Siehe Ich liebe! JUPITER (sehr bewegt) So ferne schon… Du hörst mich nicht… So lausche dem Auge, Das du erkanntest, Trotz trennender Pfade! Dem Märchen lausche! Der dir erglänzte - Herr der Nächte - (nach einer Pause ergriffenerErinnerung) Maja - liebte er einst! Die zarte, flüchtige; Sie zu beschenken, Sie zu beglücken, Sie - zu gewinnen - Ließ er sie… träumen Von der Blumen herrlichen Pracht! In des Traumes duftenden Zauber Schenkte sie sich dem Gott! Als in ihren Armen Jupiter ruhte - Übermächtig Sproßte es da hervor Aus der Erde Wüste Blumen und Blumen, Ein bunter Teppich! Dicht und dichter! Mit des ersten Frühlings Unendlichem Leuchten Deckte sich da die Welt! Aber sieh, du Frau Im holden Übermaß Der duftenden Kelche - Verschwand da Maya, Geborgen von Blumen! Arm blieb Jupiter, ln des Geschenkes Duftendem Reichtum! Einsam zog er Durch den blühenden Garten! Jahr um Jahr, Im Gedenken an Maja, Blüht aufs neue Die glückliche Erde - Selig freut sich die Welt! DANAE Maja - war sein! Jupiters Seligkeit! Weiter blüht sie In Schaffens Freude! Weiterblüht Maias Geschenk Frühling um Frühling! Was er Danae gespendet, Gold blieb es, Kaltes Gold! Höher schien Danae Süßes Verstehen, Ewig Beglücken Von Mensch zu Mensch! Danae und Midas - Siehe sie lieben! JUPITER (zugleich. Aufgeregt) Maja - war sein! Des Gottes Seligkeit! ln der Blumen Kelche Schwand sie dem Gott, Ließ ihn zurück, Arm in Armut! - Aber Danae Erkannte den Gott, Zurück wies sie Strahlende Gabe! O menschliches Glück! Leicht wandelt ihr Der Liebe Pfade, Für Blumen und Gold Tauscht menschliches Glück! Arm nur der Gott! (er wendet sich zu gehen) DANAE O wende dich nicht, Gütiger Fremder, Ohn ein Geschenk! Sieh die Spange! In des Haares Tiefe Barg sie sich heimlich! Nimm denn Gold - Von mir, von Danae! Denn zum Glücke wurde Des Mächtigen Flucht! Betrachtend die Spange, Gedenke der Spender, Der Glücklichen beider, Die - seine Liebe vereint! Gedenke Danaes Dankbar preist sie Der Götter Fügung, Die aus der Nächte Dunkel Zu der liebe Licht sie geführt! JUPITER (in die Betrachtung der Spangeversunken) Auch dich schuf der Gott - Dich auch schenkte der Gott - Schmerzliche Gabe Aus Menschenhand! Menschenliebe Göttergeschenk! Menschenliebe Gefahr dem Gotte - Nehm ich das Gold, Das einst ihn verflocht Mit Danaes und Midas Geschick? Ist er gelöst Aus eurem Kreise, Wendet sich wieder Zu himmlischen Höhen? So wisse,Danae Mehr als dies Gold Bindet den Gott An eure Liebe! Maja! Wie ihren holden Blumen Unvergänglich ersprossen - Bleibt ihr umfangen Von der Erde Schönheit! Mit erfrischendem Atem Leuchten euch Morgen, Seliger Wind Spielt in euren Gärten, Den nie verwelkenden - Bis der strahlendeMittag Auch noch die fernsten Herrlich emporruft ln ewiger Zeugung - Aber in weiter Ferne zieht Der große Ruhelose ln den Abschied des Abends, Er sieht noch einmal Aus scheidender Wolke Die er schuf, die Gärten - Die er liebt, die Menschen -- Und des Gottes Auge Leuchte euch milde, Leuchte sein Segen, sein Dank. (Er geht rasch ab. Danae blickt ihm lange nach. Endlich wendet sie sich und geht langsam dem Herde zu. Da er tönt im Orchester die Weise des heimkehrenden Midas.Danaeruft freudig seinen Namen und eiltihmentgegen) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1684.html
Dulac's Illustrations For Hans Christian Andersen's Fairy Tales Dover Pubns?Edmund Dulac? Tales from Hans Andersen Peng2 Tales From Hans Anderson NE (PENG) Prentice Hall College Div?Hans Christian Andersen The Amazing Paper Cuttings of Hans Christian Andersen Houghton Mifflin (Jp)?Beth Wagner Brust?Hans Christian Andersen Hans Christian Andersen's Fairy Tales Minieditions?Hans Christian AndersenAnthea Bell?Lisbeth Zwerger? Hans Christian Andersen's the Snow Queen A Fairy Tale Told in Seven Stories Tundra Books?Ken Setterington?Hans Christian AndersenNelly Hofer?Ernst Hofer? Daeumelinchen und andere Maerchen. CD Audio Verlag Der GmbH?Hans Christian Andersen Andersen's Fairy Tales (Wordsworth Collection) Wordsworth Editions Ltd?Hans Christian Andersen The Emperor's New Clothes Minieditions?Hans Christian AndersenJohn A. Rowe? The Little Mermaid And Other Tales (Charming Classics) Harperfestival?Hans Christian AndersenJulia Simon-Kerr? Thumbeline (Michael Neugebauer Book) North South Books?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger?Anthea Bell? Hans Christian Andersen the Complete Fairy Tales and Stories (Anchor Folktale Library) Anchor Books?Hans Christian AndersenVirginia Haviland? The Little Match Girl Minieditions?Hans Christian AndersenAnthea Bell?Kveta Pacovska? Fairy Tales (Penguin Classics Deluxe Edition) Penguin Classics?Hans Christian AndersenTiina Nunnally?Jackie Wullschlager? Little Mermaids and Ugly Ducklings Favorite Fairy Tales Chronicle Books Llc (Juv)?Hans Christian AndersenGennadii Spirin The Little Mermaid Minieditions?Hans Christian AndersenAnthea Bell?Lisbeth Zwerger? Hans Christian Andersen's the Little Mermaid (Step Into Reading, a Step 3 Book) Random House Childrens Books?Deborah Hautzig?Hans Christian AndersenDarcy May? The Complete Hans Christian Andersen Fairy Tales (Literary Classics (Gramercy Books)) Gramercy?Lily Owens? The Complete Fairy Tales (Wordsworth Classics) Wordsworth Editions Ltd?Hans Christian Andersen The Snow Queen (Young Reading CD Packs) Usborne Pub Ltd?Hans Christian AndersenLesley Sims?Alan Marks? The Princess And the Pea (Young Reading CD Packs) Usborne Pub Ltd?Hans Christian AndersenMike Gordon?Joanna Eliot? The Little Mermaid Full-Color Sturdy Book (Dover Little Activity Books) Dover Pubns?Sheilah Beckett?Hans Christian Andersen The Ugly Duckling Goes To Work Wisdom For The Workplace From The Classic Tales Of Hans Christian Andersen Amacom Books?Stephen R. CoveyMette Norgaard?Hans Christian Andersen The Snow Queen Purple Bear Books?Hans Christian AndersenPavel Tatarnikau? Thumbelina and Other Stories Derrydale?Hans Christian AndersenMargaret W. Tarrant? The Emperor's New Clothes Houghton Mifflin (Jp)?Hans Christian AndersenVirginia Lee Burton? Fairy Tales from Andersen (Oxford Story Collections) Oxford Univ Pr Childrens Books?Hans Christian AndersenH. C. Andersen?Rachel Birkett?Rosamund Fowler?L.W. Kingsland? The Stories of Hans Christian Andersen A New Translation from the Danish Houghton Mifflin (T)?Hans Christian AndersenJeffrey Frank?Diana Frank?Vilhelm Pedersen?Lorenz Froelich? Hans Andersen's Fairy Tales A Selection (Oxford World's Classics) Oxford Univ Pr (T)?Hans Christian AndersenL. W. Kingsland?Vilhelm Pedersen?Lorenz Frlich?Naomi Lewis? The Complete Hans Christian Andersen Fairy Tales Grammercy?Hans Christian AndersenLily Faowens? Hans Christian Andersen The Complete Stories British Library Board?Hans Christian AndersenBritish Library? The Little Match Girl Putnam Pub Group?Hans Christian AndersenRachel Isadora? Das haessliche Entlein. Und andere Maerchen Residenz Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Das Maerchen meines Lebens Schmidt - Roemhild?Hans Christian Andersen Kleine Meerjungfrauen und haessliche Entlein Gerstenberg Gebrueder Ver?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen Gondrom Verlag GmbH?Hans Christian AndersenJacob GrimmWilhelm GrimmWilhelm Hauff?Ludwig Bechstein? Schraege Maerchen Eichborn Verlag Ag?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen Pabel-Moewig Verlag Kg?Hans Christian Andersen Das grosse Maerchenbuch Sauerlaender GmbH?Hans Christian Andersen Mein goldner Maerchenschatz. Bilderbuch Favorit Verlag?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenWilhelm Hauff?Theodor Fontane? Die Schneekonigin Snow Queen North South Books?Hans Christian AndersenBernadette? Die schoensten Maerchen von H. C. Andersen Lappan Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Der Sandmann kommt. 7 Gute-Nacht-Geschichten Neugebauer Michael Vlg.?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger? Die schoensten Maerchen von Hans Christian Andersen Tosa Verlagsgesellschaft?Hans Christian Andersen Die schoensten Hausmaerchen 2 Pabel-Moewig Verlag Kg?Hans Christian AndersenBurkhard P. Bierschenk? Die schoensten Hausmaerchen 1 Pabel-Moewig Verlag Kg?Hans Christian Andersen Der Improvisator Ars Vivendi?Hans Christian Andersen Der Engel Mellinger J.Ch. Verlag G?Hans Christian Andersen Das haessliche Entlein Neugebauer, Michael Edit.?Hans Christian Andersen Die kleine Meerjungfrau. CD. Argon Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Landschaft mit Poet. Gedichte Wallstein Verlag?Hans Christian Andersen Die Erde ist schoen. Gedichte Mellinger J.Ch. Verlag G?Hans Christian Andersen Briefwechsel Wallstein Verlag?Hans Christian AndersenLina von Eisendecher? Des Kaisers neue Kleider Neugebauer, Michael Edit.?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen Nebel Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Hans Christan Andersens Kopenhagen. Ein Reise- und Lesebuch Schoeffling + Co.?Ulrich Sonnenberg? Andersen lesen. Andersen-Maerchen fuer Schueler von heute Schneider Verlag GmbH?Michael Sahr? Sein oder Nichtsein Ars Vivendi?Hans Christian Andersen Der Schatten. Hans Christian Andersens Maerchen - gesehen von Guenter Grass Steidl Gerhard Verlag?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen / Ein Sommernachtstraum. 3 CDs ZYX Musik?Hans Christian AndersenFelix Mendelssohn-Bartholdy? Die kleine Meerjungfrau Neugebauer, Michael Edit.?Hans Christian Andersen La Cerillera/The Match Vendor (Clasicos Rascacielos) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian Andersen En El Cuarto De Los Ninos / In The Kids Room (Sopa De Cuentos / Soup of Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenMontse Ginesta? El 'traje Nuevo Del Emperador/the Emperor's New Clothes Salems Riverfront Carousel?Hans Christian Andersen LA Princesa Del Guisante Lectorum Pubns Inc (J)?Hans Christian AndersenDorthee Duntze? La Reina De Las Nieves / The Snow Queen Vicens Vives?Hans Christian Andersen El Ruisenor Y Otros Cuentos/ the Nightingale And Others Stories (Cucana) Hans Christian AndersenChristian Birmingham? Dos Clasicos De Andersen El Traje Nuevo Del Emperador Y El Patito Feo Andersen?Hans Christian Andersen Cuentos Completos / Complete Stories (Biblioteca Avrea) Catedra?Hans Christian AndersenEnrique Bernardez?Vilhelm Pedersen?Lorenz Frlich? Pulgarcita (Coleccion "Mi Primera Biblioteca"/My First Library Series) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian Andersen Cuentos De Andersen/Andersen's Fairy Tails Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian Andersen El Patito Feo/ the Ugly Duckling (Cuentos Interactivos) Oceano De Mexico?Hans Christian Andersen La Princesa Y El Guisante/The Princess and the Pea (Sopa De Cuentos / Soup Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenElena Odriozola? La Pequena Cerillera Anaya Touring Club?Hans Christian AndersenJudit Morales?Adria Godia? El Valiente Soldadito De Plomo/The Steadfast Tin Soldier (Sopa De Cuentos / Soup of Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenJavier Saez Castan? Hans El Patan / Hans The Simpleton (Sopas De Cuentos / Soup of Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenLuis De Horna? Hans Christian Andersen. Leben - Werk - Geheimnis Buchverlag Fuer Die Frau?Erik Glossmann? El traje nuevo del emperador / The Emperor's New Clothe (Sopa De Cuentos / Soup of Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenGusti? Los Novios / Boyfriend and Girlfriend (Sopa De Cuentos / Soup of Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenPablo Amargo? Los saltarines / The Jumpers (Sopa De Cuentos / Soup of Stories) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenIsidro Ferrer? Erase Una Vez Grafalco Sa?Hans Christian Andersen El Patito Feo / The Ugly Duckling (Troquelados Clasicos) Casals Editorial?Isabel Diaz?Hans Christian AndersenMargarita Ruiz? Contos De Andersen (Infantil E Xuvenil) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenXavier Rodriguez Baixeras? Nuevo Traje Del Emperador/the Emperor's New Suit Selector?Selector?Hans Christian AndersenSara Rojo? El Ruisenor / The Nightingale Blume?Hans Christian AndersenStephen Mitchell?Bagram Ibatoulline? El Patito Feo/ the Ugly Duckling (Coleccion Libros Para Sonar) Lectorum Pubns Inc (J)?Hans Christian AndersenAna Sande? Hans Christian Andersen Cuentos Fantasticos y De Animales, Cuentos Humoristicos y Sentimentales, La Sirenita, El Traje Nuevo Del Emperador / Fantastic and Animal Stories, Hom (Obras Selectas Series / Selected Works) Edimat Libros?Hans Christian Andersen Cuentos Humoristicos Y Sentimentales (Clasicos De La Literatura/Classics in Literature (Spanish)) Edimat Libros?Hans Christian AndersenPaula Arenas? Cuentos Fantasticos Y De Animales (Clasicos De La Literatura/Classics in Literature (Spanish)) Edimat Libros?Hans Christian AndersenPaula Arenas? Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales (Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales) Scandinavia?Hans Christian Andersen LA Princesa Y El Guisante Lectorum Pubns Inc (J)?Hans Christian Andersen Die beiden Baroninnen Ars Vivendi?Hans Christian Andersen Der standhafte Zinnsoldat und andere Maerchen. CD Audio Verlag Der GmbH?Hans Christian Andersen Maerchen. CD Naxos Deutschland GmbH?Hans Christian Andersen Maerchen 2. CD Naxos Deutschland GmbH?Hans Christian Andersen Elisabeth auf Oland Husum Druck?Hans Christian Andersen Spielzeugmaerchen Husum Druck?Hans Christian Andersen Reise nach Dresden und in die Saechsische Schweiz Husum Druck?Hans Christian Andersen Reise in den Harz Husum Druck?Hans Christian Andersen Maerchengarten Vitalis Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Andersen. Die illustrierten Maerchen von Hans Christian Andersen Gestalten?Hans Christian Andersen Andersen The Illustrated Fairy Tales Of Hans Christian Andersen Die Gestalten Verlag?Robert Klanten?Hendrik Hellige? Andersens Maerchen Lempertz Math.?Hans Christian Andersen Maerchen. 3 CDs. Hoercompany?Hans Christian Andersen Des Kaisers neue Kleider. Sonderausgabe. Ein Maerchen von H. C. Andersen in gekuerzter Nacherzaehlung Findling Buchverlag Lueneb?Hans Christian AndersenEve Tharlet? Die schoensten Maerchen Krone, Hans-Dieter?Hans Christian Andersen Maerchen von Hans Christian Andersen in Scherenschnittbildern Steffen, Druckerei?Hans Christian Andersen Jazz. CD . Die wilden Schwaene Megaeins Verlags GmbH?Hans Christian AndersenNiko Meinhold? Cuentame Un Cuento De Andersen / Tell Me an Andersen Story Timun Mas?Hans Christian Andersen La Reina de Las Nieves Alianza?Hans Christian Andersen Viaje Por Espana (13/20) Alianza Editorial Sa?Hans Christian Andersen El Porquerizo/The Swineherd (Clasicos Rascacielos) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian Andersen El arbol de navidad/The Christmas Tree (Clasicos Rascacielos) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian AndersenArnica Esterl?Maria Victoria Martinez Vega?Anastassija Archipowa? La reina de las nieves (Clasicos Rascacielos) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian AndersenArnica Esterl?Anastassija Archipowa?Guillermo Raebel? El Soldadito De Plomo/The Lead Soldier (Clasicos Rascacielos) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian AndersenArnica Esterl?Anastassija Archipowa?Guillermo Raebel? El Traje Nuevo del Emperador (Clasicos Rascacielos) Everest Publishing?Hans Christian AndersenArnica Esterl? Hans Christian Andersen. Leben - Werk - Geheimnis Buchverlag Fuer Die Frau?Erik Glossmann? La Sirenita/The little Mermaid (Clasicos Rascacielos) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian Andersen La Princesa y El Guisante Everest Pub?Hans Christian Andersen The Sandman (PBS Little Books) Neugebauer Press?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger? A Treasury of Stories from Hans Christian Andersen (Treasuries) Kingfisher Books Ltd?H.C. Andersen?Jenny Koralek?Robin Lawrie? The Emperor's Nightingale Disney Pr (Lib)?Teddy Slater?Hans Christian AndersenWalt Disney Company Favorite Tales from Hans Christian Andersen Checkerboard Pr?Nancy Christensen Hall?Carolyn Ewing? Mary Engelbreit's the Snow Queen Workman Pub Co?Hans Christian AndersenMary Engelbreit? The Little Match Girl Boyds Mills Pr?Christine San Jose?Hans Christian AndersenAnastassija Archipowa? The Emperor's New Clothes Boyds Mills Pr?Christine San Jose?Christine San Jose?Hans Christian AndersenAnasstaija Archipowa? Hans Christian Andersen's the Snow Queen Candlewick Pr?Hans Christian AndersenAngela Barrett?Naomi Lewis? The Swan's Stories Candlewick Pr?Hans Christian AndersenBrian Alderson?Chris Riddell? The Snow Queen Candlewick Pr?Hans Christian AndersenNaomi Lewis?Angela Barrett? The Steadfast Tin Soldier Dk Pub (T)?Hans Christian AndersenAdrian Mitchell?Jonathan Heale? The Ugly Duckling Dk Pub (T)?Hans Christian AndersenAdrian Mitchell?Jonathan Heale? The Wicked Prince Creative Co (T)?Hans Christian AndersenGeorges Lemoine? The Steadfast Tin Soldier (Fairy Tales) Creative Co (T)?Hans Christian AndersenGeorges Lemoine? The Emperor's New Clothes (Timeless Tales from Hallmark) Turner Pub?Mary Packard?Hans Christian Andersen The Steadfast Tin Soldier (Timeless Tales from Hallmark) Turner Pub?Mary Packard?Hans Christian Andersen The Emperor and the Nightingale/El Emperador Y El Ruisenor Pan Asian Pubns?Kuang-Tsai Hao?Kuang-Ts Ai Hao?Beatriz Zeller?Hans Christian AndersenShih-Ming Chang? The Ugly Duckling (Butterfield, Moira, Puppet Play.) Rigby Interactive Library?Moira Butterfield?Hans Christian Andersen Hans Christian Andersen A New Life Overlook Pr?Jens Andersen?Tiina Nunnally? Hans Christian Andersen A New Life Overlook Pr?Jens Andersen? Stories for Girls Lovingly Adapted for Twenty-First Century Children Inkling Books?Hans Christian AndersenGeorge MacDonald?Michael W. Perry? The Little Mermaid (Picture Books) Gingham Dog Press?Hans Christian AndersenFrancesca Salucci? Thumbelina (Picture Books) Gingham Dog Press?Hans Christian AndersenEva Montanari?Nicoletta Oeccoli? Hans Christian Andersen Fredonia Books?Hans Christian Andersen The Two Baronesses Fredonia Books?Hans Christian Andersen The Old Church Bell and Other Stories Fredonia Books?Hans Christian Andersen The Little Match Girl Boyds Mills Pr?Christine San Jose?Christine San Jose?Hans Christian AndersenKestutisn Kasparavicius? Hans Christian Andersen (Great Names) Mason Crest?Anna Carew-Miller?Kirill Chelushkin? A Poet's Bazaar A Picturesque Tour in Germany, Italy, Greece, and the Orient Minerva Group Inc?Hans Christian Andersen The Ice Maiden Minerva Group Inc?Hans Christian AndersenH. W., Ph.D. Dulcken? The Emperor's New Clothes (Rabbit Ears-a Classic Tale) Spotlight?Hans Christian AndersenEric Metaxas?Robert Van Nutt? Thumbelina (Rabbit Ears-a Classic Tale Set II) Spotlight?Hans Christian AndersenTom Roberts?David Johnson? Folk-lore And Fable 1909 Standard Pubns Inc?AesopJacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian Andersen Folk-lore and Fable Standard Pubns Inc?AesopJacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian Andersen Andersen's Fairy Tales 1st World Library?Hans Christian Andersen The Steadfast Tin Soldier (Rabbit Ears A Classic Tale) Spotlight?Hans Christian AndersenDavid Jorgensen? The Ugly Duckling (Rabbit Ears A Classic Tale) Spotlight?Hans Christian AndersenRobert Van Nutt? Andersen's Fairy Tales Alan Rodgers Books?Hans Christian Andersen O.t., a Danish Romance A Danish Romance Alan Rodgers Books?Hans Christian Andersen The Emperor and the Nightingale (Rabbit Ears A Classic Tale) Spotlight?Hans Christian AndersenRobert Van Nutt? The Little Mermaid (Oberon Modern Plays) Oberon Books Ltd?Pam Gems?Hans Christian Andersen The Snow Queen (Templar's Collectors Classics) Templar Publishing?Hans Christian AndersenNick Holt?Vladyslav Yerko? The Snow Queen (Templar's Collectors Classics) Templar Publishing?Hans Christian AndersenNick Holt?Vladyslav Yerko? Hans Christian Andersen's Fairy Tales Award Publications Ltd?H.C. Andersen?Val Biro? The Wild Swans Barefoot Books?Hans Christian AndersenNaomi Lewis?Anne Yvonne Gilbert? The Steadfast Tin Soldier A Retelling of Hans Christian Andersen's Tale Andersen Pr Ltd?Hans Christian AndersenNaomi Lewis?P. J. Lynch?Patrick James Lynch? Favourite Stories from Hans Christian Andersen (Orchard Book of) Orchard Books?Andres Matthews?Alan Snow? The Ugly Duckling and Other Stories (BBC Cover to Cover) BBC Audiobooks?Hans Christian Andersen Elf Hill Tales from Hans Christian Andersen (Windy Edge) Frances Lincoln Childrens Books?Naomi Lewis? Tales from Hans Christian Andersen Frances Lincoln Childrens Books?Naomi Lewis?Hans Christian AndersenEmma Chichester Clark? Copyright And Other Fairy Tales Hans Christian Andersen And the Commodification of Creativity Edward Elgar Pub?Helle Porsdam? Fairy Tales from Hans Christian Andersen (A Classic Illustrated Edition) Chrysalis Children s Books?H.C. Andersen? The Complete Illustrated Works of Hans Christian Andersen Bounty Books?Hans Christian Andersen Favourite Stories from Hans Christian Andersen (Orchard Collections) Orchard Books?H.C. Andersen?Andrew Matthews?Alan Snow? Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales Scandinavia?Hans Christian Andersen Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales (Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales) Scandinavia?Hans Christian Andersen Stories from Andersen Penguin?Hans Christian Andersen The Swineherd (PBS Little Books Series) Neugebauer Press?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger? Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales The Snowdrop / There is A Difference / The Emperor's New Clothes / Thumbelina / What the Old Man Does (Illustrated Fairytales) Scandinavia?Hans Christian Andersen Die Maerchen in drei Baenden. Insel Verlag?Hans Christian Andersen A Treasury of Stories from Hans Christian Andersen (The Treasury of Stories) Kingfisher Books?Hans Christian AndersenJenny Koralek?Robin Lawrie? Illustrated Tales from Hans Christian Andersen Sunburst Books?H.C. Andersen?Renata Fucikova? Fairy Tales Sunburst Books?Hans Christian AndersenRenata Fucikova? Fairy Tales Robert Beard?H.C. Andersen?Hans Christian Anderson?Hans Tegner? The Stories of Hans Christian Andersen Granta Books?Jeffrey Frank?Diana Crone Frank? The Stories of Hans Christian Andersen Granta Books?Jeffrey Frank?Diana Crone Frank? The Stories of Hans Christian Andersen Granta Books?Jeffrey Frank?Diana Crone Frank? New Danish Plays (Series B (Norvik Press), No. 21.) Dufour Editions?Hans Christian Andersen The Red Shoes Whispering Coyote Pr?Barbara Bazilian?Hans Christian Andersen Have You Heard? The Happy Family, the Old House, the Drop of Water Aurora Wetzel & Assoc?Hans Christian AndersenAurora Wetzel? Elf Hill Tales from Hans Christian Andersen Star Bright Books?Naomi Lewis?Hans Christian AndersenEmma Chichester Clark? We Both Read The Emperor's New Clothes (We Both Read) Treasure Bay Inc?Hans Christian Andersen The Chimney Sweep (Classics Illustrated Junior No. 536) Jack Lake Prod Inc?Hans Christian Andersen The Steadfast Tin Soldier Jack Lake Prod Inc?Hans Christian Andersen The Tinder Box (Classics Illustrated Junior No. 540) Jack Lake Prod Inc?Hans Christian Andersen The Ugly Duckling Jack Lake Prod Inc?Hans Christian Andersen Thumbelina (Classics Illustrated Junior) Jack Lake Prod Inc?Hans Christian Andersen Hans Christian Andersen (Classic Children's Stories) Ivory Shell?David Angus?Sorel Johnson? The Ugly Duckling (Classic Fairy Tales) Mercury Books?Hans Christian AndersenElizabeth McLeod?Maria Mantovani?Renzo Barsotti? The Illustrated Tales With His Travels, Life And Times (Collector's Library Editions) Crw?Hans Christian Andersen Andersen's Fairy Tales Dodo Press?Hans Christian Andersen Ugly Duckling Purple Bear Books?Hans Christian AndersenRoberta Angaramo? The Ugly Duckling Purple Bear Books?Hans Christian AndersenRoberta Angaramo? Hans Christian Andersen Illustrated Fairytales The Brave Tin Soldier / Clod Hans / A Gift for Hans / The Ugly Duckling (Illustrated Fairytales) Scandinavia?Hans Christian Andersen The Snow Queen Purple Bear Books?Hans Christian AndersenPavel Tatarnikau? The Steadfast Tin Soldier Purple Bear Books?Hans Christian AndersenGianni De Conno? The Steadfast Tin Soldier Purple Bear Books?Hans Christian AndersenGianni De Conno? The Nightingale Purple Bear Books?Hans Christian AndersenIgor Oleynikov? The Nightingale Purple Bear Books?Hans Christian AndersenIgor Oleynikov? Les Habits Neufs De L Empereur Gallimard?Hans Christian Andersen The Little Match Girl (Classic Tales, 6) Coffragants?Felicia Cavalieri?Marina Orsini?Annabel Malak?Hans Christian Andersen Nur ein Spielmann Fischer S. Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Des Kaisers neue Kleider. Sieben Maerchen. Reclam Philipp Jun.?Hans Christian Andersen Maerchen Reclam Philipp Jun.?Hans Christian Andersen The Snow Queen. Stufe 1 5. - 6. Klasse. 500 Woerter (Lernmaterialien) Hueber Max GmbH + Co. KG?Hans Christian Andersen Das Andersen Maerchenbuch Betz Annette?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen von Hans Christian Andersen. Diogenes Verlag AG?Hans Christian Andersen Die Schneekoenigin Nord-Sued Verlag AG?Hans Christian AndersenBrigitte Hanhart?Bernadette? Der Tannenbaum/the Fir Tree North South Books?Hans Christian AndersenBernadette? Die Prinzessin auf der Erbse Nord-Sued Verlag AG?Hans Christian Andersen Daeumelieschen Nord-Sued Verlag AG?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen. Mit CD Urania Verl., Berlin?Hans Christian Andersen Die Prinzessin auf der Erbse Aufbau Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen Ruetten und Loening GmbH?Hans Christian Andersen Wintermaerchen. Arena Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Maerchen Arena Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen Arena Verlag GmbH?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenWilhelm Hauff? Die kleine Meerjungfrau Arena Verlag GmbH?Hans Christian AndersenIlse Bintig? Die Schneekoenigin. Kinderbuchklassiker zum Vorlesen Arena Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Daeumelinchen Edition Buecherbaer Im Ar?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen. Beltz GmbH, Julius?Hans Christian Andersen Das Leben ist das schoenste Maerchen, denn darin kommen wir selber vor Beltz GmbH, Julius?Hans Christian Andersen H.C. Andersen Maerchen. Maerchen Beltz GmbH, Julius?Hans Christian Andersen Andersens Maerchen Droemer Knaur?Hans Christian Andersen Maerchen. Goldmann Wilhelm GmbH?Hans Christian AndersenHiltrud Haentzschel? Hans Christian Andersen. Eine Biographie Insel Verlag?Jens Andersen? Des Kaisers neue Kleider und andere Maerchen Insel Verlag?Hans Christian Andersen Bericht einer Reise in die Saechsische Schweiz Insel Verlag?Hans Christian Andersen The Emperor's Nightingale Disney Pr (Juv Trd)?Teddy Slater?Hans Christian AndersenWalt Disney Company Die Schneekoenigin. Ein Maerchen in sieben Geschichten. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Weihnachts- und Wintermaerchen. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Das Maerchen meines Lebens. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Schattenbilder. Eine Reise durch Deutschland 1831. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Tagebuecher. 1825-1875. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Der Tannenbaum Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen von Hans Christian Andersen. Einzelne Maerchen Esslinger Verlag? Die Schneekoenigin Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen H. Ch. Andersen erzaehlt Wintermaerchen Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen Die kleine Seejungfrau Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenAnastassija Archipowa? Der Schweinehirt / Mini-Maerchen Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen Des Kaisers neue Kleider / Mini-Maerchen Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen Der Tannenbaum / Mini-Maerchen Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen Das Maedchen mit den Schwefelhoelzchen / Mini-Maerchen Esslinger Verlag?Hans Christian Andersen Daeumelinchen Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenArnica Esterl? Von Prinzessinnen und Koenigstoechtern Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenJacob GrimmWilhelm Grimm Saemtliche Maerchen Albatros Im Patmos Verlag?Hans Christian Andersen Hans Christian Andersen. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verla?Erling Nielsen? Hans Christian Andersen. Leben. Werk. Wirkung Suhrkamp Verlag KG?Gisela Perlet? Maerchen. ( Ab 6 J.) Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Saemtliche Maerchen in zwei Baenden Artemis & Winkler Verlag?Hans Christian Andersen Saemtliche Maerchen in zwei Baenden 1 Artemis & Winkler Verlag?Hans Christian Andersen Saemtliche Maerchen. Band 2 Artemis & Winkler Verlag?Hans Christian Andersen Saemtliche Maerchen in zwei Baenden 1 / 2 Artemis & Winkler Verlag?Hans Christian Andersen Das grosse Hans Christian Andersen Buch Artemis & Winkler Verlag?Wolfgang Moenninghoff? Die wilden Schwaene Carlsen Verlag GmbH?Hans Christian AndersenSusan Jeffers?Barbara Blezinger?Amy Ehrlich? Maerchen. im Schuber Bertelsmann Verlag?Hans Christian Andersen Sein oder nicht sein. Fischer Taschenbuch Vlg.?Hans Christian Andersen Gesammelte Maerchen. Fischer Taschenbuch Vlg.?Hans Christian Andersen Reise in Blau. Ein Roman ueber Hans Christian Andersen Arche Literatur Verlag AG?Stig Dalager? Gesammelte Maerchen 1 Manesse Verlag?Hans Christian Andersen Gesammelte Maerchen I Manesse Verlag?Hans Christian Andersen Gesammelte Maerchen 2 Manesse Verlag?Hans Christian Andersen Gesammelte Maerchen II Manesse Verlag?Hans Christian Andersen Peer im Glueck - Fussreise - Tante Zahnweh Manesse Verlag?Hans Christian Andersen Peer im Glueck. Fussreise. Tante Zahnweh. Roman Manesse Verlag?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen und Geschichten Diederichs Eugen?Hans Christian Andersen Die allerschoensten Maerchen von H.C. Andersen Ars Edition GmbH?Hans Christian Andersen Stories of Hans Christian Andersen A New Translation from the Danish Duke Univ Pr (Tx)?Hans Christian AndersenJeffrey Frank?Diana Frank?Vilhelm Pedersen?Lorenz Froelich? The Princess and the Pea Holiday House?Janet Stevens?Hans Christian Andersen The Emperor's New Clothes Holiday House?Janet Stevens?Hans Christian Andersen It's Perfectly True! Holiday House?Janet Stevens?Hans Christian Andersen The Princess and the Pea Holiday House (P)?Hans Christian AndersenJanet Stevens? The Pea Blossom Holiday House (P)?Amy Lowry Poole?Hans Christian Andersen The Fir Tree Ideals Childrens Books?Hans Christian AndersenStephanie McFetridge Britt? The Top and the Ball Ideals Childrens Books?Hans Christian AndersenElisabeth Nyman? Hans Christian Andersen Fairy Tales Gallery Books?Hans Christian Andersen It's Absolutely True Gallery Books?Hans Christian Andersen Little Match Girl Gallery Books?Hans Christian Andersen Thumbelina Gallery Books?Hans Christian Andersen The Ugly Duckling (Children's Classics (Andrews McMeel)) Andrews Mcmeel Pub?Hans Christian AndersenRobyn Officer? The Little Mermaid (Children's Classics (Andrews McMeel)) Andrews Mcmeel Pub?Hans Christian AndersenRobyn Officer? Thumbelina (Children's Classics (Andrews McMeel)) Andrews Mcmeel Pub?Hans Christian AndersenRobyn Officer? The Nightingale (Children's Classics (Andrews McMeel)) Andrews Mcmeel Pub (J)?Fiona Black?Hans Christian AndersenCatherine Huerta? The Emperor's New Clothes (Children's Classics (Andrews McMeel)) Andrews Mcmeel Pub?Hans Christian AndersenSamantha Easton?Richard Walz? The Steadfast Tin Soldier Andrews Mcmeel Pub?Hans Christian AndersenSamantha Easton?Michael Montgomery? The Little Match Girl (Children's Classics (Andrews McMeel)) Andrews Mcmeel Pub?Samantha Easton?Hans Christian AndersenErin Augenstine? More Than Meets the Eye Hans Christian Andersen And Nineteenth-century American Criticism Fairleigh Dickinson Univ Pr?Herbert Rowland? Swamp King's Daughter W Pub Group?Hans Christian Andersen Little Mermaid W Pub Group?Hans Christian Andersen Clod Hans W Pub Group?Hans Christian Andersen Traveling Companion W Pub Group?Hans Christian Andersen
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2372.html
ZWISCHENAKTS-MUSIK ZWEITER AKT (Im Palast des Herzogs. Prachtvoller Saal. Rückwärts mächtige Glastüren. Der vordere Teil des ganzen Raumes, der durch eine grosse Portiere von der weiten Hinterbühne abgetrennt werden kann, bildet unterstützt durch entsprechende Möblierung ein eigenes, intim wirkendes Gemach.) ERSTER AUFTRITT (Der Herzog. Centurio. Balbi) HERZOG (festlich gekleidet, geht ungeduldig auf und ab. Zu Centurio, der nach rückwärts späht) Wo bleibt nur Caramello? CENTURIO Vielleicht hat Signora Barbara Widerstand geleistet! HERZOG Kaum glaublich! Sind meine Leute instruiert? CENTURIO Nach Eurer Hoheit Befehl! HERZOG Sobald also diese Vorhänge geschlossen sind, wird niemand mehr vorgelassen! Und sie werden geschlossen, sobald Caramello mit einer Dame kommt. (Nervös) Leider kommt er noch immer nicht! BALBI (von rechts) Eure Hoheit! HERZOG Was gibt s? Ist Caramello da? BALBI Nein, Euer Hoheit . Gäste! HERZOG Führe sie in den Festsaal - hier will ich allein bleiben! BALBI Es sind Damen! HERZOG (aufhorchend) Damen? Hübsch? Jung? BALBI Es sind lauter Frauen von Senatoren! HERZOG (sehr überrascht) Senatorsfrauen, die trotz des Verbots ihrer Männer mein Haus betreten? Da bin ich doch neugierig herein mit ihnen! ZWEITER AUFTRITT (Vorige. Agricola, Constantia, Notbierga, Macedonia, Teodolinda und andere Senatorsfrauen, Balbi lässt die Damen, die Maskenkostüme tragen, aber unverlarvt sind, eintreten. An der Spitze kommt Agricola, eine dicke alte Dame, die jedoch noch sehr lebenslustig ist) Nr. 8 - Damenchor und Couplet DIE SENATORSFRAUEN Nur ungeniert hereinspaziert, Der Herzog lud uns ein! Drum soll Senat und hoher Rat Nicht hinderlich uns sein. Zu sagen Nein"" wär gar nicht fein," Man muss doch höflich sein! Wir sagten "Ja" und sind nun da Trotz unsrer Minncr Schrein. Die machen sich nur lächerlich Mit ihrer Politik - Von einem Ball im Karneval, Da hält uns nichts zurück! ▼AGRICOLA▲ (nach einer tiefen Verbeugung vor dem Herzog) Venedigs Frauen herzuführen Hab übernommen ich als Pflicht, Was kann uns Schlimmes hier passieren, So ängstlich sind wir nicht! Nein! ▼ALLE, HERZOG▲ So ängstlich sind wir (sie) nicht! ▼AGRICOLA▲ Dass Sie, Herr Herzog, allen Frauen Gefährlich sind, sagt das Gerücht, Doch unsrer Tugend wir vertrauen, So ängstlich sind wir nicht! ▼ALLE, HERZOG▲ So ängstlich sind wir (sie) nicht! ▼HERZOG▲ (ironisch) Verstehe ich die Damen recht, führt Sie die Opposition gegen Ihre Männer hierher? ▼AGRICOLA▲ Nicht diese allein, Hoheit! Wir wollen den tollen Herzog persönlich kennenlernen, einen Mann, von dessen Galanterie an allen 149 Kanälen Venedigs gesprochen wird. Einen Mann, der auf jeder der 370 Brücken Venedigs schon ein verliebtes Abenteuer hatte, einen Mann, der auf jeder der 117 Inseln Venedigs ein Opfer zurückliess! ▼HERZOG▲ (lachend) Ja, man vermag sehr viel in der Liebe, wenn man ihr ausschliesslich lebt! ▼AGRICOLA▲ Ihre Hand, mein Fürst! Sie sind zwar ein liebenswürdiger Taugenichts durch und durch aber … (schnalzt mit den Fingern und schüttelt ihm energisch die Hand) … ich achte Sie! ▼HERZOG▲ (wie oben) Wenn Sie mich besser kennen würden ▼AGRICOLA▲ Das verlange ich nicht, aber … (wie oben) ich achte Sie! (Kokett) Ist es wahr, Herzog, dass Sie nach Venedig mit Heiratsplänen gekommen sind? ▼HERZOG▲ Nein, Signora, ich mache die Reise durchs Leben nicht gerne mit Gepäck! ▼AGRICOLA▲ Oh, dieser Vergleich des ewig Weiblichen mit einem Reisekoffer ist zwar kühn, aber … (wie oben) … ich achte Sie! ▼CENTURIO▲ (ist rückwärts eingetreten, leise zum Herzog) Hoheit, eine Gondel, ich glaube Caramello zu erkennen! ▼HERZOG▲ (selig) Endlich! (Laut). Meine Damen, gestatten Sie, dass ich Sie in den Bankettsaal führe! (Bietet zwei jungen hübschen Senators frauen den Arm) ▼AGRICOLA▲ (verletzt) Oho, Herr Herzog, ich glaube, Ihr Arm gebührt den älteren Senatorinnen! ▼HERZOG▲ (macht sich von den beiden jungen Damen los) Signora, die älteren Senatorinnen… (schüttelt ihr die Hand) …achte ich, aber nach den jüngeren schmachte ich! ▼AGRICOLA▲ Die älteren Senatorinnen würden vor dem tollen Herzog auch nicht zurückschrecken, denn ▼ALLE SENATORSFRAUEN▲ (singend) So ängstlich sind wir nicht! (usw.) (Der Herzog geleitet die Damen bis an die Tür, bleibt dann allein zurück) DRITTER AUFTRITT (Herzog. Centurio) ▼CENTURIO▲ (kommt) Caramello ist schon im Palais! ▼HERZOG▲ Allein? ▼CENTURIO▲ Mit einer maskierten Dame! ▼HERZOG▲ Wirklich? Also, du weisst alles Vorhänge schliessen, niemand vorlassen! Wo ist ein Spiegel? Wie sehe ich aus? ▼CENTURIO▲ Verführerisch wie immer! ▼HERZOG▲ Weisst du, was diese Stunde mir bringt? Ein neues Glück! Ein neues Abenteuer! Du weisst doch, treu sein das liegt mir nicht! (Entlässt Centurio durch eine Handbewegung) Nr. 9 - Lied ▼HERZOG▲ Treu sein, das liegt mir nicht, Weil ich leicht den Kopf verlier, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Und mein Herz an Schönheit hängt, Gleich Feuer fängt! Das ist meine Manier Und jetzt geh ich zu ihr! Und morgen, ach ja, morgen dann, Fang ich was Neues an. Was liegt daran? Hab stets an eine nur gedacht, An die von heute Nacht! Ich liebe sie Bis früh! Ja, treu sein - das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das kann ich nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt Und mein Herz an eine nur denkt. An sie, nur an sie! Bis früh! (Eilt ab) VIERTER AUFTRITT (Annina. Caramello) ▼CARAMELLO▲ (trägt die halb ohnmächtige Annina, die noch eine Larve trägt, atemlos in den Saal) Puh!… Gott sei Dank, dass ich hier bin! Wo soll ich sic denn hinlegen? (Blickt suchend nach einem Sofa) Diese Signora Barbara ist für eine leichtlebige Venezianern ziemlich schwer! (Geht mit ihr auf und ab) Die schaut nur so leicht aus! Die hat das Gewicht inwendig! (Renkt sich die Arme aus. Zum Publikum) Also bitte, wenn man bedenkt, so ein Haus, so ein Saal und keine Liegegelegenheit! (Setzt sich in einen Fauteui) ▼ANNINA▲ (seufzt) Ah! ▼CARAMELLO▲ Sagten Sic etwas? ▼ANNINA▲ (Wie oben) Ah! ▼CARAMELLO▲ (kopiert sie) Ah! (Zum Publikum) Sie hat A gesagt, da wird sie auch bald B sagen! Der Herzog wird sie schon gesprächig machen! (zu Annina) Sie müssen sich in die Lage finden, Signora Barbara! ▼ANNINA▲ (schwach) Ich bin schon in der Lage, Signor Caramello! ▼CARAMELLO▲ (erstaunt, für sich) Cararnello? Sic kennt mich? (laut) Woher kennen Sie mich denn? Ich bin doch der Gondoliere Franccsco. (zu Annina) Sie kennen mich? ▼ANNINA▲ Ich kenne Sie und die Erkorene Ihres Herzens! ▼CARAMELLO▲ Die Erkorene meines Herzens? (setzt sich interessiert zu ihr) Da müssen Sie mir schon sagen, welche Erkorene Sie meinen! ▼ANNINA▲ Haben Sie denn mehrere? ▼CARAMELLO▲ Ich habe mehrere! Denn (singt parodistisch, den Herzog kopierend) Treu sein das liegt mir nicht! Also, welche Erkorene meinen Sie? ▼ANNINA▲ Nun, Annina, meine Milchschwester! ▼CARAMELLO▲ (geringschätzig) Ach so, Annina … die Milch - Annina! Gott, ein einfaches Fischermädchen, eine kleine Tändelei! Was ist das gegen Sie, schöne Barbara! ▼ANNINA▲ Barbara! (Springt auf und tritt ihm dabei absichtlich auf den Fuss) ▼CARAMELLO▲ Au! Den Tritt kenne ich! ▼ANNINA▲ (nimmt die Maske ab) Esel! Ich bin es, Annina! ▼CARAMELLO▲ (erschrocken) Annina? Gehorsamster Diener! Barbara - Annina - Annina - Barbara! ▼ANNINA▲ Ja, ich bin das "einfache Fischermädchen"! ▼CARAMELLO▲ Unglückliche, was willst du denn hier? ▼ANNINA▲ Ja, mein Lieber, das muss ich dich fragen, der mich für den Herzog entführte! ▼CARAMELLO▲ Dich? Ich wollte ja Delacquas Frau entführen! (ängstlich) Wenn der Herzog den Missgriff entdeckt, macht er mich um zwei Köpfe kürzer! ▼ANNINA▲ (pathetisch) Sei ganz ruhig, ich werde meine Rolle als Senatorsfrau ganz gut spielen! (legt den Domino ab, trägt unter demselben ein prachtvolles Staatskleid, stolziert auf und ab, stolpert dabei über die Schleppe) ▼CARAMELLO▲ Du willst eine Senatorsfrau sein? Wenn der Herzog dich sieht, ist er imstande… ▼ANNINA▲ (kokett) … sich in mich zu verlieben! ▼CARAMELLO▲ Jawohl! und das dulde ich nicht! (schreiend) Das dulde ich nicht! (Da ihm Annina droht, geduckt, ganz kleinlaut) Das dulde ich nicht! (Will ihr den Domino über die Schultern legen) Komm ins Gonderl! Nr. 10a - Duett ▼CARAMELLO▲ Hör mich, Annina, Komm in die Gondel, Hör doch, komm doch! ▼ANNINA▲ Nein, ich bleibe, Will mich amüsieren, Will im Tanze Den Herzog verführen! ▼CARAMELLO▲ Gut! Doch bleibst du, So bleib ich bei dir Und tanzst du, Bin ich dein Tanzkavalier! ▼ANNINA▲ Haha! Ein feiner Kavalier! ▼CARAMELLO▲ (parodistisch übertrieben) Erlauben Sie mir, Um ihre Taille den Arm zu legen! ▼ANNINA▲ (ebenso, affektiert) Oh, bitte sehr, Tröten Sie nöher, Ich lieb den Tanz! (reicht ihm die Hand zum Kuss) ▼CARAMELLO▲ Wie sie sich spreizt, Die dumme Gans! (schlägt ihr auf die dargebotene Hand) ▼ANNINA▲ Ach, wie so schön, Sich ein wenig zu drehn… Herrlich, prächtig! ▼CARAMELLO▲ Sie schwärmt für den Tanz, Das muss man nützen! Bitte, sich nicht so sehr zu erhitzen! Jetzt rasch einen Kuss, Mit dem Tanzen mach Schluss! ▼ANNINA▲ Noch ein bisschen! ▼CARAMELLO▲ Erst ein Küsschen! ▼ANNINA▲ Nein, nein, nein! ▼CARAMELLO▲ Ja, beim Tanz Hüpft das Herz! Wie das rührt Und verführt! Lust und Scherz Jetzt regiert, Wang an Wang , Jeden Zwang Löst der Klang! So, jetzt haben wir getanzt und jetzt gehen wir! ▼ANNINA▲ Nein, ich bleibe, und wenn du dich auf den Kopf stellst! ▼CARAMELLO▲ Warum soll ich mich auf den Kopf stellen? Ich kann ja gar nicht auf dem Kopf stehen! FÜNFTER AUFTRITT (Vorige. Herzog) (Der Herzog kommt von links. Annina nimmt rasch ihre Larve vors Gesicht) ▼ANNINA▲ Er ist schon da! ▼CARAMELLO▲ (sich verbeugend, aufgeregt) Durchlaucht! (zu Annina) Na Wart! ▼HERZOG▲ Caraniello, ich bin mit dir zufrieden! ▼CARAMELLO▲ Ich auch mit Ihnen, Durchlaucht! ▼HERZOG▲ Hat sie Widerstand geleistet? Geschrie n? ▼CARAMELLO▲ Furchtbar! Wenn ich Eurer Hoheit raten darf, lassen Sie sie laufen, schicken wir sie nach Hause, es ist nichts dran an ihr! ich bringe eine andere! ▼HERZOG▲ Dumrnkopf, wo denkst du hin? Lass uns allein, fort, hinaus! ▼CARAMELLO▲ (zu Annina, befehlend) Lass uns allein, fort, hinaus! (Der Herzog klopft ihm auf die Achsel) Herein! ▼HERZOG▲ Dich meine ich, hinaus! ▼CARAMELLO▲ (wie oben, zu Annina) Dich meine ich, hinaus! ▼HERZOG▲ Du sollst hinaus, Caramello! ▼CARAMELLO▲ Ah, ich soll hinaus? Na ja, das ist was anderes! Aber, Hoheit, eines kann ich ihnen sagen trauen Sie ihr nicht, sie ist gemeingefährlich, sie beisst! ▼HERZOG▲ Desto besser, ich liebe den Widerstand! ▼CARAMELLO▲ (kleinlaut) Da kann man nichts machen! ▼HERZOG▲ (ungeduldig) So geh doch endlich! (Nervös auf und ab) ▼CARAMELLO▲ (folgt ihm auf Schritt und Tritt) Hoheit, trauen Sie ihr nicht! Es wäre schade um Ihr schönes Gesicht … …sie hat einen Dolch im Gewande! (Stösst an den Herzog, der sich plötzlich umdreht) ▼HERZOG▲ Wirst du dich endlich hinausscheren? ▼CARAMELLO▲ Scheren - das ist das Stichwort für einen Barbier! Scheren! (Geht nach rückwärts, plötzlich los brechend) Himmel, Herrgott! Wenn ich nur jetzt jemand hätte, an dem ich meine Wut auslassen könnte! Oh! (Rauf! sich wütend die Haare und geht ab) SECHSTER AUFTRITT (Der Herzog. Annina) Nr. 10b - Duett ▼HERZOG▲ So sind wir endlich denn allein Nun lösen Sie Ihr Wort auch ein! ▼ANNINA▲ Was für ein Wort? ▼HERZOG▲ Ihr Angesicht Hat stets die Larve mir verhüllt! ▼ANNINA▲ (kokett die Maske lüftend). Wenn nur Ihr Hoffen sich erfüllt! ▼HERZOG▲ Was seh ich? Weit ist s übertroffen! O Engelsbild! (Will sie umarmen) ▼ANNINA▲ Nur nicht so nah! ▼HERZOG▲ Warum so grausam, Barbara?! Ach, Ihre Nachsicht ging für mich Sonst weiter doch! ▼ANNINA▲ (für sich) Was hör ich da? (lLaut) Wie weit ging sie denn eigentlich? ▼HERZOG▲ Sie sagten… ▼ANNINA▲ Nun, was sagte ich? 1 ▼HERZOG▲ Sie sagten meinem Liebesflehn Gewährung zu beim Wiedersehn! Ich hoffe, Sie erinnern sich! ▼ANNINA▲ Nein, mir ist nichts erinnerlich! ▼HERZOG▲ Sie sprachen dann von Sympathie Und von… ▼ANNINA▲ Ich sagte »Schweigen Sie!» Sie werden wohl erinnern sich?! ▼HERZOG▲ Das ist mir nicht erinnerlich! ▼ANNINA▲ Von der guten Barbara Hört man saubre Dinge da, Das muss ich gestehn! Gar zu gerne wüsste ich, Wie die beiden eigentlich Miteinander stehn! ▼HERZOG▲ Endlich nun mir wieder nah, Heissgeliebte Barbara! Hör mein liebend Flehn! Heute noch möcht wissen ich, Wie wir beide eigentlich Miteinander stehn! 2 ▼HERZOG▲ Als zärtlich Sie umfing mein Arm, Da seufzten Sie »Es ist sehr warm!« Ich hoffe, Sie erinnern sich! ▼ANNINA▲ Nein, mir ist nichts erinnerlich! ▼HERZOG▲ Dann hab ein Küsschen ich begehrt Und Sie… ▼ANNINA▲ Ich sagte "Unerhört!" Sie werden wohl erinnern sich! ▼HERZOG▲ Nein, mir ist nichts erinnerlich! ▼ANNINA▲ Von der guten Barbara… (usw. bis Schluss, dann beide rechts ab) SIEBENTER AUFTRITT (Caramello. Herzog) ▼CARAMELLO▲ (der den Herzog noch hier glaubt, kommt von rückwärts) Hoheit! Annina! (Bemerkt plötzlich, dass niemand im Zimmer ist, kleinlaut) Sind schon drin da! (Geht zur Tür rechts, ruft) Hoheit! Hoheit! ▼HERZOG▲ (hinter der Szene) Was gibt es? ▼CARAMELLO▲ Sämtliche Senatoren bitten um Einlass! ▼HERZOG▲ (wie oben) Wirf sie hinaus! ▼CARAMELLO▲ (laut, als ob er zu anwesenden Herren sprechen würde) Sie haben gehört, meine Herren Hinaus! (Eilt nach rückwärts, ruft) Herein, meine Herren! (Da niemand kommt, zum Publikum) Also bitte, wenn man jemand braucht, ist niemand da! (nervös) Aber ich lasse sie nicht allein! (eilt wieder zur Tür rechts, ruft) Hoheit! Hoheit! ▼HERZOG▲ (hinter der Szene, ungeduldig) Was gibt es schon wieder? ▼CARAMELLO▲ Wenn mir nur etwas einfallen würde (rufend) Signor Delacqua ist hier! ▼HERZOG▲ (öffnet die Tür) Wirf ihn hinaus! ▼CARAMELLO▲ (der immer versucht, in das Zimmer zu blicken) Er lässt sich nicht abweisen! ▼HERZOG▲ (tritt aus dem Zimmer) Was heisst das, er lässt sich nicht abweisen? Ich will nicht gestört werden! ▼CARAMELLO▲ Zu Befehl, Hoheit! ▼HERZOG▲ (klopfl Caramello auf die Schulter) Diese Signora Barbara ist übrigens ein (jede Silbe betonend) reizendes Weibchen! ▼CARAMELLO▲ (sehr weinerlich) So? Reizend? Ist sie wirklich so reizend? ▼HERZOG▲ Aber sie ist spröde, sehr spröde! ▼CARAMELLO▲ (plötzlich ausser sich vor Freude) Sie ist spröde? (eilt froh nach rückwärts) Höre es, Volk von Venedig, sie ist spröde! ▼HERZOG▲ Aber ich werde auch dieses Herz besiegen! Auch sie wird mein werden! (Geht lachend, Caramello mehrmals zublinzelnd, in das Zimmer zurück) ▼CARAMELLO▲ (allein zum Publikum) Bitte, was hat er gesagt? Auch sie wird mein …? So eine Gemeinheit! (nach rechts sprechend) Na, freue dich auf das morgige Rasieren! ACHTER AUFTRITT (Caramello. Pappacocla, später Volk) ▼PAPPACODA▲ (als Senator gekleidet, mit einer falschen, unförmigen langen Maskennase, alle Taschen vollgestopft, eine lange Wurst unter dem Arm und eine bauchige, mit Stroh umwundene italienische Weinflasche um den Hals gehängt, kommt torkelnd von rückwärts) Caramello! ▼CARAMELLO▲ (erfreut) Ah, Pappacoda! Du musst mir helfen! Aber mir scheint, du hast einen Schwips? ▼PAPPACODA▲ Einen nur? Ich habe zwei Schwipse! Einen vom Wein und einen vom Schnaps! ▼CARAMELLO▲ Sauf aus! ▼PAPPACODA▲ Aussaufen soll ich? Gleich, gleich! (will trinken) Aber die Nase geniert mich! (schiebt sich die Nase auf die Stirn und trinkt) Hast du nicht Ciboletta gesehen? ▼CARAMELLO▲ Ach, lasse mich in Rub mit deiner Ciboletta! Ann ina ist hier im Palast! Der Herzog gibt sie nicht frei! Eile hinab an den Kanal und hole einige Genossen, damit wir Annina mit ihrer Hilfe entfuhren! ▼PAPPACODA▲ Dazu brauche ich nicht hinabzueilen! Ich habe deine Einladungskarten an meine Freunde verteilt…jeder frisst für drei, sauft für fünf und stiehlt für sieben! ▼CARAMELLO▲ Herein mit ihnen! Je mehr Lärm, desto besser! Der Herzog soll keine ruhige Minute haben! (Pappacoda pfeift, von allen Seiten kommen Männer und Frauen, durchwegs mit vollbeladenen Taschen, fast alle betrunken) Nr. 11 - Ensemble mit Lied ▼CHOR▲ Solch ein Wirtshaus Lob ich mir! Gut und billig Speist man hier! Wer bescheiden, Der verliert, Zugegriffen Ungeniert! Auch für morgen Lasst uns sorgen, Angepackt Und eingesackt! Marietta, come va? Se oggi là va bene Domani non si sa! ▼PAPPACODA▲ Schau, wie sich alles gut unterhält, (zu Caramello) Doch hab ich sie dir noch nicht vorgestellt! Dieser noble Cavaliere, Luigi ist s, der Gondoliere! Der hier Strassenmusikant, Dieser Käselieferant! Dort ein Schneider, un sartore, Und hier dieser pulitore Putzt die Stiefel rein und blank, Und der geht auf den Rattenfang! Das ist Peppo, ein Facchino, Hier vom Land ein Vetturino. Dieser duftet so pikant, Weil er steht am Zwiebelstand! Der dort säuft, ist Bürstenbinder, Er vertrank schon Weib und Kinder! Die Signora hier ist Wäscherin, Die Donna Öbstlerin! Kurz, die ganze riunione Ist wahrhaftig gar nicht ohne, Die und der, und der und die Alle sind sie nobili. ▼CHOR▲ Pensieri ne ho tre Quello dell amorosa, Ii vino et anche il café! Ohe, tralala, ohe! ▼CARAMELLO▲ Doch mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen weit genug! ▼CHOR▲ Mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen Weit genug! Ohe, tralala, ohe! Si mette tutto in sacco, Macacco, per bacco! ▼PAPPACODA▲ (leise) Man steckt ein, man steckt ein, Bis alle Tische blank und rein! (zu Caramello) Noch sah Ciboletta ich nicht Soviel ich im Saale auch such! Ha, wenn sie die Treue mir bricht, So trifft die Verrät rin mein Fluch! ▼CARAMELLO▲ (ironisch begütigend) Man steckt ein, man steckt ein, Wer Weibern traut, wird stets bereun! Si mette tutto in sacco, Per bacco, per bacco! Per bacco! Man steckt alles ein! Annina ist hier im Palast, Der Herzog gibt sie nicht frei, Das bringt zur Verzweiflung mich fast! Was soll ich nun machen dabei? ▼PAPPACODA▲ (ironisch Caramello kopierend) Man steckt ein, man steckt ein, Der Herzog könnt sonst böse sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! ▼CHOR▲ Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! ▼CARAMELLO▲ Wird wo ein Verbrechen vollführt, Ist schnell auf der Spur Polizei. In Masse wird dann arretiert, Vielleicht ist der Schuld ge dabei! ▼PAPPACODA▲ Ah. (Caramello stopfl ihm den Mund mit der Salami und übernimmt den Ton) ▼BEIDE▲ Man steckt ein, man steckt ein, Der Rechte kann ja drunter sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! ▼CHOR▲ Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco! Per bacco, man steckt alles ein! (Alle laufen lärmend ab, Caramello folgt ihnen) NEUNTER AUFTRITT (Annina. Herzog. Dann Caramello. Später Pappacoda. Zuletzt Delacqua, Barbaruccio und Testaccio) ▼HERZOG▲ (kommt von rechts) Dieser Spektakel! Den hat mir sicher Caramello angerichtet! (zurücksprechend) Die Luft ist rein, kommen Sie, Signora! ▼ANNINA▲ (kommt lächelnd) Mit einem Wort, Sie geben Ihre Bemühungen auf? ▼HERZOG▲ Noch lange nicht, schöne Signora Barbara! Ihre Kälte macht Sie mir nur noch begehrlicher! (er eilt auf sie zu, will sie umfangen) Ich liebe Sie, Signora … ich liebe Sie! (will sie küssen) ▼CARAMELLO▲ (der plötzlich eintritt) Ho … Ho… Ho……Hoheit! ▼HERZOG▲ (lässt Annina frei) Was willst du denn wieder? ▼CARAMELLO▲ Einer der Herren Senatoren wünscht seine Aufwartung zu machen! ▼HERZOG▲ Wirf ihn hinaus! ▼CARAMELLO▲ Oh… Das geht nicht (auf die Lange Nase Pappacodas zeigend, die langsam, nach und nach, hinter der Portiere sichtbar wird) Seine Nase ist schon da …gleich wird der ganze Senator da sein! (Pappacoda kommt als "Senator") Da ist er schon! ▼PAPPACODA▲ (sich verbeugend) Oh … Euer Hoheit! (zu Caramello) Was soll ich denn reden? ▼CARAMELLO▲ (leise) Was du willst! Du bist ja ein Senator! (im selben Moment treten Delacqua, Barbaruccio und Testaccio auf) ▼DELACQUA▲ Oh, der Herzog, Hoheit! ▼BARBARUCCIO▲ Hoheit! ▼TESTACCIO▲ Hoheit! ▼HERZOG▲ (deckt Annina, leise zu ihr) Fassung, Barbara, die Ehemänner sind blind! (laut) Ich begrüsse alle vier Senatoren! ▼DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIO▲ Vier? - Wo? - Ah! - Da! ▼DELACQUA▲ (zu Pappacoda, der sich ängstlich drücken will) Wie mir scheint, Kollege Grimaldi! ▼PAPPACODA▲ (mit verstellter Stimme) Nein, ich bin der andere! ▼BARBARUCCIO▲ Nein. Ich kenne keinen Senator mit einer solchen Gurkennase! ▼TESTACCIO▲ Die Nase scheint falsch zu sein! ▼DELACQUA▲ Vielleicht der ganze Senator! (zu Pappacoda) Wer das geheiligte Kleid der Senatoren als Maskenkostüm trägt, den straft das Gesetz mit einem Jahr Galeere! ▼PAPPACODA▲ O maccheronata! Jetzt, Frechheit, hilf! ▼HERZOG▲ (ungeduldig) Nun, meine Herren? ▼BARBARUCCIO▲ Hoheit, wir kommen, für das glänzende Fest zu danken! Ein echt italienisches Fest! ▼DELACQUA, TESTACCIO▲ Echt italienisch! ▼HERZOG▲ Zu gütig! Es galt ja, Venedigs Senat zu ehren! Leider wurde der Beschluss gefasst, die Damen vom Fest auszuschliessen! ▼DELACQUA▲ Nun, ich habe mich um diesen Beschluss nicht gekümmert, denn meine Frau ist von Treviso zurückgekehrt und befindet sich hier! (Der Herzog und Annina sehen sich betroffen an) Sie brennt vor Verlangen, Euer Hoheit vorgestellt zu werden! (eilt ab) ▼PAPPACODA▲ (sich vordrängend) Auch meine Frau brennt darauf, Euer Hoheit ins Angesicht zu treten! (verneigt sich) ▼CARAMELLO▲ (leise zu Pappacoda) Komm, komm - Du musst mir helfen! ▼PAPPACODA▲ Euer Hoheit - con piacere - cavaliere - habe die Ehre… (ab mit Caramello. Auch Barbaruccio und Testaccio entfernen sich) ZEHNTER AUFTRITT (Der Herzog. Annina. Dann Delacqua mit Ciboletta) ▼HERZOG▲ (zu Annina) Was soll ich davon denken? Hat denn Delacqua zwei Frauen? ▼ANNINA▲ Zwei Frauen? Er hat gerade genug an einer! Ich bin die echte, so wahr Caramello Barbara Delacqua entführte! ▼HERZOG▲ Ja, wen will er uns denn da bringen? ▼DELACQUA▲ (kommt mit Ciboletta, die einen schwarzen Domino trägt und eine Larve vor dem Gesicht hat). So, Euer Hoheit, hier ist meine Gemahlin! ▼HERZOG▲ (sich verbeugend) Signora! ▼DELACQUA▲ (zu Ciboletta) Wir sind Unter uns, du kannst die Larve abnehmen! Ich erlaube es dir! ▼HERZOG▲ Und ich bitte darum! (Ciboletta demaskiert sich und lässt die Kapuze ihres Dominos fallen) ▼ANNINA▲ (für sich) Ciboletta! (leise zum Herzog) Das ist meine Zofe! ▼HERZOG▲ (leise) Die Zofe? Oh, unverschämt! ▼DELACQUA▲ (leise zu Ciboletta) Vergiss nicht, was ich dir eingeschärft habe! Du bist für heute abend meine Frau und bittest um den Verwalterposten für mich! (laut) Begrüsse Seine Hoheit, Barbara! (Ciboletta macht eine tiefe Verbeugung und küsst dem Herzog die Hand) ▼HERZOG▲ (heiter, ironisch) Ich bin entzückt, Venedigs schönste Frau endlich persönlich kennenzulernen! ▼CIBOLETTA▲ Na na schönste Frau? Euer Gnaden, Herr Herzog, nehmen das Maul gar zu voll! (gibt dem Herzog einen Rippenstoss) ▼DELACQUA▲ (leise) Wirst du schweigen! (zum Herzog) Hoheit müssen meiner Gattin verzeihen ▼HERZOG▲ O bitte… Ich finde Signora reizend! Dies ungeschminkte Wesen, diese Haltung - alle diese Reize hatte ich sozusagen vorgeahnt, als ich meiner Bewunderung im vergangenen Karneval in jener Serenade Ausdruck gab, die Signora Barbara so sehr gefiel! (leise zu Annina) Denken Sie noch jenes Abends, schöne Frau? ▼ANNINA▲ (verlegen) Freilich, freilich … wie sollte ich nicht? ▼DELACQUA▲ Was für eine Serenade? Nr. 12 - Serenade ▼HERZOG▲ Ninana, Ninana, dir will ich singen, Ninana, Ninana, hör mich an! Ninananana, Ninananana, horch auf das Klingen, Ninananana, Ninananana, antworte dann! Heb auf dein Köpfchen, Liebste, träume nicht, O hör mich an, schlummre noch nicht ein! Ich sage dir vier Worte von Gewicht, Du musst voll Andacht dein Ohr dazu mir leihn! Das erste Dass um dich mein Herze bricht, Das zweite Ich will dein fürs Leben sein! Das dritte Dass ich dir mein Heil befehle, Das letzte Dich allein liebt meine Seele! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Ninana, Ninana - ach! ach! ▼HERZOG, DELACQUA▲ Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ▼ALLE VIER▲ Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! ▼HERZOG▲ Du gingst am Montag wie ein Stern mir auf Und schienest reizend am Dienstag mir, Allein viel schöner noch am Mittwoch drauf! Zu Füssen lag ich am Donnerstag dir Am Freitag hob dein Blick mich wieder auf; Hab am Samstag dann gelauscht an deiner Tür; Und durft ich dich im Glanz am Sonntag sehen, Da war um den Verstand es bald geschehen! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Ninana, Ninana - ach! ach! ▼HERZOG, DELACQUA▲ Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ▼ALLE VIER▲ Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! (Nach der Serenade geht der Herzog mit Annina etwas in den Hintergrund) ▼DELACQUA▲ (leise zu Ciboletta) Alles geht gut, du gefällst dem Herzog! Jetzt sprich! (stösst Sie) ▼CIBOLETTA▲ (stotternd) Herr Herzog! Herr Herzog! ▼HERZOG▲ Sie wünschen? ▼DELACQUA▲ (auf Ciboletta weisend) Meine …Madonna Barbara hat ein Anliegen! ▼HERZOG▲ Ist im vorhinein gewährt! ▼DELACQUA▲ (zärtlich) Also sprich, mein Täubchen von San Marco, sprich! (Gibt ihr einen Rippenstoss. leise) So rede doch, du dummes Ding! ▼CIBOLETTA▲ Mein Gott, ich möcht Euer Gnaden schön gebeten haben um einen Posten in Euer Gnaden Haus! ▼HERZOG▲ Also, um welchen Posten handelt es sich denn? ▼DELACQUA▲ (souffliert Ciboletta) Verwalter … Verwalter ▼CIBOLETTA▲ Nun, der Mann möchte gern herzoglicher Leibkoch werden. ▼HERZOG▲ (lachend) Leibkoch? ▼ANNINA▲ (ebenso) Leibkoch? ▼DELACQUA▲ (wütend, für sich) Ich Leibkoch? (leise zu Ciboletta) Verwalter! Verwalter! (stösst sie verstohlen) ▼CIBOLETTA▲ (ohne sich urn Delacqua zu kümmern) Es ist ein braver Bursche, namens Pappacoda, der Makkaroni kocht und Stockfisch mit Zwiebeln wie kein zweiter! ▼HERZOG▲ (lachend) Makkaroni? ▼ANNINA▲ (lachend) Stockfisch? ▼CIBOLETTA▲ (zu Delacqua) Nicht wahr, Signor, Stockfisch? ▼DELACQUA▲ (wütend) Ja, ja! ▼HERZOG▲ Nun, wenn sich Signora Delacqua für Pappacoda verwendet, soll er Leibkoch werden! ▼CIBOLETTA▲ Ach, Herzog, dafür muss ich Ihnen einen Kuss geben! (fällt ihm um den Hals und küsst ihn) ▼DELACQUA▲ (reisst sie vom Herzog weg) Du vergisst dich, meine Liebe! Du gehst zu weit! (zum Herzog) Euer Hoheit wollen meiner Gemahlin verzeihen (zu Ciboletta) Jetzt komm und freu dich! (will sir mit sich ziehen) ▼CIBOLETTA▲ (hält sich an einem Sessel fest) Nein, nein, ich will hier bleiben, es gefällt mir hier sehr gut! ▼HERZOG▲ Ah, Signor Delacqua, wenn es Ihrer Gattin hier gefällt, so gönnen Sie ihr doch das Vergnügen! ▼DELACQUA▲ (übertrieben freundlich) Ach ja, gönnen wir ihr das Vergnügen! (streichelt ihr zärtlich die Wangen und gibt ihr dabei verstohlen einen Backenstreich) Ich muss jetzt leider fort! (verbeugt sich) Hoheit! (Ab) ▼HERZOG▲ (zu Annina) Das Muster eines galanten Ehemannes! Ich will aber doch sehen, ob er wirklich geht! (eilt ihm nach) ELFTER AUFTRITT (Annina. Ciboletta. Dann der Herzog. Zuletzt Caramello) ▼ANNINA▲ (nimmt die Larve ab) Ach, Ciboletta, bald hättest du mit deinem Pappacoda alles verdorben! ▼CIBOLETTA▲ (erstaunt aufschreiend) Annina! Du hier? ▼ANNINA▲ Ja, man hält mich hier für Delacquas Frau! ▼CIBOLETTA▲ (stolziert nach vorn) Dich? Das bin ja ich ▼ANNINA▲ Ich auch! Ich bitte dich, bleibe dabei, dass ich Barbara Delacqua bin! ▼CIBOLETTA▲ Und ich? ▼ANNINA▲ Do bist, was du bist - meine Zofe! ▼CIBOLETTA▲ Deine Zofe? ▼ANNINA▲ (nervös) Barbara Delacquas Zofe! Still, da ist der Herzog! ▼HERZOG▲ (kommt zurück) So, Dciacqua stört uns nicht mehr! (zu Ciboletta) Ah, ich sehe, wir haben an dir eine Vertraute gewonnen! Ja, Mädchen, ich liebe deine Herrin! ▼CIBOLETTA▲ Signora Barbara Delacqua? ▼HERZOG▲ Freilich! Hat sie es dir denn nicht gesagt? Ich liebe sie! (küsst Annina) ▼CIBOLETTA▲ (für sich) Mein Gott, Annina liebt er auch! Was der alles zusammenliebt! ▼HERZOG▲ (wendet sich zur Tür, rufi) Caramello! ▼CARAMELLO▲ (kommt, verbeugt sich) Hoheit!? ▼HERZOG▲ Schliesse den Vorhang! ▼CARAMELLO▲ Den Vorhang? ▼HERZOG▲ Und hierher - das Souper! ▼CARAMELLO▲ Das Souper? o je! ▼HERZOG▲ Geh! ▼CARAMELLO▲ O weh! (schliesst die Vorhänge. Man sieht jetzt nur die Vorderbühne als intimen Raum für die nächste Szene) ▼HERZOG▲ Das Souper! ▼CARAMELLO▲ Adje! (heimlich zu Ciboletta) Iss dich an, du bist nicht alle Tage bei einem Herzog! (Ab) ▼ANNINA▲ Wie? Ich soll mit meiner Zofe soupieren? ▼HERZOG▲ (reicht beiden die Arme) Ja. Soupieren zu dreien - die Herrin - die Dienerin - der Sklave! Also zu Tische! ▼ANNINA▲ Zu Tische! (Die Wandlichter werden gelöscht, Pagen bringen von links einen gedeckten Tisch mit zwei grossen Leuchtern) Nr. 13 - Finale ▼HERZOG▲ Lasset die andern tanzen da, Tralalala, tralaiala! Ich bleibe lieber bei Barbara! Tralalala, tralalala! Die Herrin zur Rechten, die Zofe zur Linken, Recht vertraulich und nah! Ich seh ein Souper heute abend mir winken, Wie keins ich noch sah! (Er hat beide Damen zu Tisch geführt. Zu Caramello, der mit Wein eintritt) Caramello, schon wieder da? Was drängst du dich hier ein? ▼CARAMELLO▲ Hoheit wollen mir verzeihn! Da die Diener doch genieren, Wollte ich Euch selbst servieren! ▼ANNINA▲ (leise zu Ciboletta) Bleibe da, bleibe mir nah! ▼CIBOLETTA▲ (leise zu Annina) Recht gern, gewiss, ja ja! ▼HERZOG▲ (auf Pappacoda deutend, der jetzt als Koch gekleidet eintritt und einige Schüsseln balanciert, zu Caramello) Wen bringst du da noch? ▼CARAMELLO▲ Das ist nur ein Koch! ▼HERZOG▲ So so, ein Koch? ▼CARAMELLO▲ Jaja, ein Koch! ▼PAPPACODA▲ Ach ja, ich bin ein Koch! ▼CIBOLETTA▲ (leise zu Annina) Das ist Pappacoda! ▼ANNINA▲ (leise) So schweige doch! ▼PAPPACODA▲ (der vor Schreck eine Schüssel fallen lässt, leise) Das ist Ciboletta! (laut) Ja ja, ich bin ein Koch! ▼ALLE ANDEREN▲ Ja ja, das ist ein Koch! ▼CARAMELLO▲ (beiseite) Ach! Zeuge und Beistand mir zu sein, Bracht ich den Leidensgenossen herein! ▼PAPPACODA▲ (für sich) Na wart, Ciboletta, du kannst dich freun! ▼HERZOG▲ (zu den Damen) Kommt, kommt, Ihr holden Frauen, Lasst jetzt uns soupieren! Wir wollen scherzen und lachen, Werden superb uns amüsieren! (zu Annina) Bald küss ich dich, (zu Ciboletta) Bald wieder dich! (zu Annina) So lieb ich dich! (Zu Ciboletta.) So lieb ich dich! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Warum sollt ich nicht mit dem Herzog soupiern? Zu drei n kann ein Tête-à-tête keinen geniern! Ob Caramello/Pappacoda vor Wut ausser sich - Was kümmert s mich? ▼CARAMELLO▲ (grollend für sich). Meineidige Annina! ▼PAPPACODA▲ (ebenso). Treulose Ciboletta! ▼CARAMELLO, PAPPACODA▲ Du willst mit ihm soupieren, Lässt dich allzuleicht Vom Glanze verführen?! Kannst du so ganz vergessen mich? Pfui, schäme dich! ▼HERZOG▲ (sich zärtlich zu Annina neigend). Wie klopft in Ihrer Nähe das Herz mir froh ▼CARAMELLO▲ (fährt mit einer Weinflasche zwischen die beiden). Befehlen Hoheit Rheinwein oder Bordeaux? (schenkt ein) ▼HERZOG▲ (zu Ciboletta geneigt). Sie sprechen ja zu mir kein Wörtchen mehr! ▼PAPPACODA▲ (fährt mit der Schüssel zwischen die beiden) Hier ist Boeuf à la mode! Bitte sehr! ▼HERZOG▲ (zornig) Packt euch hinaus! Ihr langweilt mich! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ (beiseite, zugleich) Er ärgert sich! ▼CARAMELLO▲ (leise zu Pappacoda) Jetzt hol ich die andern! Den Wein nehm ich mit! (Ab) ▼HERZOG▲ (zu Annina) Du bist das schönste Weib der Welt, Bist aller Frauen höchste Zier! Glücklich der Mann, der dir gefällt, Rücke doch näher her zu mir! ZWÖLFTER AUFTRITT (Vorige. Die Gäste des Herzogs. Ein Herold. Caramello zieht jetzt rasch die Vorhänge zurück. Man sieht in den von Masken, Senatoren usw. belebten Saal. In der Mitte auf einem tragbaren Gerüst ein hübsches Mädchen in einem symbolischen Karnevalskostüm, eine bunte Fahne in der Hand, umlagert von Tänzerinnen. Phantastische Beleuchtung.) ▼HEROLD▲ (gesprochen). Um zwölf Uhr zieht nach altem Satz Die Maskenschar zum Markuspiatz! Dort kommt man schon Zu holen Euch Mit Sang und Klang! ▼HERZOG▲ Verhasster Zwang! (gibt ein Zeichen; der Maskenzug bewegt sich nach vorn) ▼CHOR▲ Jetzt ist s Zeit zur Lustbarkeit, Drum, Freunde, seid bereit! Lebenslust, Schwellt die Brust, Gibt tins das Geleit! Mondlicht strahlt in voller Pracht, Der Sternenhimmel lacht! Welch ein Bild, Wonnig mild, Gibt Venedigs Nacht! Karneval Ruft uns zum Ball Er ist Souverän! Zögert nicht, Denn was er spricht, Muss sofort geschehn! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zielst uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz, Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! ▼HEROLD▲ (zum Herzog) Bereit seht Ihr schon der Masken Schwarm, Die Stunde schlug, es ist schon spät! ▼HERZOG▲ (zu Annina und Ciboletta) Wohlan, meine Damen, Ihren Arm, Fügen wir uns der Majorität, (seufzend) weil es anders nicht geht! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ (lachend) Weil es anders nicht geht! (Man hört von fern Glockengeläute) ▼ALLE▲ Horch! Von San Marco der Glocken Geläut Kündet die Mitternacht, Kündet die Mitternacht, Mahnend ertönet ihr Ruf es ist Zeit, Dass laute Lust hier erwacht! Wer sich will der Freude weihn, Der komme nicht allein, Wen sein Liebchen liess im Stich, Der such ein andres sich! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zieht uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! Hinaus! ▼ANNINA▲ (nimmt aus der Hand der Karnevalsfigur die Fahne, schwingt sie fröhlich) Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼ALLE▲ Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼ALLE▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼CARAMELLO▲ (hat Annina die Fahne aus der Hand genommen, kommt, das Banner fröhlich schwingend, nach vorn) Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼ALLE▲ Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼CARAMELLO▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼ALLE▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼HERZOG▲ (übernimmt die Fahne von Caramello) Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! Die immerdar ihm treu ergeben war! (Bacchantischer Tanz, Männer tragen die Karnevalsfigur nach vorn bis in die Mitte der Bühne) ▼ALLE▲ Alle maskiert, alle maskiert, Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert alle maskiert, Cospetto, wie amüsant das wird! (Vorhang.) ZWISCHENAKTS-MUSIK ZWEITER AKT Im Palast des Herzogs. Prachtvoller Saal. Rückwärts mächtige Glastüren. Der vordere Teil des ganzen Raumes, der durch eine grosse Portiere von der weiten Hinterbühne abgetrennt werden kann, bildet unterstützt durch entsprechende Möblierung ein eigenes, intim wirkendes Gemach. ERSTER AUFTRITT Der Herzog. Centurio. Balbi HERZOG festlich gekleidet, geht ungeduldig auf und ab. Zu Centurio, der nach rückwärts späht Wo bleibt nur Caramello? CENTURIO Vielleicht hat Signora Barbara Widerstand geleistet! HERZOG Kaum glaublich! Sind meine Leute instruiert? CENTURIO Nach Eurer Hoheit Befehl! HERZOG Sobald also diese Vorhänge geschlossen sind, wird niemand mehr vorgelassen! Und sie werden geschlossen, sobald Caramello mit einer Dame kommt. Nervös Leider kommt er noch immer nicht! BALBI von rechts Eure Hoheit! HERZOG Was gibt s? Ist Caramello da? BALBI Nein, Euer Hoheit . Gäste! HERZOG Führe sie in den Festsaal - hier will ich allein bleiben! BALBI Es sind Damen! HERZOG aufhorchend Damen? Hübsch? Jung? BALBI Es sind lauter Frauen von Senatoren! HERZOG sehr überrascht Senatorsfrauen, die trotz des Verbots ihrer Männer mein Haus betreten? Da bin ich doch neugierig herein mit ihnen! ZWEITER AUFTRITT Vorige. Agricola, Constantia, Notbierga, Macedonia, Teodolinda und andere Senatorsfrauen, Balbi lässt die Damen, die Maskenkostüme tragen, aber unverlarvt sind, eintreten. An der Spitze kommt Agricola, eine dicke alte Dame, die jedoch noch sehr lebenslustig ist Nr. 8 - Damenchor und Couplet DIE SENATORSFRAUEN Nur ungeniert hereinspaziert, Der Herzog lud uns ein! Drum soll Senat und hoher Rat Nicht hinderlich uns sein. Zu sagen Nein"" wär gar nicht fein," Man muss doch höflich sein! Wir sagten "Ja" und sind nun da Trotz unsrer Minncr Schrein. Die machen sich nur lächerlich Mit ihrer Politik - Von einem Ball im Karneval, Da hält uns nichts zurück! AGRICOLA nach einer tiefen Verbeugung vor dem Herzog Venedigs Frauen herzuführen Hab übernommen ich als Pflicht, Was kann uns Schlimmes hier passieren, So ängstlich sind wir nicht! Nein! ALLE, HERZOG So ängstlich sind wir (sie) nicht! AGRICOLA Dass Sie, Herr Herzog, allen Frauen Gefährlich sind, sagt das Gerücht, Doch unsrer Tugend wir vertrauen, So ängstlich sind wir nicht! ALLE, HERZOG So ängstlich sind wir (sie) nicht! HERZOG ironisch Verstehe ich die Damen recht, führt Sie die Opposition gegen Ihre Männer hierher? AGRICOLA Nicht diese allein, Hoheit! Wir wollen den tollen Herzog persönlich kennenlernen, einen Mann, von dessen Galanterie an allen 149 Kanälen Venedigs gesprochen wird. Einen Mann, der auf jeder der 370 Brücken Venedigs schon ein verliebtes Abenteuer hatte, einen Mann, der auf jeder der 117 Inseln Venedigs ein Opfer zurückliess! HERZOG lachend Ja, man vermag sehr viel in der Liebe, wenn man ihr ausschliesslich lebt! AGRICOLA Ihre Hand, mein Fürst! Sie sind zwar ein liebenswürdiger Taugenichts durch und durch aber … schnalzt mit den Fingern und schüttelt ihm energisch die Hand … ich achte Sie! HERZOG wie oben Wenn Sie mich besser kennen würden AGRICOLA Das verlange ich nicht, aber … wie oben ich achte Sie! Kokett Ist es wahr, Herzog, dass Sie nach Venedig mit Heiratsplänen gekommen sind? HERZOG Nein, Signora, ich mache die Reise durchs Leben nicht gerne mit Gepäck! AGRICOLA Oh, dieser Vergleich des ewig Weiblichen mit einem Reisekoffer ist zwar kühn, aber … wie oben … ich achte Sie! CENTURIO ist rückwärts eingetreten, leise zum Herzog Hoheit, eine Gondel, ich glaube Caramello zu erkennen! HERZOG selig Endlich! Laut. Meine Damen, gestatten Sie, dass ich Sie in den Bankettsaal führe! Bietet zwei jungen hübschen Senators frauen den Arm AGRICOLA verletzt Oho, Herr Herzog, ich glaube, Ihr Arm gebührt den älteren Senatorinnen! HERZOG macht sich von den beiden jungen Damen los Signora, die älteren Senatorinnen… schüttelt ihr die Hand …achte ich, aber nach den jüngeren schmachte ich! AGRICOLA Die älteren Senatorinnen würden vor dem tollen Herzog auch nicht zurückschrecken, denn ALLE SENATORSFRAUEN singend So ängstlich sind wir nicht! (usw.) Der Herzog geleitet die Damen bis an die Tür, bleibt dann allein zurück DRITTER AUFTRITT Herzog. Centurio CENTURIO kommt Caramello ist schon im Palais! HERZOG Allein? CENTURIO Mit einer maskierten Dame! HERZOG Wirklich? Also, du weisst alles Vorhänge schliessen, niemand vorlassen! Wo ist ein Spiegel? Wie sehe ich aus? CENTURIO Verführerisch wie immer! HERZOG Weisst du, was diese Stunde mir bringt? Ein neues Glück! Ein neues Abenteuer! Du weisst doch, treu sein das liegt mir nicht! Entlässt Centurio durch eine Handbewegung Nr. 9 - Lied HERZOG Treu sein, das liegt mir nicht, Weil ich leicht den Kopf verlier, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Und mein Herz an Schönheit hängt, Gleich Feuer fängt! Das ist meine Manier Und jetzt geh ich zu ihr! Und morgen, ach ja, morgen dann, Fang ich was Neues an. Was liegt daran? Hab stets an eine nur gedacht, An die von heute Nacht! Ich liebe sie Bis früh! Ja, treu sein - das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das kann ich nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt Und mein Herz an eine nur denkt. An sie, nur an sie! Bis früh! Eilt ab VIERTER AUFTRITT Annina. Caramello CARAMELLO trägt die halb ohnmächtige Annina, die noch eine Larve trägt, atemlos in den Saal Puh!… Gott sei Dank, dass ich hier bin! Wo soll ich sic denn hinlegen? Blickt suchend nach einem Sofa Diese Signora Barbara ist für eine leichtlebige Venezianern ziemlich schwer! Geht mit ihr auf und ab Die schaut nur so leicht aus! Die hat das Gewicht inwendig! Renkt sich die Arme aus. Zum Publikum Also bitte, wenn man bedenkt, so ein Haus, so ein Saal und keine Liegegelegenheit! Setzt sich in einen Fauteui ANNINA seufzt Ah! CARAMELLO Sagten Sic etwas? ANNINA Wie oben Ah! CARAMELLO kopiert sie Ah! Zum Publikum Sie hat A gesagt, da wird sie auch bald B sagen! Der Herzog wird sie schon gesprächig machen! zu Annina Sie müssen sich in die Lage finden, Signora Barbara! ANNINA schwach Ich bin schon in der Lage, Signor Caramello! CARAMELLO erstaunt, für sich Cararnello? Sic kennt mich? laut Woher kennen Sie mich denn? Ich bin doch der Gondoliere Franccsco. zu Annina Sie kennen mich? ANNINA Ich kenne Sie und die Erkorene Ihres Herzens! CARAMELLO Die Erkorene meines Herzens? setzt sich interessiert zu ihr Da müssen Sie mir schon sagen, welche Erkorene Sie meinen! ANNINA Haben Sie denn mehrere? CARAMELLO Ich habe mehrere! Denn singt parodistisch, den Herzog kopierend Treu sein das liegt mir nicht! Also, welche Erkorene meinen Sie? ANNINA Nun, Annina, meine Milchschwester! CARAMELLO geringschätzig Ach so, Annina … die Milch - Annina! Gott, ein einfaches Fischermädchen, eine kleine Tändelei! Was ist das gegen Sie, schöne Barbara! ANNINA Barbara! Springt auf und tritt ihm dabei absichtlich auf den Fuss CARAMELLO Au! Den Tritt kenne ich! ANNINA nimmt die Maske ab Esel! Ich bin es, Annina! CARAMELLO erschrocken Annina? Gehorsamster Diener! Barbara - Annina - Annina - Barbara! ANNINA Ja, ich bin das "einfache Fischermädchen"! CARAMELLO Unglückliche, was willst du denn hier? ANNINA Ja, mein Lieber, das muss ich dich fragen, der mich für den Herzog entführte! CARAMELLO Dich? Ich wollte ja Delacquas Frau entführen! ängstlich Wenn der Herzog den Missgriff entdeckt, macht er mich um zwei Köpfe kürzer! ANNINA pathetisch Sei ganz ruhig, ich werde meine Rolle als Senatorsfrau ganz gut spielen! legt den Domino ab, trägt unter demselben ein prachtvolles Staatskleid, stolziert auf und ab, stolpert dabei über die Schleppe CARAMELLO Du willst eine Senatorsfrau sein? Wenn der Herzog dich sieht, ist er imstande… ANNINA kokett … sich in mich zu verlieben! CARAMELLO Jawohl! und das dulde ich nicht! schreiend Das dulde ich nicht! Da ihm Annina droht, geduckt, ganz kleinlaut Das dulde ich nicht! Will ihr den Domino über die Schultern legen Komm ins Gonderl! Nr. 10a - Duett CARAMELLO Hör mich, Annina, Komm in die Gondel, Hör doch, komm doch! ANNINA Nein, ich bleibe, Will mich amüsieren, Will im Tanze Den Herzog verführen! CARAMELLO Gut! Doch bleibst du, So bleib ich bei dir Und tanzst du, Bin ich dein Tanzkavalier! ANNINA Haha! Ein feiner Kavalier! CARAMELLO parodistisch übertrieben Erlauben Sie mir, Um ihre Taille den Arm zu legen! ANNINA ebenso, affektiert Oh, bitte sehr, Tröten Sie nöher, Ich lieb den Tanz! reicht ihm die Hand zum Kuss CARAMELLO Wie sie sich spreizt, Die dumme Gans! schlägt ihr auf die dargebotene Hand ANNINA Ach, wie so schön, Sich ein wenig zu drehn… Herrlich, prächtig! CARAMELLO Sie schwärmt für den Tanz, Das muss man nützen! Bitte, sich nicht so sehr zu erhitzen! Jetzt rasch einen Kuss, Mit dem Tanzen mach Schluss! ANNINA Noch ein bisschen! CARAMELLO Erst ein Küsschen! ANNINA Nein, nein, nein! CARAMELLO Ja, beim Tanz Hüpft das Herz! Wie das rührt Und verführt! Lust und Scherz Jetzt regiert, Wang an Wang , Jeden Zwang Löst der Klang! So, jetzt haben wir getanzt und jetzt gehen wir! ANNINA Nein, ich bleibe, und wenn du dich auf den Kopf stellst! CARAMELLO Warum soll ich mich auf den Kopf stellen? Ich kann ja gar nicht auf dem Kopf stehen! FÜNFTER AUFTRITT Vorige. Herzog Der Herzog kommt von links. Annina nimmt rasch ihre Larve vors Gesicht ANNINA Er ist schon da! CARAMELLO sich verbeugend, aufgeregt Durchlaucht! zu Annina Na Wart! HERZOG Caraniello, ich bin mit dir zufrieden! CARAMELLO Ich auch mit Ihnen, Durchlaucht! HERZOG Hat sie Widerstand geleistet? Geschrie n? CARAMELLO Furchtbar! Wenn ich Eurer Hoheit raten darf, lassen Sie sie laufen, schicken wir sie nach Hause, es ist nichts dran an ihr! ich bringe eine andere! HERZOG Dumrnkopf, wo denkst du hin? Lass uns allein, fort, hinaus! CARAMELLO zu Annina, befehlend Lass uns allein, fort, hinaus! Der Herzog klopft ihm auf die Achsel Herein! HERZOG Dich meine ich, hinaus! CARAMELLO wie oben, zu Annina Dich meine ich, hinaus! HERZOG Du sollst hinaus, Caramello! CARAMELLO Ah, ich soll hinaus? Na ja, das ist was anderes! Aber, Hoheit, eines kann ich ihnen sagen trauen Sie ihr nicht, sie ist gemeingefährlich, sie beisst! HERZOG Desto besser, ich liebe den Widerstand! CARAMELLO kleinlaut Da kann man nichts machen! HERZOG ungeduldig So geh doch endlich! Nervös auf und ab CARAMELLO folgt ihm auf Schritt und Tritt Hoheit, trauen Sie ihr nicht! Es wäre schade um Ihr schönes Gesicht … …sie hat einen Dolch im Gewande! Stösst an den Herzog, der sich plötzlich umdreht HERZOG Wirst du dich endlich hinausscheren? CARAMELLO Scheren - das ist das Stichwort für einen Barbier! Scheren! Geht nach rückwärts, plötzlich los brechend Himmel, Herrgott! Wenn ich nur jetzt jemand hätte, an dem ich meine Wut auslassen könnte! Oh! Rauf! sich wütend die Haare und geht ab SECHSTER AUFTRITT Der Herzog. Annina Nr. 10b - Duett HERZOG So sind wir endlich denn allein Nun lösen Sie Ihr Wort auch ein! ANNINA Was für ein Wort? HERZOG Ihr Angesicht Hat stets die Larve mir verhüllt! ANNINA kokett die Maske lüftend. Wenn nur Ihr Hoffen sich erfüllt! HERZOG Was seh ich? Weit ist s übertroffen! O Engelsbild! Will sie umarmen ANNINA Nur nicht so nah! HERZOG Warum so grausam, Barbara?! Ach, Ihre Nachsicht ging für mich Sonst weiter doch! ANNINA für sich Was hör ich da? lLaut Wie weit ging sie denn eigentlich? HERZOG Sie sagten… ANNINA Nun, was sagte ich? 1HERZOG Sie sagten meinem Liebesflehn Gewährung zu beim Wiedersehn! Ich hoffe, Sie erinnern sich! ANNINA Nein, mir ist nichts erinnerlich! HERZOG Sie sprachen dann von Sympathie Und von… ANNINA Ich sagte »Schweigen Sie!» Sie werden wohl erinnern sich?! HERZOG Das ist mir nicht erinnerlich! ANNINA Von der guten Barbara Hört man saubre Dinge da, Das muss ich gestehn! Gar zu gerne wüsste ich, Wie die beiden eigentlich Miteinander stehn! HERZOG Endlich nun mir wieder nah, Heissgeliebte Barbara! Hör mein liebend Flehn! Heute noch möcht wissen ich, Wie wir beide eigentlich Miteinander stehn! 2HERZOG Als zärtlich Sie umfing mein Arm, Da seufzten Sie »Es ist sehr warm!« Ich hoffe, Sie erinnern sich! ANNINA Nein, mir ist nichts erinnerlich! HERZOG Dann hab ein Küsschen ich begehrt Und Sie… ANNINA Ich sagte "Unerhört!" Sie werden wohl erinnern sich! HERZOG Nein, mir ist nichts erinnerlich! ANNINA Von der guten Barbara… usw. bis Schluss, dann beide rechts ab SIEBENTER AUFTRITT Caramello. Herzog CARAMELLO der den Herzog noch hier glaubt, kommt von rückwärts Hoheit! Annina! Bemerkt plötzlich, dass niemand im Zimmer ist, kleinlaut Sind schon drin da! Geht zur Tür rechts, ruft Hoheit! Hoheit! HERZOG hinter der Szene Was gibt es? CARAMELLO Sämtliche Senatoren bitten um Einlass! HERZOG wie oben Wirf sie hinaus! CARAMELLO laut, als ob er zu anwesenden Herren sprechen würde Sie haben gehört, meine Herren Hinaus! Eilt nach rückwärts, ruft Herein, meine Herren! Da niemand kommt, zum Publikum Also bitte, wenn man jemand braucht, ist niemand da! nervös Aber ich lasse sie nicht allein! eilt wieder zur Tür rechts, ruft Hoheit! Hoheit! HERZOG hinter der Szene, ungeduldig Was gibt es schon wieder? CARAMELLO Wenn mir nur etwas einfallen würde rufend Signor Delacqua ist hier! HERZOG öffnet die Tür Wirf ihn hinaus! CARAMELLO der immer versucht, in das Zimmer zu blicken Er lässt sich nicht abweisen! HERZOG tritt aus dem Zimmer Was heisst das, er lässt sich nicht abweisen? Ich will nicht gestört werden! CARAMELLO Zu Befehl, Hoheit! HERZOG klopfl Caramello auf die Schulter Diese Signora Barbara ist übrigens ein jede Silbe betonend reizendes Weibchen! CARAMELLO sehr weinerlich So? Reizend? Ist sie wirklich so reizend? HERZOG Aber sie ist spröde, sehr spröde! CARAMELLO plötzlich ausser sich vor Freude Sie ist spröde? eilt froh nach rückwärts Höre es, Volk von Venedig, sie ist spröde! HERZOG Aber ich werde auch dieses Herz besiegen! Auch sie wird mein werden! Geht lachend, Caramello mehrmals zublinzelnd, in das Zimmer zurück CARAMELLO allein zum Publikum Bitte, was hat er gesagt? Auch sie wird mein …? So eine Gemeinheit! nach rechts sprechend Na, freue dich auf das morgige Rasieren! ACHTER AUFTRITT Caramello. Pappacocla, später Volk PAPPACODA als Senator gekleidet, mit einer falschen, unförmigen langen Maskennase, alle Taschen vollgestopft, eine lange Wurst unter dem Arm und eine bauchige, mit Stroh umwundene italienische Weinflasche um den Hals gehängt, kommt torkelnd von rückwärts Caramello! CARAMELLO erfreut Ah, Pappacoda! Du musst mir helfen! Aber mir scheint, du hast einen Schwips? PAPPACODA Einen nur? Ich habe zwei Schwipse! Einen vom Wein und einen vom Schnaps! CARAMELLO Sauf aus! PAPPACODA Aussaufen soll ich? Gleich, gleich! will trinken Aber die Nase geniert mich! schiebt sich die Nase auf die Stirn und trinkt Hast du nicht Ciboletta gesehen? CARAMELLO Ach, lasse mich in Rub mit deiner Ciboletta! Ann ina ist hier im Palast! Der Herzog gibt sie nicht frei! Eile hinab an den Kanal und hole einige Genossen, damit wir Annina mit ihrer Hilfe entfuhren! PAPPACODA Dazu brauche ich nicht hinabzueilen! Ich habe deine Einladungskarten an meine Freunde verteilt…jeder frisst für drei, sauft für fünf und stiehlt für sieben! CARAMELLO Herein mit ihnen! Je mehr Lärm, desto besser! Der Herzog soll keine ruhige Minute haben! Pappacoda pfeift, von allen Seiten kommen Männer und Frauen, durchwegs mit vollbeladenen Taschen, fast alle betrunken Nr. 11 - Ensemble mit Lied CHOR Solch ein Wirtshaus Lob ich mir! Gut und billig Speist man hier! Wer bescheiden, Der verliert, Zugegriffen Ungeniert! Auch für morgen Lasst uns sorgen, Angepackt Und eingesackt! Marietta, come va? Se oggi là va bene Domani non si sa! PAPPACODA Schau, wie sich alles gut unterhält, zu Caramello Doch hab ich sie dir noch nicht vorgestellt! Dieser noble Cavaliere, Luigi ist s, der Gondoliere! Der hier Strassenmusikant, Dieser Käselieferant! Dort ein Schneider, un sartore, Und hier dieser pulitore Putzt die Stiefel rein und blank, Und der geht auf den Rattenfang! Das ist Peppo, ein Facchino, Hier vom Land ein Vetturino. Dieser duftet so pikant, Weil er steht am Zwiebelstand! Der dort säuft, ist Bürstenbinder, Er vertrank schon Weib und Kinder! Die Signora hier ist Wäscherin, Die Donna Öbstlerin! Kurz, die ganze riunione Ist wahrhaftig gar nicht ohne, Die und der, und der und die Alle sind sie nobili. CHOR Pensieri ne ho tre Quello dell amorosa, Ii vino et anche il café! Ohe, tralala, ohe! CARAMELLO Doch mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen weit genug! CHOR Mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen Weit genug! Ohe, tralala, ohe! Si mette tutto in sacco, Macacco, per bacco! PAPPACODA leise Man steckt ein, man steckt ein, Bis alle Tische blank und rein! zu Caramello Noch sah Ciboletta ich nicht Soviel ich im Saale auch such! Ha, wenn sie die Treue mir bricht, So trifft die Verrät rin mein Fluch! CARAMELLO ironisch begütigend Man steckt ein, man steckt ein, Wer Weibern traut, wird stets bereun! Si mette tutto in sacco, Per bacco, per bacco! Per bacco! Man steckt alles ein! Annina ist hier im Palast, Der Herzog gibt sie nicht frei, Das bringt zur Verzweiflung mich fast! Was soll ich nun machen dabei? PAPPACODA ironisch Caramello kopierend Man steckt ein, man steckt ein, Der Herzog könnt sonst böse sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! CHOR Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! CARAMELLO Wird wo ein Verbrechen vollführt, Ist schnell auf der Spur Polizei. In Masse wird dann arretiert, Vielleicht ist der Schuld ge dabei! PAPPACODA Ah. Caramello stopfl ihm den Mund mit der Salami und übernimmt den Ton BEIDE Man steckt ein, man steckt ein, Der Rechte kann ja drunter sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! CHOR Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco! Per bacco, man steckt alles ein! Alle laufen lärmend ab, Caramello folgt ihnen NEUNTER AUFTRITT Annina. Herzog. Dann Caramello. Später Pappacoda.Zuletzt Delacqua, Barbaruccio und Testaccio HERZOG kommt von rechts Dieser Spektakel! Den hat mir sicher Caramello angerichtet! zurücksprechend Die Luft ist rein, kommen Sie, Signora! ANNINA kommt lächelnd Mit einem Wort, Sie geben Ihre Bemühungen auf? HERZOG Noch lange nicht, schöne Signora Barbara! Ihre Kälte macht Sie mir nur noch begehrlicher! er eilt auf sie zu, will sie umfangen Ich liebe Sie, Signora … ich liebe Sie! will sie küssen CARAMELLO der plötzlich eintritt Ho … Ho… Ho……Hoheit! HERZOG lässt Annina frei Was willst du denn wieder? CARAMELLO Einer der Herren Senatoren wünscht seine Aufwartung zu machen! HERZOG Wirf ihn hinaus! CARAMELLO Oh… Das geht nicht auf die Lange Nase Pappacodas zeigend, die langsam, nach und nach, hinter der Portiere sichtbar wird Seine Nase ist schon da …gleich wird der ganze Senator da sein! Pappacoda kommt als "Senator" Da ist er schon! PAPPACODA sich verbeugend Oh … Euer Hoheit! zu Caramello Was soll ich denn reden? CARAMELLO leise Was du willst! Du bist ja ein Senator! im selben Moment treten Delacqua, Barbaruccio und Testaccio auf DELACQUA Oh, der Herzog, Hoheit! BARBARUCCIO Hoheit! TESTACCIO Hoheit! HERZOG deckt Annina, leise zu ihr Fassung, Barbara, die Ehemänner sind blind! laut Ich begrüsse alle vier Senatoren! DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIO Vier? - Wo? - Ah! - Da! DELACQUA zu Pappacoda, der sich ängstlich drücken will Wie mir scheint, Kollege Grimaldi! PAPPACODA mit verstellter Stimme Nein, ich bin der andere! BARBARUCCIO Nein. Ich kenne keinen Senator mit einer solchen Gurkennase! TESTACCIO Die Nase scheint falsch zu sein! DELACQUA Vielleicht der ganze Senator! zu Pappacoda Wer das geheiligte Kleid der Senatoren als Maskenkostüm trägt, den straft das Gesetz mit einem Jahr Galeere! PAPPACODA O maccheronata! Jetzt, Frechheit, hilf! HERZOG ungeduldig Nun, meine Herren? BARBARUCCIO Hoheit, wir kommen, für das glänzende Fest zu danken! Ein echt italienisches Fest! DELACQUA, TESTACCIO Echt italienisch! HERZOG Zu gütig! Es galt ja, Venedigs Senat zu ehren! Leider wurde der Beschluss gefasst, die Damen vom Fest auszuschliessen! DELACQUA Nun, ich habe mich um diesen Beschluss nicht gekümmert, denn meine Frau ist von Treviso zurückgekehrt und befindet sich hier! Der Herzog und Annina sehen sich betroffen an Sie brennt vor Verlangen, Euer Hoheit vorgestellt zu werden! eilt ab PAPPACODA sich vordrängend Auch meine Frau brennt darauf, Euer Hoheit ins Angesicht zu treten! verneigt sich CARAMELLO leise zu Pappacoda Komm, komm - Du musst mir helfen! PAPPACODA Euer Hoheit - con piacere - cavaliere - habe die Ehre… ab mit Caramello. Auch Barbaruccio und Testaccio entfernen sich ZEHNTER AUFTRITT Der Herzog. Annina. Dann Delacqua mit Ciboletta HERZOG zu Annina Was soll ich davon denken? Hat denn Delacqua zwei Frauen? ANNINA Zwei Frauen? Er hat gerade genug an einer! Ich bin die echte, so wahr Caramello Barbara Delacqua entführte! HERZOG Ja, wen will er uns denn da bringen? DELACQUA kommt mit Ciboletta, die einen schwarzen Domino trägt und eine Larve vor dem Gesicht hat. So, Euer Hoheit, hier ist meine Gemahlin! HERZOG sich verbeugend Signora! DELACQUA zu Ciboletta Wir sind Unter uns, du kannst die Larve abnehmen! Ich erlaube es dir! HERZOG Und ich bitte darum! Ciboletta demaskiert sich und lässt die Kapuze ihres Dominos fallen ANNINA für sich Ciboletta! leise zum Herzog Das ist meine Zofe! HERZOG leise Die Zofe? Oh, unverschämt! DELACQUA leise zu Ciboletta Vergiss nicht, was ich dir eingeschärft habe! Du bist für heute abend meine Frau und bittest um den Verwalterposten für mich! laut Begrüsse Seine Hoheit, Barbara! Ciboletta macht eine tiefe Verbeugung und küsst dem Herzog die Hand HERZOG heiter, ironisch Ich bin entzückt, Venedigs schönste Frau endlich persönlich kennenzulernen! CIBOLETTA Na na schönste Frau? Euer Gnaden, Herr Herzog, nehmen das Maul gar zu voll! gibt dem Herzog einen Rippenstoss DELACQUA leise Wirst du schweigen! zum Herzog Hoheit müssen meiner Gattin verzeihen HERZOG O bitte… Ich finde Signora reizend! Dies ungeschminkte Wesen, diese Haltung - alle diese Reize hatte ich sozusagen vorgeahnt, als ich meiner Bewunderung im vergangenen Karneval in jener Serenade Ausdruck gab, die Signora Barbara so sehr gefiel! leise zu Annina Denken Sie noch jenes Abends, schöne Frau? ANNINA verlegen Freilich, freilich … wie sollte ich nicht? DELACQUA Was für eine Serenade? Nr. 12 - Serenade HERZOG Ninana, Ninana, dir will ich singen, Ninana, Ninana, hör mich an! Ninananana, Ninananana, horch auf das Klingen, Ninananana, Ninananana, antworte dann! Heb auf dein Köpfchen, Liebste, träume nicht, O hör mich an, schlummre noch nicht ein! Ich sage dir vier Worte von Gewicht, Du musst voll Andacht dein Ohr dazu mir leihn! Das erste Dass um dich mein Herze bricht, Das zweite Ich will dein fürs Leben sein! Das dritte Dass ich dir mein Heil befehle, Das letzte Dich allein liebt meine Seele! ANNINA, CIBOLETTA Ninana, Ninana - ach! ach! HERZOG, DELACQUA Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ALLE VIER Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! HERZOG Du gingst am Montag wie ein Stern mir auf Und schienest reizend am Dienstag mir, Allein viel schöner noch am Mittwoch drauf! Zu Füssen lag ich am Donnerstag dir Am Freitag hob dein Blick mich wieder auf; Hab am Samstag dann gelauscht an deiner Tür; Und durft ich dich im Glanz am Sonntag sehen, Da war um den Verstand es bald geschehen! ANNINA, CIBOLETTA Ninana, Ninana - ach! ach! HERZOG, DELACQUA Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ALLE VIER Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! Nach der Serenade geht der Herzog mit Annina etwas in den Hintergrund DELACQUA leise zu Ciboletta Alles geht gut, du gefällst dem Herzog! Jetzt sprich! stösst Sie CIBOLETTA stotternd Herr Herzog! Herr Herzog! HERZOG Sie wünschen? DELACQUA auf Ciboletta weisend Meine …Madonna Barbara hat ein Anliegen! HERZOG Ist im vorhinein gewährt! DELACQUA zärtlich Also sprich, mein Täubchen von San Marco, sprich! Gibt ihr einen Rippenstoss. leise So rede doch, du dummes Ding! CIBOLETTA Mein Gott, ich möcht Euer Gnaden schön gebeten haben um einen Posten in Euer Gnaden Haus! HERZOG Also, um welchen Posten handelt es sich denn? DELACQUA souffliert Ciboletta Verwalter … Verwalter CIBOLETTA Nun, der Mann möchte gern herzoglicher Leibkoch werden. HERZOG lachend Leibkoch? ANNINA ebenso Leibkoch? DELACQUA wütend, für sich Ich Leibkoch? leise zu Ciboletta Verwalter! Verwalter! stösst sie verstohlen CIBOLETTA ohne sich urn Delacqua zu kümmern Es ist ein braver Bursche, namens Pappacoda, der Makkaroni kocht und Stockfisch mit Zwiebeln wie kein zweiter! HERZOG lachend Makkaroni? ANNINA lachend Stockfisch? CIBOLETTA zu Delacqua Nicht wahr, Signor, Stockfisch? DELACQUA wütend Ja, ja! HERZOG Nun, wenn sich Signora Delacqua für Pappacoda verwendet, soll er Leibkoch werden! CIBOLETTA Ach, Herzog, dafür muss ich Ihnen einen Kuss geben! fällt ihm um den Hals und küsst ihn DELACQUA reisst sie vom Herzog weg Du vergisst dich, meine Liebe! Du gehst zu weit! zum Herzog Euer Hoheit wollen meiner Gemahlin verzeihen zu Ciboletta Jetzt komm und freu dich! will sir mit sich ziehen CIBOLETTA hält sich an einem Sessel fest Nein, nein, ich will hier bleiben, es gefällt mir hier sehr gut! HERZOG Ah, Signor Delacqua, wenn es Ihrer Gattin hier gefällt, so gönnen Sie ihr doch das Vergnügen! DELACQUA übertrieben freundlich Ach ja, gönnen wir ihr das Vergnügen! streichelt ihr zärtlich die Wangen und gibt ihr dabei verstohlen einen Backenstreich Ich muss jetzt leider fort! verbeugt sich Hoheit! Ab HERZOG zu Annina Das Muster eines galanten Ehemannes! Ich will aber doch sehen, ob er wirklich geht! eilt ihm nach ELFTER AUFTRITT Annina. Ciboletta. Dann der Herzog. Zuletzt Caramello ANNINA nimmt die Larve ab Ach, Ciboletta, bald hättest du mit deinem Pappacoda alles verdorben! CIBOLETTA erstaunt aufschreiend Annina! Du hier? ANNINA Ja, man hält mich hier für Delacquas Frau! CIBOLETTA stolziert nach vorn Dich? Das bin ja ich ANNINA Ich auch! Ich bitte dich, bleibe dabei, dass ich Barbara Delacqua bin! CIBOLETTA Und ich? ANNINA Do bist, was du bist - meine Zofe! CIBOLETTA Deine Zofe? ANNINA nervös Barbara Delacquas Zofe! Still, da ist der Herzog! HERZOG kommt zurück So, Dciacqua stört uns nicht mehr! zu Ciboletta Ah, ich sehe, wir haben an dir eine Vertraute gewonnen! Ja, Mädchen, ich liebe deine Herrin! CIBOLETTA Signora Barbara Delacqua? HERZOG Freilich! Hat sie es dir denn nicht gesagt? Ich liebe sie! küsst Annina CIBOLETTA für sich Mein Gott, Annina liebt er auch! Was der alles zusammenliebt! HERZOG wendet sich zur Tür, rufi Caramello! CARAMELLO kommt, verbeugt sich Hoheit!? HERZOG Schliesse den Vorhang! CARAMELLO Den Vorhang? HERZOG Und hierher - das Souper! CARAMELLO Das Souper? o je! HERZOG Geh! CARAMELLO O weh! schliesst die Vorhänge. Man sieht jetzt nur die Vorderbühne als intimen Raum für die nächste Szene HERZOG Das Souper! CARAMELLO Adje! heimlich zu Ciboletta Iss dich an, du bist nicht alle Tage bei einem Herzog! Ab ANNINA Wie? Ich soll mit meiner Zofe soupieren? HERZOG reicht beiden die Arme Ja. Soupieren zu dreien - die Herrin - die Dienerin - der Sklave! Also zu Tische! ANNINA Zu Tische! Die Wandlichter werden gelöscht, Pagen bringen von links einen gedeckten Tisch mit zwei grossen Leuchtern Nr. 13 - Finale HERZOG Lasset die andern tanzen da, Tralalala, tralaiala! Ich bleibe lieber bei Barbara! Tralalala, tralalala! Die Herrin zur Rechten, die Zofe zur Linken, Recht vertraulich und nah! Ich seh ein Souper heute abend mir winken, Wie keins ich noch sah! Er hat beide Damen zu Tisch geführt. Zu Caramello, der mit Wein eintritt Caramello, schon wieder da? Was drängst du dich hier ein? CARAMELLO Hoheit wollen mir verzeihn! Da die Diener doch genieren, Wollte ich Euch selbst servieren! ANNINA leise zu Ciboletta Bleibe da, bleibe mir nah! CIBOLETTA leise zu Annina Recht gern, gewiss, ja ja! HERZOG auf Pappacoda deutend, der jetzt als Koch gekleidet eintritt und einige Schüsseln balanciert, zu Caramello Wen bringst du da noch? CARAMELLO Das ist nur ein Koch! HERZOG So so, ein Koch? CARAMELLO Jaja, ein Koch! PAPPACODA Ach ja, ich bin ein Koch! CIBOLETTA leise zu Annina Das ist Pappacoda! ANNINA leise So schweige doch! PAPPACODA der vor Schreck eine Schüssel fallen lässt, leise Das ist Ciboletta! laut Ja ja, ich bin ein Koch! ALLE ANDEREN Ja ja, das ist ein Koch! CARAMELLO beiseite Ach! Zeuge und Beistand mir zu sein, Bracht ich den Leidensgenossen herein! PAPPACODA für sich Na wart, Ciboletta, du kannst dich freun! HERZOG zu den Damen Kommt, kommt, Ihr holden Frauen, Lasst jetzt uns soupieren! Wir wollen scherzen und lachen, Werden superb uns amüsieren! zu Annina Bald küss ich dich, zu Ciboletta Bald wieder dich! zu Annina So lieb ich dich! (Zu Ciboletta.) So lieb ich dich! ANNINA, CIBOLETTA Warum sollt ich nicht mit dem Herzog soupiern? Zu drei n kann ein Tête-à-tête keinen geniern! Ob Caramello/Pappacoda vor Wut ausser sich - Was kümmert s mich? CARAMELLO grollend für sich. Meineidige Annina! PAPPACODA ebenso. Treulose Ciboletta! CARAMELLO, PAPPACODA Du willst mit ihm soupieren, Lässt dich allzuleicht Vom Glanze verführen?! Kannst du so ganz vergessen mich? Pfui, schäme dich! HERZOG sich zärtlich zu Annina neigend. Wie klopft in Ihrer Nähe das Herz mir froh CARAMELLO fährt mit einer Weinflasche zwischen die beiden. Befehlen Hoheit Rheinwein oder Bordeaux? schenkt ein HERZOG zu Ciboletta geneigt. Sie sprechen ja zu mir kein Wörtchen mehr! PAPPACODA fährt mit der Schüssel zwischen die beiden Hier ist Boeuf à la mode! Bitte sehr! HERZOG zornig Packt euch hinaus! Ihr langweilt mich! ANNINA, CIBOLETTA beiseite, zugleich Er ärgert sich! CARAMELLO leise zu Pappacoda Jetzt hol ich die andern! Den Wein nehm ich mit! Ab HERZOG zu Annina Du bist das schönste Weib der Welt, Bist aller Frauen höchste Zier! Glücklich der Mann, der dir gefällt, Rücke doch näher her zu mir! ZWÖLFTER AUFTRITT Vorige. Die Gäste des Herzogs. Ein Herold.Caramello zieht jetzt rasch die Vorhänge zurück. Man sieht in den von Masken, Senatoren usw. belebten Saal. In der Mitte auf einem tragbaren Gerüst ein hübsches Mädchen in einem symbolischen Karnevalskostüm, eine bunte Fahne in der Hand, umlagert von Tänzerinnen. Phantastische Beleuchtung. HEROLD gesprochen. Um zwölf Uhr zieht nach altem Satz Die Maskenschar zum Markuspiatz! Dort kommt man schon Zu holen Euch Mit Sang und Klang! HERZOG Verhasster Zwang! gibt ein Zeichen; der Maskenzug bewegt sich nach vorn CHOR Jetzt ist s Zeit zur Lustbarkeit, Drum, Freunde, seid bereit! Lebenslust, Schwellt die Brust, Gibt tins das Geleit! Mondlicht strahlt in voller Pracht, Der Sternenhimmel lacht! Welch ein Bild, Wonnig mild, Gibt Venedigs Nacht! Karneval Ruft uns zum Ball Er ist Souverän! Zögert nicht, Denn was er spricht, Muss sofort geschehn! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zielst uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz, Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! HEROLD zum Herzog Bereit seht Ihr schon der Masken Schwarm, Die Stunde schlug, es ist schon spät! HERZOG zu Annina und Ciboletta Wohlan, meine Damen, Ihren Arm, Fügen wir uns der Majorität, seufzend weil es anders nicht geht! ANNINA, CIBOLETTA lachend Weil es anders nicht geht! Man hört von fern Glockengeläute ALLE Horch! Von San Marco der Glocken Geläut Kündet die Mitternacht, Kündet die Mitternacht, Mahnend ertönet ihr Ruf es ist Zeit, Dass laute Lust hier erwacht! Wer sich will der Freude weihn, Der komme nicht allein, Wen sein Liebchen liess im Stich, Der such ein andres sich! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zieht uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! Hinaus! ANNINA nimmt aus der Hand der Karnevalsfigur die Fahne, schwingt sie fröhlich Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ALLE Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ANNINA, CIBOLETTA Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ALLE Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! CARAMELLO hat Annina die Fahne aus der Hand genommen, kommt, das Banner fröhlich schwingend, nach vorn Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ALLE Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! CARAMELLO Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ALLE Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! HERZOG übernimmt die Fahne von Caramello Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! Die immerdar ihm treu ergeben war! Bacchantischer Tanz, Männer tragen die Karnevalsfigur nach vorn bis in die Mitte der Bühne ALLE Alle maskiert, alle maskiert, Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert alle maskiert, Cospetto, wie amüsant das wird! Vorhang. Strauss,Johann II/Eine Nacht in Venedig/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2620.html
第一幕 序曲 シュタディンガーの仕事場。かまどや鉄床などの鍛冶道具が据えてある。 後方の窓から夕日に照らされる、自然にあふれた町の一角が見える。舞台の左右には家の内部に通じるドア。背景に玄関がある。 第一場 伯爵。 仕事に精を出す職人たち、あとからゲオルク。 Nr. 1 - 導入 職人たち 火花よ、散れ!鉄よ、熱くなれ! 熱きハンマーの力で、 昔からのやり方どおりに 役立つものを作り出す。 英雄を守るために、 男の力で元気いっぱい作り上げる。 盾が、 輝く武器が きらめく時、 我々には栄誉が与えられる。 金槌の打つ音、鉄床の響き、 それが我らの歌! 伯爵 (鍛冶職人の姿で) あの人は心から愛してくれているが、 わたしは不安でならない。 騎士の姿で 求婚しても、 あの人は受け入れてくれるだろうか。 ゲオルク (同じく鍛冶職人の格好をし、玄関からあわてて飛び込んでくる。) おい、コンラート! 伯爵 どうした? ゲオルク (小声で伯爵に) ニュースです。 ここからそう遠くないところに 馬車が停まっていますよ。 何か声が聞こえたので、 僕がちょっと見に行ってみると…。 さて、誰だったとお思いになります? 伯爵 誰だ? ゲオルク カッツェンシュタインのお嬢さまだったんですよ、 あなたの花嫁の! 伯爵 そんなの知ったことか! ゲオルク でも、彼女はしぶといですよ。 婚約を盾に取っていますし。 伯爵 (かっとなって) よし、決着をつけてやる。 芝居はもうじき終わりだ。 わたしの髭*にかけて誓おう。 (*ドイツ語では「断じて」という意味で「髭」の語を用いる。) ゲオルク (小声でそっと) だけど、髭は剃っていらっしゃるんじゃありません? 伯爵 では、我が家系と騎士道精神にかけて、 と言い直そう。 明日の今頃になれば、 身の振り方も決まるだろう。 一人の職人 (近づいてきて) もっと小声で話せよ。 親方が部屋で 勉強中なんだぞ。 医学の研究にご熱心なんだから。 ゲオルク ああ、そうだった。邪魔しちゃまずい。 もう静かにするよ。 そっと仕事に戻ろう。 叱られちゃいやだからね。 仕事に戻るんだ、そっとね。 彼らは再びものすごい騒音を立てながら仕事を始める。 職人たち 火花よ、散れ!鉄よ、熱くなれ! 熱きハンマーの力で、 昔からのやり方どおりに 役立つものを作り出す。 英雄を守るために、 男の力で元気いっぱい作り上げる。 盾が、 輝く武器が きらめく時、 我々には栄誉が与えられる。 金槌の打つ音、鉄床の響き、 それが我らの歌! 第二場 前場の人々。シュタディンガーが大きな医療箱と葉巻入れを持って脇の扉から登場。 シュタディンガー 帽子とマントを持ってきてくれ。 いまから外出するから。 だから、ゲオルク、 よく言っておくが、 もしも例の騎士がー「もしも」とは 言えんほどたびたびだがー とにかくあの騎士がまたあの子に 媚びへつらおうとやってくるかもしれん。 その時はただちに追い出せ。やつが身をかわそうとしたら、 槍でも剣でも使って追い立てるんだぞ。 とにかく行かなくては。すぐ近くで 患者が待ってるからな。 お隣の馬車馬が病気になってな、 ヤギも二頭、容体が悪いんだ。 何しろわたしは街で唯一 信頼されてる獣医ときてるから まったく憩いの一時もない、 どっちを向いても仕事だらけで。 どこのお宅に訪ねて行っても、 シチュエーションはだいたいこうだ。 まず四足の動物がいて、 そいつをわたしの知識で治してやる。 その動物が大きかろうが小さかろうが基本は一緒で、 細心の注意を払いながら薬を口に流し込む。 そうするとどの動物もわたしをじっと見つめ、 甘えてくる。 どの動物の表情もこう語りかけてくるぞ、 「あなたは愛すべき動物の一員です」と、な。 七時の鐘が鳴る。 職人たち (叫ぶ。) 終業時間だ! (歌う。) ほら、終業時間になった。 さあ、帰ろう、今度は自由時間だ! シュタディンガー 待て、そうせかせかするな。 嬉しい話が残ってるんだから。 明日は重要な日だぞ。 今から二十五年前、 わたしは大変な栄誉を授けられたのだ。 つまりマイスターになったのだよ。 というわけで、明日はそれにふさわしい 祝宴を開こうと思っている。 歌に音楽に楽しい一日になるぞ。 職人たち 僕たちのマイスター、 これからもずっと長生きしてくれますように! シュタディンガー というわけで、明日に必要な準備を いくつか済ませておかなくてはな。 (職人たちそれぞれに) おまえはちょっと行って、 お隣の人を招待してきてくれ。 おまえはわたしの従兄弟シュナイダーに、 ワインとパンケーキを用意するよう伝えてくれ。 おまえは判事を招待してきてくれ。 それからチーズとパンとバターもいるな。 おまえは判事の秘書に出席をお願いしてくれ。 彼のお義母さまもな。 それ以外のお客さんは大人も子供も わたしが自分で招待してある。 大勢やってくるぞ。 皆食べて、それから… ゲオルク (セリフで) だけど、親方…。 シュタディンガー …飲むのだ。 皆賑やかに、楽しく祝おう。 (職人たちのそれぞれに) おまえは隣人のところへ、 おまえはシュナイダーのところ、 おまえは判事をお呼びする。 おまえは判事の秘書だ。 隣人、 シュナイダー、 判事、 判事の秘書。 楽しい一日になるぞ。 皆で踊って、皆で歌って、 はしゃいで、跳ね回って、 各々大いに楽しむがいい。 職人たち そうだ、大人も子供も呼んでこよう。 踊って、歌って、 はしゃいで、跳ね回る! これは間違いなく楽しい一日になるぞ! シュタディンガーは玄関から退場。職人たちはそれぞれ違うドアから出て行く。 第三場 伯爵、ゲオルク ゲオルク やれやれ、あの医者気取りのじいさんからやっと解放されましたね。さて、いろいろ話し合わなくては。あのおばあさんは…いや、そのはっきり申し上げるとつまり…あなたの花嫁の… 伯爵 花嫁なんて言わないでくれ!わたしは彼女と婚約した覚えなんかひとつもないんだから! ゲオルク 覚えがあろうとなかろうとどうしようもありませんよ。あのお嬢様はあなたを離そうとなさらないし、このままでは計画をつぶされてしまいます。彼女は僕たちと同じ宿に泊まっているんですよ。 伯爵 結構じゃないか。近くにいれば彼女が何をたくらんでいるかすぐに分かる。 ゲオルク だけど、騎士殿、心配でなりませんよ。あのブレンナーってやつはどうも怪しいなあ。金さえ払えばすぐ手を貸すんですよ。 伯爵 どちらにしてもそろそろ危ない頃さ。考えなしに行動しているとひどい目に遭うからね。 ゲオルク 分かっていただけて嬉しいですよ。それにしても騎士殿はぎょっとするようなことをなさいますね。 伯爵 ねえ、きみ! ゲオルク ちょっとお聞きになってください。刀鍛冶屋の娘さんに恋なさったのは別に構いませんし、僕のスリムな体をすすだらけのエプロンに押し込んだことにも特にどうと文句は申しません。 ですが、ご自分のために僕の名誉を台なしにされちゃあねえ…。出来の悪い弟子に仕立て上げられて、あなたご自身も含めて二人とも親方の尻に敷かれっぱなしじゃないですか。何とも自尊心が傷つきません? 伯爵 ばか者! ゲオルク ちょっと、友達に向かってばかはないでしょうに。 伯爵 じゃあ、ゲオルク! ゲオルク 結構です。ひとつだけお聞きしなくてはなりませんが、あなたは本気であの娘さんとご結婚なさるつもりですか? 伯爵 もちろん。 ゲオルク でも、あなたの誇り高きご家族は? 伯爵 愛はすべてに打ち勝つんだ。 ゲオルク 愛ですって?笑わせないでくださいよ。人生も愛も知らないおぼっちゃんっていうのは突拍子もないことをしでかして失敗するんですよね。 伯爵 (つかみかからんばかりに) こいつめ、生意気だぞ! ゲオルク ほら、友達にそんなことをなさっちゃいけませんって!冗談の通じない方ですね。でも、ごめんなさい。今のは言いすぎでした。さあ、まじめに戻るとして、幸運を祈っていますよ。あのおじいさんをやり込めて、あなたもあなたの妻も幸せになられますよう。でも、どうなさるおつもりなんですか? 伯爵 明日、わたしは親方の前にリーベナウ伯爵として進み出る。そして民衆の前で、娘さんを妻にくださるようお願いするのだ。 ゲオルク それはだめでしょう。 伯爵 なぜだ? ゲオルク あの獣医さんは騎士が大嫌いだからですよ。 伯爵 奥さんのことを言っているのかい? ゲオルク ええ。奥様はある晴れた夜、鎧に身を固めた騎士に さらわれてしまった。それ以来、親方は騎士をひどく 憎んでおいでなんですよ。 伯爵 何とかしなきゃいけないな。 今夜は騎士の格好で彼女に会い、もう一度誠を確かめてみよう。彼女は鍛冶職人のコンラートとリーベナウ伯爵を別人と思っているからね。 ゲオルク でも、彼女が愛しているのが鍛冶職人だろうと騎士だろうと結果は同じなんじゃありません? 伯爵 彼女が騎士を愛しているのか、それとも鍛冶職人を愛しているのか、問題はそこだ。彼女がどちらを愛しているのか知っておかなければ。 ゲオルク どっちみち彼女は一人しか愛していませんよ。 伯爵 意味が分かっていないようだね。 ゲオルク ええ、ぜんぜん。 伯爵 伯爵の衣装に着替えてくるよ。もう遅くなった。 (微笑んで) 伯爵の姿になったら槍や剣で追い立てるかい? ゲオルク (肩をすくめる。) 親方の命令ですからそうしなくてはならないでしょうね。 伯爵 悪いやつだ!わたしが目的を達成したら… ゲオルク そうしたら? 伯爵 そうしたらきみに充分お礼をするよ。 (彼は中央玄関から出て行く。) 第四場 ゲオルク一人 ゲオルク それは望むところだな。僕の仕事は鉄床にへばりついていればいいだけだけど、これがひどい苦労ときているからね。さてと僕も生きる楽しみを味わいたいなあ! だけど分別を持ってやり過ぎは禁物だ。僕は品のいい人生を送りたいもん。 Nr. 2 - アリア 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! 聖書に登場する無垢のヨゼフー これは単なる一例に過ぎないけどー 彼ははたから見て悪い人物じゃなかったし、 それどころか徳にあふれた男だった。 でも彼が有名になったのは 禁欲的なせいじゃない。 知恵のおかげなんだ! 僕がヨゼフを尊敬するのはそういうわけさ。 彼は喜びに生き、 あちこちから 黄金や香りが降り注いだ。 彼は本当に賢かった! 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! 太古の時代には 知恵の産物と呼べるものがたくさんある。 人々はいつも愚か者のほうが 幸運をつかむというけど 馬鹿だとやっぱり損をする。 いつだったかエサイであったことだったかな、 上質な水晶の器のために 自分の長男を失う羽目になったやつがいた。 多くの人々が何の心配もなく 太陽の角度だけを気にして生きている。 僕は思いっきり楽しみたいけど、 でもなぜ楽しみばかりを追いかけているのか 知りたくもある。 賢くならなくては! いつも賢くあるのみ! 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! (彼は出て行く。) 第五場 ブレンナーが騎士アデルホフを案内して入ってくる。 ブレンナー よろしかったらどうぞお入りに。 アデルホフ では、ここが鍛冶屋さんのお宅かな? ブレンナー ハンス・シュタディンガー、有名な鍛冶屋にして稀にみる名獣医ですぜ。彼の実力をご覧に入れましょうかね。武器も鎧も実によくできておりますで。 アデルホフ 面白そうだな。だが、わたしはちがう用事で来たのだ。きみは親方の親戚かね? ブレンナー 義理の弟ですがね。親方んとこの奥様はですな… アデルホフ まあ、それはいい。鍛冶屋の親方には美しい娘さんがおいでだとか。 ブレンナー へえ、学者風に言えばまさにアポロのように美しいってところでしょうな。 アデルホフ この家にはコンラートという職人がいるだろう。 ブレンナー コンラート?へえ、おりますぜ、たしかに。(独白。)やつはどこに行った? アデルホフ かわいい青年だと聞いているが? ブレンナー へえ、そんとおりで。(独白。)あっちに誰かいるわな。 アデルホフ で、その青年と娘さんは愛し合っているのかね? ブレンナー まあ…あっしは知らんですが…噂ではそうらしいで。 アデルホフ わたしははっきりしたことを聞いた。彼らは結婚するそうだよ。 ブレンナー えっ?あいつらがですかな? アデルホフ 二人の結婚を円滑に進めるようにわたしは遣わされたのだ。 ブレンナー そりゃまあ、やつらは喜ぶでしょうが… それにしてもまたどうして… アデルホフ ドイツ人らしくはっきり話すとするかな。きみによく分かるようにね。わたしはシュヴァーベンから来た騎士、アデルホフだ。 ブレンナー はあ、そりゃどうもよろしく。素敵な土地でな、シュヴァーベンは。 アデルホフ で、わたしが同行しているご婦人がカッツェンシュタインのお嬢様で、わたしの未来の妻なのだ。 ブレンナー それはめでたいですな。 アデルホフ で、二人の結婚を望んでいるのがまさにわたしの花嫁なのだ。 ブレンナー てことはお嬢様はあの二人のために、わざわざ苦労して旅をしなすったわけですな。 アデルホフ まあ、そうとも言えるが、だが…きみは信頼のおける人間のようだから何でも話すとするかな。 (こっそりと) きみはリーベナウ伯爵をご存じかな? ブレンナー (独白。) ああ、そういうことだわな! (大きな声で) もちろん。知らない者などねえですよ。 アデルホフ それで、伯爵はかつて彼女のことを… ブレンナー へえ、覚えとります。 アデルホフ (ちょっと驚いて) 何をだ? ブレンナー (困惑して) ええと、あの方は昔お嬢さまの悪口をおっしゃってたでしょうが。 アデルホフ それはちがうよ。彼はむしろ彼女が好きだった。 ブレンナー へえ、そうそう、そうでした。 アデルホフ だが、あのお嬢さんは彼を袖にした。 ブレンナー (独白。) こりゃ靴の向きを変えなきゃ務まらん。 (正反対にしなければならないという意味。) アデルホフ えっ、何?靴がどうかしたか? ブレンナー 気にせんでください。ただ、隣人の靴屋が話してくれたなと、独りごちっただけでしてな。 アデルホフ そのうちにリーベナウ伯爵がこの家の娘さんを追いかけ回しているという噂が彼女の耳に入った。 彼は軽薄なやつであるらしいな。 ブレンナー へえ、おそらく。 アデルホフ だがわたしの花嫁は礼儀を重んじる人間だから、娘さんに迷惑がかかるような行為を無視できないのだ。そこで彼女は職人のコンラートを… ブレンナー このうちの娘とさっさと結婚させてしまおうということですな。なるほど。ちなみにお嬢様もシュヴァーベンのご出身で? アデルホフ いや。どうして? ブレンナー そうかなと思っただけでな。じゃが、まあじつに巧妙な計画じゃねえですか。職人コンラートとこの家の娘が結婚したら、あの騎士殿は… アデルホフ (笑いながら) 一発食らわされるわけさ。 ブレンナー (同じく笑いながら) ですな!やつは退却せざる得なくなりますぜ。 (二人とも笑う。) じゃが、何よりまず親方から結婚の許しをいただかないことには始まらんでしょうが。 アデルホフ そのためにわたしが来たのだよ。きみが賛成してくれるのなら、ここに娘さんをお連れしてほしいんだが。 (ブレンナーに財布を渡す。) ブレンナー お嬢様は大変良識があられますな。いやはや心からお礼申し上げますぜ。よろしかったらあっしが親方を呼んでくるまでここの武器をご覧になっとってください。 アデルホフ (背景のほうを向き、さまざまな武器を観察しながら) ほう!これは悪くないな! ブレンナー (前景で独白。) あっしにはお見通しだわな。あのご令嬢は嫉妬心で気も狂わんばかりになって我らが伯爵を追いかけてきたんだろうよ。で、彼の財産を確保しておきたいからこんなことをやらかしたんだ。まったく滑稽だて、ハハハ…!この抜け目ないつもりの偵察員もお気の毒様だわな。やれやれ、人のいいシュヴァーベン人だ。利用されてるのに気づかないとはまったく気の毒でたまらんわ。 (彼は笑いながら脇から出て行こうとする。) 第六場 前場の人々。イルメントラウト。 イルメントラウト (ブレンナーの向かい側から入ってきて、ぺちゃくちゃと) こんばんは、ブレンナーさん。シュタディンガー親方をお探しなんでしょうけどあいにく外出中なんですよ。職人たちもみんな出かけましたしね。それにしても今夜はよく晴れていますこと。雲一つないし、風はそよとも吹いてないし、もうちょっと散歩していたいくらいでしたわ。でも、残念ながら週末はやることが多いもんですからね。家事をぜんぶしなきゃいけないし、明日は日曜日で… アデルホフ (小声でブレンナーに) この方がこの家のお嬢さんかね? ブレンナー なあに、もっと若いですよ。 イルメントラウト (話し続ける。) …そのうえパーティーもありますからね。親方がブドウ畑で祝宴を催すんですよ。 (ブレンナーに) そうそう、あなたはだいぶ外を見ていないんですよね。ブドウ畑は以前よりもっと大きくなったんですよ。親方が去年買い足しましてね… ブレンナー へえ、イルメントラウトさん、そのことはもう聞いたでな。てなことで義兄さんは留守なんかね? イルメントラウト ええ、今はいません。 具合の悪い動物たちの治療にかかっているんですよ。隣の家の動物たちがみんなして調子が悪いらしくてですね… ブレンナー (アデルホフに) 悪いことは言わねえんで、出直したほうがいいかと存じますがな… アデルホフ ばかだな。わたしは今日にも娘さんとお会いしたいのだ。 ブレンナー 明日もありますでな。 イルメントラウト あら、でも明日は明日ですわ。今日できることならやってしまっておいたほうがいいってものですよ。でも、やむを得ないのでしたら… ブレンナー まさしくやむを得ん状況なんですよ。 そんじゃ、さいなら、イルメントラウトさん。よかったら… イルメントラウト よろしかったらこの街のめずらしいものをいろいろご覧に入れたいものですわ。 ー まあ、きっと驚かれますわ。人口は六千人で、土地はちょっと湿っぽいですけど、よく肥えているんですよ。 この近くでは聖母教会の上質なワインが…これは聖母のミルクと呼ばれているんですけど、あなたもきっとお気に召す… アデルホフ (出て行きながら) この人は稀にみるおしゃべりだな。 ブレンナー (同じように) じゃ、さいなら。また明日! アデルホフとブレンナーは退場。 第七場 イルメントラウト一人。 イルメントラウト まったく礼儀知らずの男ね。あたくしとまともに口も利かなかったじゃないの。今時の男ときたらご婦人を相手にした時どう振る舞うべきかも知らないのね。 あたくしの若い時はこんなじゃなかったわ。あの頃は世界もずっとまともだったものよ。 Nr. 3 - アリエッタ 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 あたくしは遠慮がちに 入ってきたのに、 ー要するに落ちるところまで落ちたってことねー あの無礼な男ときたら まるであたくしが醜いばあさんでもあるかのように まともに目も合わせようとさえしない。 この街の見どころについて 丁重に お話ししようとしたのに、 あの人ときたらお礼の一つもなし。 気でもふれたみたいに ふらふらとドアのほうに行っただけ。 あたくしと同じように感じている女性は きっと他にもいるわ。 これが愛すべき女性に対する 扱いかしら。 ああ、もう何て世間なの! 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 あたくしの若かったころはこんなじゃなかったわ。 愛すべき淑女に近づく時は 誰もが控えめだったものよ。 男たちは幸せそうで、 そのうちだんだんと 上品で礼儀正しいおしゃべりがはじまった。 天気のことや、 世の中のことについて話し合ったものだわ。 とにかく皆もっと礼儀正しかったのよ。 みんなとても優しくて、 気の利いた ちょっとしたお世辞も言えたものだわ。 娘たちは拒みながらも 求愛する男たちに手を差し出し、 男たちは彼女を抱きしめ、キスをし、 そしてひざまずいた。 それから…それから… 娘たちはエプロンで顔を隠しながら首を振るの。 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 第八場 イルメントラウト、マリー マリー イルメントラウト、あなた一人なの? イルメントラウト ええ、そうですよ、お嬢様。おいでなさい。 マリー まだ騎士様はいらしていないようね。 イルメントラウト 今時は女性崇拝者が異常なほど少ないんですからね。でも、あの方はきっといらっしゃいますよ。あたくしにそう言づけられましたから。 マリー 会う約束をしなければよかったわ。 イルメントラウト 約束しなきゃよかったなんて、お笑いですわ。でもわかりますわ。娘の頃は何かと反抗したくなるものなんですよ。よく知っていますわ。 マリー あなたは何でも知っているもの。 ねえ、なぜわたしがもう一度騎士様と話すことにしたかわかる? イルメントラウト あの方に指輪か何か、愛のしるしを見せるんでしょう?きっとお喜びになりますわ、お父さまはいつも反対なさっていますけど。 マリー ちがうわ、お別れを言うのよ。だってあの方のお考えはあまり感心できないんですもの。 イルメントラウト でも、あの方はあなたとの結婚を望んでいらっしゃるんではないの? あの方よりいい求婚者なんてそうざらにはいませんよ。 マリー でも、パパはあの方を嫌がっているの。自分でも考えてみたけど、やっぱりパパが正しいわ。 イルメントラウト でも、あの騎士様はハンサムで礼儀正しいじゃありませんか。 マリー ハンサム?いつも夜しか会っていないから わからないでしょうに。 イルメントラウト しっ!あれは騎士様の足音ですわ。(嬉しそうに) いらっしゃいましたわ。 (彼女は飛んで行き、ドアを開ける。) マリー ああ、憂鬱! 第九場 前場の人々。マントを羽織って騎士の姿になった伯爵。 Nr. 4 - フィナーレ 伯爵 夜の闇の中、 わたしはそっとここに訪ねてきた。 優しいお嬢さん、 待ってくれていたんだね。 希望を持ってもいいのか、 それとも絶望しなければならないのか。 言っておくれ、愛する人よ、 きみはわたしを愛してくれるだろうか。 マリー (傍白。) 不安で不安で何も言えないわ。 震えが止まらない。 伯爵 何も言ってくれないのか? イルメントラウト (伯爵にそっと) ここはあたくしにお任せを! (マリーに) お嬢さん、聞こえなかったの? マリー (深くお辞儀しながら) 伯爵様… イルメントラウト そうへりくだらないで。 伯爵 わたしは優しい愛の言葉だけがほしい。 イルメントラウト (小声で伯爵に) もうじき何か言いますわ。 でもちょっと恥ずかしがっているみたいで。 娘心っていうのはこんなものなんですよ。 マリー あの方が忠誠をお誓いになるんではないかと思うと、 恐ろしくて言葉も出ないわ。 びくびくする。 わたしが誰を愛しているか 言ってしまったほうが いいかしら。 伯爵 わたしが忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないようだ。 彼女は自分が愛する人の名前を はっきり 告げるだろうか。 イルメントラウト あの方が忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないみたい。 さあ、元気を出して、 あなたが誰を愛しておいでなのか おっしゃいませ。 自然にお話しできるようにしましょうね。 あたくしは向こうに行っていますから…。 マリー だめよ、だめよ、ここにいて。 イルメントラウト ランプに油をさすだけですよ。 マリー だったらわたし、火事だって騒ぐわよ。 イルメントラウト はい、はい。 伯爵 ここにいらしていただけませんか? イルメントラウト わかりましたよ。ではここにいましょう。 伯爵 マリー、大事な人よ、何か言っておくれ。 この不安を終わらせておくれ。 イルメントラウト (マリーに) そう恥ずかしがらないで。 マリー (小声でイルメントラウトに) あなたが言って。 イルメントラウト 何をですか? マリー 愛のしるしをくださるように 言ってみてちょうだい…。 イルメントラウト (伯爵のほうに駆け寄る。) マリー そばにいて! イルメントラウト (小声で伯爵に) あたくしに話しましたわ。 伯爵 本当か? イルメントラウト 保証します。 マリー (小声でイルメントラウトに) わたしの言うことを聞いたら 彼はすぐ離れてくださると思うわ。 イルメントラウト 何ですって? 伯爵 (イルメントラウトに) それで? イルメントラウト もうじき心構えができると思いますから もう少しお待ちを。 伯爵 (独白。) わたしの迷いは消えたぞ。 この沈黙でわかる。 彼女はただ一人を愛しているのだ。 マリー あの方が忠誠をお誓いになるんではないかと思うと、 恐ろしくて言葉も出ないわ。 びくびくする。 わたしが誰を愛しているか 言ってしまったほうが いいかしら。 伯爵 わたしが忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないようだ。 彼女は自分が愛する人の名前を はっきり 告げるだろうか。 イルメントラウト あの方が忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないみたい。 さあ、元気を出して、 あなたが誰を愛しておいでなのか おっしゃいませ。 マリー (決心して) 伯爵様、わたし、正直に申し上げます…。 イルメントラウト (伯爵に) ほら、言い出しましたわ。 (マリーに) さあ、びくびくしないで、はっきりおっしゃい。 マリー もうわたし、二度とあなたには会いませんわ。 そう決めたんです。 イルメントラウト まあ、何てことを!あなた、どういうつもり? 伯爵 わたしを絶望に追いやらないでおくれ。 わたしの誓いを信じて、 冷たく追い払わないでほしい。 どうか希望の光を与えて 慰めておくれ。 貴族が嫌なのかい? ただわたしはきみを愛しているだけだよ。 きみのためなら、栄光も富も 喜んで犠牲にしよう! 第十場 前場の人々。ゲオルクが急いで飛び込んでくる。 ゲオルク 親方だ! マリー パパだわ! イルメントラウト 親方! ゲオルク まったくタイミングが悪い! マリーとイルメントラウト (伯爵に) お逃げください、お逃げください! 伯爵 (マリーに) では、永遠の別れを! マリー (彼に手を差し出す。) イルメントラウト、マリー、ゲオルク お逃げください!早く! シュタディンガー (外からよろい戸を押し開けて) ちくしょう!騎士じゃないか! おい、コンラート!ゲオルク! いたずら小僧ども、どこにおる? 伯爵 (脇の出口から逃げていく。) ゲオルク (長い槍を取り、あたかも伯爵を追っているようにあちこち刺してまわる。) 出て行け!出て行け! さもないと刺し殺すぞ! シュタディンガーと職人たち (それぞれ別の扉から入ってくる。) 第十一場 伯爵を除く前場の人々。シュタディンガー、職人たち。 職人たち 何があった?あのわめき声は何だ? 泥棒を捕まえよう!捕まえろ! シュタディンガー (ゲオルクに) まったくとんだ騒ぎだ! この間抜けめ、 騎士を中に通してしまったとは あきれた話だ! ゲオルク 彼はさっき来たばかりですよ。 マリーとイルメントラウト 彼はさっきいらしたばかりですわ。 シュタディンガー (おうむ返しに) 彼はさっき来たばかりですよー 彼はさっきいらしたばかりですわー ちくしょう、それなのに騒ぎもしなかったのか? やつは出て行ってはいないはずだ。 家中を捜せ。 隈なく捜すんだ! ぼさっとするな! 職人たち (手分けして捜しはじめる。) マリー ねえ、パパ! イルメントラウト どうか親方! シュタディンガー 黙らないか、このおしゃべりばあさん! イルメントラウト (我を忘れて) おしゃべりばあさん!? シュタディンガー (マリーに) おまえは修道院行きだ! マリー ああ、パパ! シュタディンガー (イルメントラウトに) おまえは解雇だ! イルメントラウト (傷ついて) おしゃべりばあさんだなんて! マリー (小声でゲオルクに) 騎士様はどこに? イルメントラウト (同じように) もう外に出られましたか? ゲオルク (同じくそっと) 窓のところにいます。 マリー よかったわ! とにかくこの家にはもう二度と いらっしゃらないほうがいいわ。 イルメントラウト ああ、でもこの家には二度と 近づかれないほうがよろしいですわ。 ゲオルク だが、彼はすぐにも 臆することなく門からまた入ってくるだろう。 シュタディンガー やつが図々しくもまた入ってくるなど 決してあってはならん! 職人たち (ふたたび集まってくる。) シュタディンガー 見つからなかったか? 職人たち ネズミ一匹いません。 シュタディンガー コンラートはどこだ? 職人たち 家にいないようです。 ゲオルク (脇の扉から今来たばかりのようなかっこうをして) やつならもうとっくに寝ましたよ。 シュタディンガー (びっくりして) 寝てるんだって? マリーと職人たち 寝てる? シュタディンガー おまえこそねぼすけだ! わたしも寝るとしよう、 朝一番に起きれるようにな。 この家をリーベナウ伯爵から 守らなくちゃならん。 職人たち (嘲るように) リーベナウ伯爵だって?おい、見ろよ。 マリー どうか今回だけは赦してくださいな。 シュタディンガー (マリーとイルメントラウトに) さっさと寝なさい! イルメントラウト おしゃべりだなんてね! シュタディンガー (職人たちに) おやすみ! 職人たち おやすみなさいませ! 全員 (それぞればらばらに出て行き、舞台はしばらくの間空っぽで暗くなる。) マリー (ちょっと経ってから横のドアを開け、ランプを持って戻ってくる。) 第十二場 マリー一人。 レツィタティーフとアリア マリー (コンラートの部屋まで歩いて行き、様子をうかがう。) 眠っているのね。みんなが気をもんでいる時に 眠っていられるなんてふしぎだけど。 ああ、あの人はわたしほど感じてはくれないのね。 でなかったらわたしがそばにいるのが分かるはずだし、 おやすみを言いたがっているのも察してくれるはずですもの。 彼は本当にいい人だわ。誠実でしっかりしている。 あんなに心のきれいな人なんていないわ。 たとえ王様だって あの人ほどわたしを喜ばせることなんてできないはず。 富だけあっても何の役にも立たない。 それは誰でも知っていること。 コンラートといればわたしはとても幸せ。 わたしにとって彼は王冠や国よりも価値がある。 彼を起こしたらどうかしら。 あの人といろいろおしゃべりしたいわ。 (ドアに近寄り、ノックしてそっと呼ぶ。) コンラート。 (大きな声で) コンラート! (少し気分を損ねて大きな声で) コンラート!あなた、冬眠してるんじゃないでしょうね? (びくっとして) まあ不注意だったわ。誰かに聞かれたかしら。 (彼女は足音を忍ばせて別の扉に近づき、 聞き耳を立てる。) ああ、よかった。静まり返っている。 騎士様は無事お帰りになったかしら。 (彼女は後方のよろい戸をそっと開ける。真向かいから月光が差し込んでくる。) 素敵な夜だこと。星がきれいだわ。 (驚いて) 間違いないわ、あの木の陰に立っておいでなのは 騎士様よ。マントにくるまっていらっしゃるわ。 (急いでよろい戸を下ろし、 自分の思いを隠すように背を向ける。 やがて隙間からそっとのぞいて) たしかに礼儀正しい方だし、ハンサムで上品な紳士だわ。 彼の妻に選ばれたりしたら 誰もがうらやましがるわよ。 だって、たしかに悪い話じゃないもの。 美しいお城に住み、 森も野原も自分のものと呼べるし、 大勢の召使いがつき従ってくれる。 馬上試合の時には玉座に座って、 美しい婦人たちに囲まれ、 バルコニーから トランペットの音と共に 優しくまなざしを投げかけると、 それを合図に皆は戦いはじめる。 槍を突き合わせるうちに やがて勝利者が決まって、 皆は満足げに勇敢な騎士に 手を振り、 賞賛の言葉とともに 月桂冠を授けるんだわ。 そしてこう言う声が聞こえるの。 「勇敢な騎士よ、こちらへ。 我が感謝を受けたまえ。 大変満足したぞ。 じつによくやった。」 それから黄金の間で開かれる 祝宴に向かい、 シャンデリアの下で 豪華な食事をいただく。 たしかに楽しそうだわ! (間。) ばかね、わたしったら何を考えてるのかしら。 いくら何でも子どもじみてるわ。 富だけあっても何の役にも立たない。 それは誰でも知っていること。 コンラートといればわたしはとても幸せ。 わたしにとって彼は王冠や国よりも価値がある。 (ランプを取り、彼の部屋のほうを見ながら 退場の間際に歌う。) いとしい方、ゆっくりお眠りになって。 あなたの恋人は安眠を願っているわ。 おやすみなさい。ゆっくりおやすみになって! 幕が静かに下りる。 ERSTER AUFZUG Ouvertüre Stadingers Werkstätte mit Öfen, Ambossen und sonstigen Schmiedegerätschaften Durch die im Hintergrund befindlichen Fenster erblickt man eine reizende Landschaft nebst einem Teil der Stadt, von der Abendsonne beleuchtet. Rechts und links Seitentüren, die ins Innere des Hauses führen. Der Haupteingang ist im Hintergrund ERSTER AUFTRITT Der Graf Gesellen, bei der Arbeit beschäftigt; später Georg Nr. 1 - Introduktion GESELLEN Sprühe, Flamme! Glühe, Eisen! Dass des Feuers Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt; bringt uns Ehr , wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Ambossklang, unser Lied und Gesang! GRAF als Schmiedegeselle gekleidet Sie liebt mich wahr und innig, und doch quält Argwohn mich, dass sie s auch ernstlich meine, wenn liebeflehend ich im Ritterschmuck erscheine. GEORG ebenfalls als Schmiedegeselle gekleidet, zur Haupttür hastig eintretend He, Konrad! GRAF Was gibt s? GEORG leise zum Grafen ne Neuigkeit Nicht weit von hier, da hält ein Wagen, ich höre fragen und schau hinein; wer, denke ich, kann das wohl sein? GRAF So sprich Wer war s? GEORG Das Fräulein von Katzenstein, Eure Braut. GRAF Hol sie der Teufel! GEORG Sie zwingt am Ende doch Euch noch ins Ehejoch. GRAF auffahrend Wohlan, es sei beschlossen Geendet wird das Spiel. Bei meinem Barte schwör ich - GEORG leise ihm zuflüsternd Den habt Ihr abgeschnitten. GRAF Bei meines Stammes Ehre und echtem Rittersinn Morgen um diese Stunde weiss ich, woran ich bin. EIN GESELLE vortretend So redet doch nur leiser; ihr wisst ja, dass der Meister da drinnen jetzt studiert und Medizin traktiert. GEORG s wär Verbrechen, ihn zu stören; keinen Laut mehr soll er hören. Gehet leise an die Arbeit, auf, dass uns kein Vorwurf trifft. Geht leise an die Arbeit, leise! Sie fangen mit grossem Geräusch wieder an zu hämmern GESELLEN Sprühe, Flamme! Glühe, Eisen! Dass des Feuers Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt; bringt uns Ehr , wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Ambossklang, unser Lied und Gesang. ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Stadinger mit grossen Medizingläsern und Kräutertüten von der Seite STADINGER Bringt eilig Hut und Mantel mir, ich muss das Haus verlassen. Darum, Georg, befehl ich dir, genau mir aufzupassen, dass der Herr Ritter nicht etwa - wie s öftermalen schon geschah - wagt, zu verliebten Streichen sich hier ins Haus zu schleichen. Du treibst ihn fort; wenn er sich wehrt, so jagst du ihn mit Lanz und Schwert. Nun muss ich fort, denn in der Näh hab ich Patienten liegen; des Nachbars Sattelpferd ist krank und seine beiden Ziegen. Ich bin der einz ge in der Stadt, zu dem das Vieh Vertrauen hat. Drum ruh und raste ich auch nicht in der Erfüllung meiner Pflicht. Tret ich vors Haus, ich will nur reden von dem, was täglich mir passiert, so treff ich einen Quadrupeden, den meine Wissenschaft kuriert. Ich flösse jedem, gross und klein, nebst Medizin auch Achtung ein - und alle, wo sie mich erblicken, sie möchten mich ans Herze drücken Denn jegliche Physiognomie spricht »Du gehörst fürs liebe Vieh!« Es schlägt sieben Uhr DIE GESELLEN rufen Feierabend! gesungen Horch, die Feierstunde schlägt, hinaus, hinaus ins Freie! STADINGER Halt, nicht gleich so aufgeregt! Höret, dann sich jeder freue! Morgen ist der wicht ge Tag, wo vor fünfundzwanzig Jahren grosse Ehre ich erfahren, man zum Meister mich kreieret; darum werd, wie sich s gebühret, ich ein Fest auf morgen geben, fröhlich mit Gesang und Klang. GESELLEN Unser Meister, er soll leben noch viele Jahre lang! STADINGER Jetzt zur Sache, denn für morgen ist noch manches zu besorgen. Zu jedem einzeln Du gehst sogleich hier nebenan, den Nachbar einzuladen; du bittst den Vetter Schneider mir auf Wein und süssen Fladen; du ladest mir den Richter ein auf Käse, Brot und Butter; du bittest den Gerichtsvogt her mit seiner Schwiegermutter. Die andern Gäste, gross und klein, lud ich schon selber alle ein. Es kommt ein ganzer Haufen zum essen und zum - GEORG spricht Aber Meister! STADINGER - trinken; und alle sollen froh und fröhlich sein. Zu einzelnen Gesellen Du gehst zum Nachbar, du gehst zum Schneider, du bittst den Richter, du den Gerichtsvogt, du zum Nachbar, du zum Schneider, du zum Richter, du zum Vogte. Das soll ein Tag der Freude sein, sie alle sollen tanzen, sollen singen, sollen jubeln, sollen springen, alle sollen fröhlich sein. GESELLEN Ja, gross und klein laden wir ein zum Tanzen, zum Singen, zum Jubeln, zum Springen! Das soll ein Tag der Freude sein! Stadinger zur Mitte ab. Die Gesellen zu verschiedenen Seiten DRITTER AUFTRITT Der Graf. Georg GEORG Gott sei Dank, dass wir den alten Quacksalber los sind, wir haben gar mancherlei zu besprechen. Die alte Schachtel also - wollte sagen das Fräulein - Eure Braut - GRAF So schweig doch mit deiner Braut; es kam mir nie in den Sinn, mich mit ihr zu verloben. GEORG Was nützt das? Sie lässt Euch nicht aus dem Garne und wird alles aufbieten, Eure Pläne zu vereiteln. Sie ist bei unserem Verbündeten, dem Gastwirt, abgestiegen. GRAF Desto besser, so können wir durch ihn erfahren, was sie im Schilde führt. GEORG Herr Ritter, ich fürchte, dieser Brenner ist ein Spitzbube, er hält s mit jedem, der tüchtig zahlt. GRAF Immerhin. Auf jeden Fall ist es Zeit, dem tollen Treiben ein Ende zu machen. GEORG Nun, es freut mich, dass Ihr es selbst einseht. O Herr Ritter, Ihr seid ein entsetzlicher Mensch. GRAF Bursche! GEORG Versteht mich recht. Dass Ihr Euch in die Tochter eines Waffenschmieds verliebt habt, darin liegt nichts Entsetzliches, auch nicht, dass Ihr mich veranlasstet, meinen schlanken Leib in dies russige Wams zu stecken; aber dass Ihr mich verleitet habt, um Euretwillen meine Ehrlichkeit zum Teufel zu jagen, falsche Lehrbriefe zu schmieden, damit uns der Meister aufnehmen konnte, o Herr Ritter, diese Sünde lastet schwer auf Euch. GRAF Du bist ein Narr! GEORG Euer Kamrad bin ich und kein Narr. GRAF Georg! GEORG Lassen wir s gut sein. Nur noch das eine Wollt Ihr das Mädchen heiraten? GRAF Freilich will ich das. GEORG Und Euer alter Adel? GRAF Die Liebe gleicht alles aus. GEORG Die Liebe? Ach, bester Herr Ritter, wie mancher böse Bube hat schon seine schlechten Streiche auf ihre Rechnung geschrieben, der in seinem Leben nicht wusste, was Liebe ist. GRAF will auf ihn los Elender, du erfrechst dich? GEORG He, Kamrad! Du wirst doch Spass verstehen. Verzeiht, es war ein dummer Scherz. Also ernsthaft Glück auf, Herr Ritter! Mögen sich immerhin Eure Vorfahren den Knebelbart ausraufen, Ihr macht Euch und Euer Weib glücklich. Nun aber Euer Plan? GRAF Morgen tret ich vor den Alten als Graf von Liebenau und begehre offen und ehrlich seiner Tochter Hand. GEORG Das lasst Euch vergehen. GRAF Warum? GEORG Weil der alte Pferdedoktor alles hasst, was Ritter heisst. GRAF Du meinst die Geschichte mit seinem Weibe? GEORG Nun freilich. Sie liess sich eines schönen Abends von einem Geharnischten entführen, daher seine Wut. GRAF Ich werde mein Heil versuchen! Heute abend will ich als Ritter die Treue meines Mädchens noch einmal auf die Probe stellen; denn betrügt sie den Schmiedegesellen Konrad, so betrügt sie auch den Ritter Liebenau. GEORG Ist denn das nicht einerlei, ob sie Euch als Ritter oder als Schmied liebt? GRAF Sie liebt mich als Ritter und als Schmied, folglich zwei, und ein Weib soll nur einen lieben. GEORG Sie liebt ja auch nur einen. GRAF Das verstehst du nicht. GEORG Es scheint mir auch so. GRAF Ich gehe, mich zu verwandeln, es ist spät. lächelnd Du wirst mich doch nicht mit Lanz und Schwert empfangen, wenn ich zurückkehre? GEORG achselzuckend Des Meisters Gebot - GRAF Du Spitzbube! Bin ich erst am Ziele meiner Wünsche - GEORG Dann, Herr Ritter -? GRAF Dann sollst du mich erkenntlich finden! Er geht durch die Mitte ab VIERTER AUFTRITT Georg allein GEORG Das will ich auch hoffen, denn obwohl ich meiner Profession nach eigentlich vom Amboss stamme, so möchte ich doch all die Strapazen nicht umsonst mitgemacht haben! Jetzt will ich erst anfangen zu leben, zu geniessen! Das heisst aber mit Verstand, nicht wild in den Tag hinein! Ich will mir das Leben schon angenehm machen! Nr. 2 - Arie Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Der keusche Joseph in der Bibel - ich führ ihn nur als Beispiel an - er war von Aussehn gar nicht übel und ein gar tugendhafter Mann. Doch seine Keuschheit ganz alleine hätt nimmer ihn mit Ruhm bedeckt - die Schlauheit half ihm auf die Beine! Drum hab ich vor dem Mann Respekt. Er lebt in Freuden, von allen Seiten ward Gold und Weihrauch ihm gestreut. Er war gescheit! Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Man hat schon in den frühsten Tagen durch List und Schlauheit viel erreicht; wenn auch die Leute immer sagen, den Dummen sei das Glück geneigt. Die Dummheit bietet selten Zinsen, sonst leistete ja Esau nicht für eine Schüssel dicker Linsen auf seine Erstgeburt Verzicht. Viel Leute leben ohne Sorgen so grad nur in den Tag hinein; ich will geniessen, jedoch auch wissen, warum ich mich der Lust geweiht. Darum gescheit! Nur stets gescheit! Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Er geht ab FÜNFTER AUFTRITT Brenner, den Ritter Adelhof hereinführend BRENNER Belieben Euer hochfreiherrlichen Gnaden nur hereinzuspazieren. ADELHOF Hier also wohnt der Waffenschmied? BRENNER Hans Stadinger, berühmter Waffenschmied und ausgezeichneter Tierarzt; wollen Euer Gnaden von seinen Talenten Gebrauch machen - von seinen Waffen und Harnischen - meine ich. ADELHOF Dazu kann Rat werden. Eigentlich aber bin ich aus andern Gründen da - Er ist verwandt mit dem Waffenschmied? BRENNER Euer Gnaden aufzuwarten, sein leiblicher Schwager. Seine Frau nämlich - ADELHOF Schon gut! Der Waffenschmied hat eine schöne Tochter! He? BRENNER Oh! Ein wahrer Apollo, wie die Gelehrten sagen. ADELHOF Befindet sich unter den Gesellen hier im Hause einer namens Konrad? BRENNER Konrad? Ganz recht! Für sich. Wo will denn das hinaus? ADELHOF Es soll ein hübscher Bursche sein? BRENNER Das will ich meinen. Für sich. Dahinter steckt etwas! ADELHOF Der Bursche und das Mädchen lieben sich? BRENNER Ja - ich weiss nicht - man munkelt so etwas. ADELHOF Ich hab s für gewiss gehört. Sie sollen sich heiraten. BRENNER Wie? Sie sollen -? ADELHOF Ich bin beauftragt, die Verbindung zustande zu bringen. BRENNER Ausserst schmeichelhaft für das junge Paar, aber wie versteh ich denn - ADELHOF Ich will mich deutlicher ausdrücken, damit Ihm die Sache klar wird. Ich bin der Ritter Adelhof aus Schwaben. BRENNER Ah, sehr erfreut; schöne Gegend! Das Schwaben meine ich. ADELHOF Die Dame, die ich begleite, ist das Fräulein von Katzenstein; meine Zukünftige. BRENNER Gratuliere untertänigst. ADELHOF Und diese meine Braut ist es, welche die Heirat wünscht. BRENNER Das gnädige Fräulein haben also die Passion, herumzureisen, um junge Paare glücklich zu machen. ADELHOF Das wohl auch nebenbei, aber - Er scheint mir eine ehrliche Haut, mit Ihm kann man von der Leber weg reden. vertraulich Kennt Er den Grafen von Liebenau? BRENNER für sich Aha! laut Versteht sich, wer wird den nicht kennen. ADELHOF Nun, sieht Er, der hatte früher auf mein Fräulein - BRENNER Jawohl, ich erinnere mich - ADELHOF etwas stutzig Was? BRENNER verlegen Nun, er hatte früher - auf das Fräulein geschimpft. ADELHOF Im Gegenteil, er hatte ein Auge auf sie. BRENNER Richtig, so war s. ADELHOF Das Fräulein aber gab ihm einen Korb. BRENNER für sich Umgekehrt wird ein Schuh draus. ADELHOF Was sagt Er vom Schuh? BRENNER Ich sage mein Nachbar, der Schuster, hat mir die Geschichte erzählt. ADELHOF Nun hat das Fräulein erfahren, dass der Ritter Liebenau dem jungen Mädchen hier im Hause nachstellt; ein leichtsinniger Zeisig soll er sein - BRENNER Dafür bekannt. ADELHOF Mein Fräulein aber, die Sittenhaftigkeit selbst, kann solchen Unfug nicht zugeben, darum wünscht sie, dass der Geselle Konrad - BRENNER Eiligst und schleunigst das Mädchen heirate, verstehe. - Ist das Fräulein auch aus Schwaben? ADELHOF Nein. Warum? BRENNER Ich meine nur. Die Sache ist wirklich äusserst schlau ausspekuliert; denn wenn der Geselle Konrad das Mädchen heiratet, so ist der Ritter - ADELHOF lachend Geprellt! BRENNER ebenso Und wie! Er muss mit langer Nase abziehen. - Beide lachen Die Hauptsache ist aber nun, dass wir den Alten für die Heirat gewinnen. ADELHOF Deswegen bin ich ja hier. Und wenn Er meine Sache unterstützen will, so gibt Ihm das Fräulein hier im voraus - Er gibt ihm eine Börse BRENNER Die edle Dame besitzt eine ausgezeichnete Bildung - untertänigsten Dank - Wollen Eure Gnaden sich hier etwas auswählen, während ich den Alten rufe - ADELHOF wendet sich nach dem Hintergrunde, die Waffenstücke musternd Sieh, sieh! Die Ware scheint nicht schlecht! BRENNER im Vordergrunde für sich Nun bin ich im klaren. Das Fräulein ist aus Eifersucht unserm Grafen nachgereist, und, um sich seinen Besitz zu sichern, soll nun - die Sache ist sehr komisch - hahaha! - Und dieser schlaue Kundschafter - o guter Schwabe, du scheinst mir ein sehr dummer Schwabe. Er will lachend zur Seite ab. SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Irmentraut IRMENTRAUT Brenner entgegen und sehr geschwätzig Schönsten guten Abend, verehrtester Herr Brenner. Er sucht den Meister Stadinger, aber alles ausgeflogen, alles ins Freie. Der Abend ist zu schön, kein Wölkchen am Himmel, kein Lüftchen weht, ich ginge gar zu gern auch noch ein wenig ins Grüne, aber du lieber Gott, man hat zu viel zu tun, der letzte Tag in der Woche, das ganze Hauswesen ruht auf mir - morgen ist Sonntag - ADELHOF leise zu Brenner Ist dies die Tochter vom Hause? BRENNER Das weniger. IRMENTRAUT fortfahrend Morgen ist Sonntag, dazu das Fest, welches er morgen veranstaltet draussen auf dem Weinberge - zu Brenner ach, Er war wohl lange nicht draussen - der Weinberg ist viel grösser - der Alte kaufte doch im vorigen Jahre - BRENNER Ja, doch, Jungfrau Irmentraut, ich kenne die ganze Geschichte. - Also mein Schwager ist nicht daheim? IRMENTRAUT Nicht daheim! Die Unpässlichkeit der lieben Tiere macht ihm jetzt viel zu schaffen. Des Herrn Nachbars ganze Familie vierfüssigerseite befindet sich - BRENNER zu Adelhof Ja, Euer Gnaden, da bleibt uns nichts andres übrig als wiederzukommen. ADELHOF Dumm, dumm, dumm! Ich hätte so gern dem Fräulein heute schon - BRENNER Morgen ist auch noch ein Tag. IRMENTRAUT Ei freilich, morgen ist auch noch ein Tag und welcher Tag; es heisst freilich, was du heute tun kannst, verschiebe nicht auf morgen, aber wenn die Notwendigkeit - BRENNER Eben deshalb - Guten Abend, Jungfrau Irmentraut. - Wenn es Euer Gnaden gefällig wäre - IRMENTRAUT Euer Gnaden sind gewiss ein Fremder,wollen die Merkwürdigkeiten unsrer Stadt in Augenschein nehmen - oh, Sie werden überrascht sein. Wir haben sechstausend Einwohner, die Gegend ist etwas sumpfig, aber fruchtbar. Hier in der Nähe der Liebfrauenkirche der edle Wein, Liebfrauenmilch genannt, Euer Edlen werden ihn wohl kennen - ADELHOF im Abgehen Die Person hat ja ein beispielloses Mundwerk. BRENNER ebenso Also auf Wiedersehen! Bis morgen, bis morgen! Adelhof und Brenner gehen ab SIEBENTER AUFTRITT Irmentraut allein IRMENTRAUT Das ist ein recht ungehobelter Klotz, dieser Herr Euer Gnaden; hat er nur ein einziges freundliches Wörtchen mit mir gesprochen? Was haben die Männer jetzt für Sitten, wenn sie einer zarten Jungfrau gegenüberstehen! Wie anders waren sie zu meiner Zeit - vor einigen Jahren noch, will ich sagen - aber es ist, als ob sich die Welt rein umgedreht hätte. Nr. 3 - Ariette Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. Ich trete ein mit Schüchternheit, doch sie verliert sich mehr und mehr; der grobe Mann sieht mich nicht an, als ob ich alt und hässlich wär. Ich sag ihm und sehr gemessen, was man hier Sehenswertes nennt; er dankt mir nicht, läuft wie besessen zur Tür, als ob der Kopf ihm brennt. O holde Schwestern ihr, die ihr Gefühl gleich mir, heisst das nun Achtung, sprecht, vorm zarteren Geschlecht? O Welt, o Welt! Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. - In früheren Zeiten naht man bescheiden stets einer zarten Jungfrau sich, und man war selig, entspann allmählich sich ein Gespräch fein sittiglich. Man sprach vom Wetter, von teuren Zeiten, und nach und nach, jedoch ganz fein, wusst man gar zart vorzubereiten von Lieb ein einzig winzig Wörtelein. Man reichte abgewandt dem Flehenden die Hand; er drückte, küsste sie, sank vor uns auf die Knie, und dann - und dann - Verschämt ihre Schürze vor die Augen haltend Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. ACHTER AUFTRITT Irmentraut. Marie MARIE Irmentraut, bist du allein? IRMENTRAUT Ja doch, mein Herzchen, komm nur. MARIE Ist der Ritter noch nicht hier? IRMENTRAUT Heutzutage sind die Liebhaber nicht mehr wie sonst. Aber er kommt gewiss, er hat mir s sagen lassen. MARIE Ich hätte doch nicht einwilligen sollen. IRMENTRAUT Nicht einwilligen sollen, da muss ich lachen! Ich weiss, wie wir Mädchen sind, ich habe mich oft gesträubt, aber es hat nichts geholfen. Das weiss ich besser. MARIE Du weisst immer alles besser. Weisst du, warum ich den Ritter noch einmal sprechen will? IRMENTRAUT Ihm ein Liebeszeichen zu geben, ein Ringelchen oder so etwas dergleichen, und - das wird ihm gar nicht unangenehm sein, wie dein Vater immer zu sagen pflegt. MARIE Nicht doch, den Abschied will ich dem Ritter geben, denn er ist ein böser Mensch, der keine guten Absichten haben kann. IRMENTRAUT Aber Engelskind, will er dich denn nicht heiraten? Kann ein Mann bessere Absichten haben? MARIE Mein Vater will mich ihm aber nicht geben - und ich habe mir s wohl überlegt, der Vater hat recht. IRMENTRAUT Aber der Ritter ist ein so schöner, artiger Herr! MARIE Schön? Und hast ihn, wie ich, nur immer nachts gesehen. IRMENTRAUT Still! - Das ist des Ritters Tritt! Freudig. Er kommt, er kommt! Sie eilt ihm entgegen und öffnet ihm die Tür MARIE Ach, lieber Gott, mir wird angst und bang! NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Der Graf als Ritter in einen Mantel gehüllt Nr. 4 - Finale GRAF Bei nächt gem Dunkel schleich ich herein, Dank, holdes Mädchen, du harrest mein. Was darf ich hoffen, was fürchten, sprich Schlägt, Heissgeliebte, dein Herz für mich? MARIE beiseite Ich weiss vor Angst kein Wort zu sagen. Ich zittre wie ein Espenlaub. GRAF Du schweigst? IRMENTRAUT leise zum Grafen Nur stille, ich will fragen! zu Marie So hör doch, Kind, bist du denn taub? MARIE mit tiefem Knicks Herr Graf - IRMENTRAUT Nicht gar so untertänig. GRAF Ein süsses Wort der Liebe nur. IRMENTRAUT leise zum Grafen Es kommt, sie ziert sich nur ein wenig, das liegt in unserer Natur, das liegt uns Mädchen in der Natur. MARIE Ich weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, wenn auch sein Mund mir Treue schwört. Soll ich bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem mein Herz gehört? GRAF Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch mein Mund ihr Treue schwört. Möcht sie bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem ihr Herz gehört? IRMENTRAUT Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch sein Mund ihr Treue schwört. Nur frisch bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem dein Herz gehört. s wird besser euch vom Munde fliessen, wenn ihr allein - MARIE Nein, nein, du bleibst da. IRMENTRAUT Ich will ja Öl nur auf die Lampe giessen. MARIE Ich schreie Feuer! Feuer! IRMENTRAUT Ja doch, ja. GRAF Ihr bleibt! IRMENTRAUT Ja doch, ich will nicht weichen. GRAF Marie, teures Mädchen, sprich und ende dieses bange Schweigen! IRMENTRAUT zu Marie Sei doch nicht gar so zimperlich. MARIE leise zu Irmentraut Sag ihm - IRMENTRAUT Was denn? MARIE Er soll gewähren ein Zeichen seiner Liebe mir - IRMENTRAUT eilt zum Grafen MARIE Bleib doch! IRMENTRAUT leise zum Grafen Sie will sich mir erklären. GRAF Im Ernst? IRMENTRAUT Ich stehe gut dafür. MARIE leise zu Irmentraut Hör doch! Will er mir das gewähren, so soll er mich verlassen gleich. IRMENTRAUT Wie? GRAF zu Irmentraut Nun? IRMENTRAUT Sie ist noch beim Erklären, bald ist sie fertig, freuet Euch! GRAF für sich Mein Argwohn schwindet. Dies Schweigen kündet, dass sie nur einen, einen liebt. MARIE Ich weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, wenn auch sein Mund mir Treue schwört. Soll ich bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem mein Herz gehört? GRAF Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch mein Mund ihr Treue schwört. Möcht sie bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem ihr Herz gehört? IRMENTRAUT Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch sein Mund ihr Treue schwört. Nur frisch bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem dein Herz gehört. MARIE sich ein Herz fassend Herr Graf, ich muss Euch frei gestehen - IRMENTRAUT zum Grafen Es kommt, es kommt. zu Marie Nur dreist und nicht verzagt. MARIE Ich darf Euch ferner nicht mehr sehen - mein Herz - mein Herz ist schon versagt. IRMENTRAUT Kind, bist du toll? Was fällt dir ein? GRAF Willst du mich der Verzweiflung weihn? Du lässt mich kalt von hinnen scheiden, misstraust der Treue Schwur? O gönne mir als Trost im Leiden den Schein der Hoffnung nur! Verschmähst du, weil ich vornehm bin, nur meines Herzens Triebe? Gern gäb ich Glanz und Reichtum hin für dich, für deine Liebe! ZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Georg eilig GEORG Der Meister! MARIE Der Vater! IRMENTRAUT Der Meister! GEORG Dass ihn der Teufel hol! MARIE UND IRMENTRAUT zum Grafen Entfernt Euch! Entfernt Euch! GRAF zu Marie Das letzte Lebewohl! MARIE reicht ihm die Hand IRMENTRAUT, MARIE und GEORG. Entfernt Euch! Fort! Fort! STADINGER stösst von aussen den Fensterladen auf Alle Teufel! Der Ritter! He, Konrad! Georg! Wo stecken die Schlingel? GRAF entfernt sich durch die Seitentür GEORG nimmt eine lange Lanze und sticht überall herum, als ob er den Grafen verfolge Reisst aus! Reisst aus! Ich spiess Euch auf! STADINGER und GESELLEN kommen von verschiedenen Seiten ELFTER AUFTRITT Die Vorigen ohne Graf. Stadinger. Gesellen GESELLEN Was ist geschehen? Was soll das Schrein? Fangt auf den Dieb! Fangt auf, fangt auf! STADINGER zu Georg Hagel und Wetter! Du dummer Tölpel, du liessest den Ritter ja doch hinein. GEORG Er kam soeben - MARIE und IRMENTRAUT Er kam soeben. STADINGER ihnen nachäffend Er kam soeben - Er kam soeben - Gesindel, wollt ihr wohl ruhig sein? Er ist nicht hinaus - durchsucht das Haus - rührt eure Beine! Nicht so faul! DIE GESELLEN teilen sich nach verschiedenen Seiten MARIE Ach, lieber Vater! IRMENTRAUT Ach, lieber Meister! STADINGER Still, altes Plappermaul! IRMENTRAUT ausser sich Plappermaul! STADINGER zu Marie Du kommst ins Kloster! MARIE Ach, lieber Vater! STADINGER zu Irmentraut Sie aus dem Haus! IRMENTRAUT gekränkt Ein altes Plappermaul! MARIE leise zu Georg Wo ist der Ritter? IRMENTRAUT ebenso Ist er hinaus? GEORG ebenso Zum Fenster. MARIE Gott sei Dank! Nein, nun darf er nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. IRMENTRAUT Ach, nun wird er nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. GEORG Doch er wird sich ohne Zagen bald der Pforte wieder nahn. STADINGER Ha, er soll es nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. DIE GESELLEN sammeln sich wieder STADINGER Nichts gefunden? GESELLEN Keine Maus! STADINGER Wo ist der Konrad? GESELLEN Nicht zu Haus! GEORG sich stellend, als ob er eben erst von der Seite aufträte Der liegt schon längst in süsser Ruh . STADINGER verwundert Er schläft? MARIE UND GESELLEN Er schläft? STADINGER Schlafmütze du! Ich will nun auch zur Ruhe gehn, um mit dem Frühsten aufzustehn und meinem Hause Ruh zu schaffen vor diesem Liebenauer Grafen. GESELLEN spöttisch Graf Liebenau? Schau, schau! MARIE O verzeiht nur einmal noch. STADINGER zu Marie und Irmentraut Marsch zu Bett! IRMENTRAUT Plappermaul! STADINGER zu den Gesellen Gute Nacht! GESELLEN Gute Nacht! ALLE entfernen sich nach verschiedenen Seiten. Die Bühne bleibt eine Zeitlang leer und dunkel MARIE öffnet dann leise die Seitentür und tritt mit der Lampe leise wieder herein ZWÖLFTER AUFTRITT Marie allein Rezitativ und Arie MARIE schleicht nach Konrads Kammer und horcht Er schläft! Wir alle sind in Angst und Not, und er kann schlafen, das begreif ich nicht. Ach, er fühlt nicht wie ich, sonst müsst er ahnen, dass ich ihm nahe bin, dass ich mich sehne, ne gute Nacht aus seinem Mund zu hören. Er ist so gut, so brav und bieder, sein redlich Herz find t man nicht mehr; wie er beglückt mich keiner wieder, und wenn s der König selber wär! Reichtum allein tut s nicht auf Erden, das ist nun einmal weltbekannt; mit Konrad kann ich glücklich werden, er gilt mir mehr als Kron und Land. Wie wär s, wenn ich ihn weckte? Gar zu gern möcht ich ein süsses Wort mit ihm noch plaudern. Sie geht an die Tür, klopft und ruft leise Konrad! lauter Konrad! ärgerlich und laut rufend Konrad! Du Murmeltier! Sie erschrickt Wie unvorsichtig! Wenn man mich gehört! Sie schleicht auf den Zehen zu den anderen Türen und horcht Nein, Gott sei Dank, s ist alles still geblieben. Ob wohl der Ritter glücklich heimgekehrt? Sie öffnet leise den Fensterladen im Hintergrunde. Man erblickt die Gegend im Mondenschein. O schöne Nacht, wie hell die Sternlein flimmern! Sie erschrickt Täusch ich mich nicht, so stehet dort am Baume der Ritter noch, im Mantel eingehüllt. Sie riegelt schnell den Laden zu und stellt sich mit dem Rücken dagegen, als wolle sie ein Eindringen verhüten, dann sieht sie durch die Spalte Ein art ger Herr ist s freilich, schlank und fein, und zu beneiden mag die Dame sein, die er zur Gattin sich erwählt. s mag freilich nicht so übel sein, zu wohnen in nem schönen Schloss, zu sagen Feld und Wald sind mein, und mir gehorcht der Diener Tross. Zu thronen beim Turniere inmitten schöner Fraun und hoch von dem Altane voll Huld hinab zu schaun, wie sie die Lanzen brechen beim Schalle der Trompeten, wie sie sich hauen, stechen, bis einer Sieger ist; man winket dann dem Tapfern mit wohlgefäll ger Mien und reicht mit schönen Worten den Ehrenkranz ihm hin. Man spricht - man spricht Hier, lieber tapfrer Rittersmann, sei Euch mein schönster Dank gebracht, ich schaut Euch mit Vergnügen an, Ihr habt s recht gut gemacht. Dann zum Bankett, zum reichen Mahl im goldnen Saal beim Kerzenschein! Das muss ne wahre Wonne sein! Pause Was ficht dich an, du töricht Mädchen? Dein kind scher Sinn führt dich zu weit! Reichtum allein tut s nicht auf Erden, das ist nun einmal weltbekannt; mit Konrad kann ich glücklich werden, er gilt mir mehr als Kron und Land. Sie nimmt die Lampe, und sich nach seiner Tür wendend, singt sie im Abgehen So schlummre sanft, du Trauter, du, dir wünscht dein Liebchen süsse Ruh ! Schlummre sanft! Schlummre sanft! Der Vorhang fällt langsam All rights reserved © Maria Fujioka Lortzing,Albert/Der Waffenschmied/II-1
https://w.atwiki.jp/mrfrtech/pages/53.html
Market Scenario In its research report, Market Research Future (MRFR), asserts that the AI in Construction Market Research 2020 is slated to grow exponentially over the review period, securing a considerable market valuation of USD 2.01 billion, and a healthy 35% CAGR over the review period. Novel coronavirus has actually AI in Construction Market Research to open new avenues for those firms that are on the lookout for solutions that are reliable, efficiently managed, scalable, and are subscription-based, to remain more focused on the core business. The AI in Construction Market is bearing lesser impact of the COVID-19 outbreak compared to most other segments of the tech world. In a nutshell, COVID-19 impact on managed services has been fruitful, with the market growth enhanced than before. Given the prevalent lockdown situation, managed services vendors are now investing heavily in remote-centric worker solutions, which can make the market highly resilient in the coming years, even as the world is currently rushing to achieve a COVID-19 breakthrough. Request a Free Sample @ https //www.marketresearchfuture.com/sample_request/6035 Segmentation The AI in construction market is differentiated by component, technology, organization size, deployment, stage, and application. On the basis of stage, the market is segmented into construction stage, pre-construction, and post-construction. Based on the component, the AI in construction market is bifurcated as solutions and services. The solution segment is categorized as demand forecasting, virtual assistant, revenue estimation, design planning, predictive maintenance, and others. The service sub-segment comprised implementation services, training consulting, and other support services. In terms of technology, the market is segregated into machine learning deep learning, neural networks, and natural learning programming (NLP). Based on the deployment, the market is divided into on-cloud and on-premises. Based on the organization size, the market is bifurcated into large enterprises, and small medium enterprise (SMEs). On the basis of application, the market is categorized as, project management, schedule management, risk management, equipment management, building information management, and supply chain management. Competitive Outlook The major market players operating in the global market as identified by MRFR are Oracle Corporation (U.S), IBM Corporation (U.S.), SAP SE (Germany), Alice Technologies.(U.S.), Microsoft Corporation (U.S.), Autodesk (U.S.), Aurora Computer Services(U.K), eSUB (U.S.), Smartvid.io(U.S.),and Building System Planning (U.S.). Some other market players who are involved in AI construction market are Jaroop, Deepomatic, Lili.Ai, Predii, Assignar, Coins Global, Beyond Limits, Doxel Askporter, Bentley Systems, Plangrid, and Renoworks Software Regional Analysis The geographical overview of the global market has been analyzed in four major regions, comprising the Asia Pacific, North America, Europe, and the rest of the world. On the building industry, North America is believed to have substantial growth in the AI, with the U.S. and Canada being the sector leading countries. Regional domination is due to increased investment by companies such as IBM Corporation, Oracle Corporation and many others, which invest directly in the advancement of technologies such as neural networks and machine learning in research and development. However, Asia Pacific is also expected to experience a strong market growth rate. The leading countries in this field are China, Japan, South Korea and India. The market growth is due to rise in demand by the region to improve smart city projects which require better facilities that boost the real estate sector. Table of Contents 1Executive Summary 2Scope of the Report 2.1Market Definition 2.2Scope of the Study 2.2.1Research objectives 2.2.2Assumptions Limitations 2.3Markets Structure Continued…. Browse Full Report Details @ https //www.marketresearchfuture.com/reports/ai-in-construction-market-6035 List of Tables Table1 Global AI In Construction Market By Region, 2020-2027 Table2 North America AI In Construction Market By Country, 2020-2027 Table3 Europe AI In Construction Market By Country, 2020-2027 Continued… List of Figures FIGURE 1 Global AI In Construction Software Market Segmentation FIGURE 2 Forecast Methodology FIGURE 3 Porter’s Five Forces Analysis of Global AI In Construction Software Market Continued… Trending #MRFR Report** https //ictmrfr.blogspot.com/2022/04/geofencing-market-companies-growth-with.html https //blogfreely.net/pranali004/telecom-expense-management-market-size-impressive-cagr-changing-business-scope https //postheaven.net/pranali004/financial-app-industry-impressive-cagr-changing-business-needs-scope-of https //market-research-future.tribe.so/post/openstack-service-market-research-impressive-cagr-changing-scope-of-current--6263de46791566c10c79891e https //www.scutify.com/articles/2022-04-24-infrastructure-as-a-service-industry-cagr-changing-business-scope-of-current-and-future-industry- About Market Research Future Market Research Future (MRFR) has created a niche in the world of market research. It is counted among the top market research companies that offer well-researched and updated market research reports and insights to businesses of all sizes. What sets us apart is our super-responsive team that offers quality work keeping clients abridged of the prospective challenges and opportunities in various markets. Our team is adept in their space as well as patiently listens to every client. The best part is they know their work inside out and possess the expertise to guide the client in the right direction and achieve results on a tight deadline. We are a one-stop solution for all your data research needs. Our team does not believe in the “one size fits all” approach to creating a report that is detailed and concise. We handle 13 industry verticals including Healthcare, Chemicals and Materials, Information and Communications Technology, Semiconductor and Electronics, Energy and Power, Food, Beverages Nutrition, Automobile, Consumer and Retail, Aerospace and Defense, Industrial Automation and Equipment, Packaging Transport, Construction, and Agriculture. With our unique approach for every market report, we aim to reach the zenith in qualitative business intelligence and syndicated market research. Contact Market Research Future (Part of Wantstats Research and Media Private Limited) 99 Hudson Street, 5Th Floor New York, NY 10013 United States of America 1 628 258 0071 (US) 44 2035 002 764 (UK) Email sales@marketresearchfuture.com Website https //www.marketresearchfuture.com
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3513.html
ZWEITER AKT (Prächtiges Gemach. Hochzeitsbette im pompejanischen Stil.Die vier Königinnen sind eben daran, esmit Rosengewinden zu schmücken) ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Kränze winden wir Fremder Hochzeit! Eifersucht meid uns, Bleibe uns fern! Wer eines Gottes Umarmung genossen, Selig bleibt er, Freut sich fremden Glücks! Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - ln neuer Gestalt Tritt er strahlend hervor! Nicht Schwan - nicht Wolke - Ein herrlicher, goldener Mann! (Jupiterv ganz in Gold gekleidet,wie am Schlusse des ersten Aktes, tritt ein) ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Jupiter-Midas, Midas-Jupiter, Sei uns gegrüßt! ▼JUPITER▲ So seid doch still! Schwer genug bleibt es, Das Geheimnis zu bergen! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ In guter Hut Ist es bei uns! Sieh, wir winden dir Kränze zur Nacht Dir und Danae! ▼JUPITER▲ Schon auf Lydiens Throne Erkanntet ihr mich? Und grüßtet mich hier Als König Midas? ▼LEDA▲ Wer in des Schwanes Auge geblickt, Erkennt es wieder, Auch wenn es umgeben Von goldenem Helm! ▼SEMELE▲ Wer von der Wolke Zärtlichem Arme Selig umfoßt war - Erkennt ihn wieder, Sei das Erz noch so golden Und hart, das ihn schient! ▼ALKMENE▲ Du sebst befahlst, Daß in des Gatten, Amphitryons Armen, Ich niemand erkenne - AlsJupiter! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Jupiter-Midas, Midas-Jupiter! Lautere Seligkeit Aller Gestalten! Sei uns gegrüßt! ▼JUPITER▲ Mit eurem Singen Verrät ihr den Freund! Vollendet den Schmuck! ▼LEDA▲ (weiterarbeitend) Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - (bricht ab - neugierig) Doch warum bliebst du Kein goldener Regen? Süßen Spieles Bald überdrüssig? ▼ALKMENE▲ Schien ein König der Lyder Dir mehr als der Gott? Worum tauschtest du Nochmals deine Gestalt? ▼JUPITER▲ Schlecht kennt ihr Danae! Nicht genügt ihr der Stunde Flüchtig Verkleiden! Nicht wonnigen Regens Glitzerndes Spiel! ▼ALKMENE▲ (beleidigt) So verachtest du nun Die frohen Gestalten! ▼LEDA▲ Schiltst du den Schwann, Du größter der Götter? ▼SEMELE▲ (ebenso) Gereut es dich wohl, Daß zum Olymp du zogst Auf luftigen Wegen? Gereut dich die Wolke? ▼BEIDE▲ Schiltst du den Schwan? Gereut dich die Wolke? ▼EUROPA▲ Bedauerst des Stieres Herrliche Kraft? ▼JUPITER▲ Freundinnen, hört doch! Tief im lnnern, Unerschlossen, Rätsel dem Gotte, Rätsel dem Menschen, Ruht Danaes liebe! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (ohne auf ihn zu hören) Unglücklich sind wir! Betrogene sind wir! Der uns genaht, Der herrliche Gott, Bereut die wonnige, Schöne Gestalt! ▼JUPITER▲ Gar nichts bereu ich. Doch anders ist Danae, Keusch und stolz, Voll Haß wider Freier! - Ein zartes Spiel War ihr der Regen, Ein glitzernd Ahnen Späteren Glückes! Doch mir dies Herz Ganz zu eröffnen, Verschmäh ich den Trug Einer flüchtigen Stunde! Denn anderes keimt ln Danaes Seele, Als vergangne Freuden Mir jemals geschenkt! - SeltenstenReichtum Erlauschte ich dort, Machtvoll rief s mich, Nicht nur Genießens Früchte zu kosten - Mit aller Kraft Zu erwidern dem Wunder, Hinab mich zu senken Mit ganzem Wesen - Wahre Liebe, Die dort ich erahnte Ganz zu umfassen, Voll zu bedanken - Dereinst für ewig Sanft zu verklären - - Lockte es mich, den Gott! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Was nie uns erklang Hören wir staunend! Fühlen des Freundes Mächtige Nähe! ▼ALKMENE▲ Doch warum zu Danae - Einzig zu dieser - Kamst du - zu zwein? ▼DIE DREI ANDERN▲ Was soll dieser Jüngling ln bescheidenem Kleide? ▼EUROPA▲ Warum, o Freund, Die doppelte Täuschung? Wozu der Begleiter? ▼JUPITER▲ Nicht kennt Ihr Juno, Des göttlichen Freundes Böse Gemahlin! Auf den holden Wegen - Mehr noch als jemals - Droht mir ihr Zorn Und rächend Gewitter - ▼LEDA▲ Zog der Schwan seine feuchte Straße - ▼SEMELE▲ Hob die Wolke sich hoch in die Lüfte - ▼ZU VIERT▲ Gar schnell hat der Götterbote Mit hübschen irdischen Männern Jede von uns vermählt! ▼JUPITER▲ Längst genügt das Juno nicht mehr. Mit furchtbarem Hasse Verfolgt sie die Armen, Auf denen mein Blick Und selig Verlangengeruht… Hörlet ihr nicht Vom Schicksal Kallistos? ▼SEMELE, EUROPA▲ Der zierlichen Quelle? ▼ALKMENE, LEDA▲ Der niedlichenNymphe? ▼JUPITER▲ Verführerisch sang sie, Lockte den Wanderer, Lockte den Gott! Ich aber umarmte sie, Als der Stein, der sie faßte, Dem die Lockre entsprang, Der dennoch nicht fühllos Bei ihrem Tanze, Bei ihrem Klingen Und süßem Gerinnsel! ln des Steinfalls gewaltigem Dröhnen Wurde die Silberne mein! ▼KÖNIGINNEN▲ O seliger Gott der Verführung, Seliger Gott der List! ▼JUPITER▲ Kurz nur währte Die glückliche Stunde. Als wilde Bärin Tappt die Nymphe umher - Furchtbar verwandelt durch Juno! ▼LEDA▲ Das sei gesagt dir, Böse Semele, Wenn auf den Gatten Du immerfort loszankst! ▼SEMELE▲ (keift zurück) Und dir nicht minder, Wenn unzufrieden Du mit Pollux Neffen! ▼JUPITER▲ Schweigt doch! Glücklich noch seid ihr! Hörtet ihr nicht Vom Schicksal der lo? ▼SEMELE, EUROPA▲ Der jungen Priesterin Junos, der strengen Gattin? ▼ALKMENE, LEDA▲ Die aus dem Tempel Entführte der Gott? (sie lachen) ▼JUPITER▲ Als plumpe Kuh Tobt sie durchs Feld, Weil Juno, selbst mit der niedern Verkleidung noch unzufrieden, Mit der schrecklichen Bremse sie quält! ▼EUROPA▲ Wie will ich gern Mit meinem König michbescheiden! Ist seine Kraft auch lange nicht Des Stiers Gewalt! ▼JUPITER▲ Midas, das Urbild, Zieht mit dem Gotte Auf die fröhliche Reise! Erspäht die Stunde, Erkundet die Seele Der schönen Danae! - Faßt Juno Verdacht Wie will die Geliebte sie strafen - Findet sie Midas, Den schicklich Verlobten - Flugs an des Gatten Stelle? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ O mächtiger Gott der Verwandlung! Seliger Gott der List! ▼JUPITER▲ Doch gelüstet s den Gott, Einstens wiederzukehren An des Königs Stelle Schlüpft er aufs neu ln des Midas Gestalt - - Wie einstens in Theben, Alkmene! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (nähern sich sehr freundlich) So ist doch Hoffnung, Seliger Freund, Daß aufs neu du erscheinst In der alten Verwandlung? ▼LEDA▲ (liebkost ihn) Warum immer als Midas? Lockt dich ein Schwan nicht? ▼SEMELE▲ (ebenso) Eine freundliche Wolke - ▼EUROPA▲ (ebenso) Ein mächtiger Stier - ▼JUPITER▲ (umfaßt sie) Gerne gedenke ich Verlassener Taten, Seliger Tage! ▼MIDAS▲ (ist von der Gruppe unbemerktaufgetreten) Auch wenn sie neu Zu Taten locken? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (ziehen sich betroffen von Jupiterzurück) Leb wohl denn, König, Leb wohl -Midas! (ironisch) Hübscher Bote, gegrüßt! (gehen ab) ▼JUPITER▲ (verlegen) Der Heim drückt mich. Der Montel da Ist mir zur last. (er legt die goldene Verkleidung ab) Wie könnte es leicht sein, Eines solchen Königs Rolle zu spielen, Beneidet von allen? ▼MIDAS▲ (ebenso ironisch) Wie eben ich sah, lst s trefflich gelungen! Vier Königinnen ln Rosenkränzen, Rings um den mächtigen Älteren Freund! ▼JUPITER▲ Die besticht nur der Glanz! ▼MIDAS▲ Vier verwirrte Köpfchen Aus Wiedersehens Unbändiger Freude, Aus - andern Besitzes Unfaßlichem Glück! ▼JUPITER▲ (gereizt) Vergeblich Erinnern! Vorbei, vorbei! Noch immer kann mich Die kindische eine Von ihrem Amphitryon Nicht unterscheiden! Zwei harte Falten ln Europas Zügen, Semele - gealtert, Und Leda wird stärker! - Die aber einzig mich lockte Zu solcher Brautfahrt, Die fernher mich trieb Über die Woge des Meeres, Ein leuchtend Gewitter, Verbrämt von des Goldes Schein - Die ich bisher nur rührte Als ahnender Traum Mit zartester Hand -- Die umfassen ich will Noch diese Nacht Mit aller Kraft Des Mannes, des Gottes Die allein-Danae Neigte sich nicht! Verschlossen blieb sie, Wandte sich ab! ▼MIDAS▲ (ruhig) Mehr als das Gold, Fühlt sie schaudernd Geheimnis! ▼JUPITER▲ (heftig) Deutlich sah ich s, Steigend vom Schiffe Dich - suchte ihr Blick! ▼MIDAS▲ (feierlich ausweichend) Es sucht der Mensch Am MenschenStütze Vor des Gottes Nähe! ▼JUPITER▲ (losbrechend) Erbärmliche Ausflucht! ▼MIDAS▲ (immer noch zurückhaltend) Treu sprach ich Befohlene Botschaft. Vertrauen erschlichich! ▼JUPITER▲ Gedachtestdu des Vertrages? ▼MIDAS▲ Diener - nur sei ich, Nur Goldes Träger - Nur Chrysopher. ▼JUPITER▲ Danae? Was sagte sie? ▼MIDAS▲ (sehr ruhig und zögernd) Erfüllung des Traumes Verheißt ihr der Tag, Den sie liebend ersehnt! ▼JUPITER▲ (sehr heftig) Zweizüngige Rede! Verraten hast du Mich, der dir schenkte Die goldene Gabe! So kehr denn zurück Zum Staube der Straße, In deine Armut, Nichtswürdiger - Eseltreiber! ▼MIDAS▲ Halt ein, Jupiter! Wie zu früh mich einst fand Dein Segen, dein Gold, Ganz ohne Verdienst - Trifft mich auch jetzt Viel zu frühe dein Fluch, Ganz ohne Schuld! Wisse,Jupiter Viel mehr birgt dieses Mädchenherz, Die Zeit nur enthüllt es! Geheimnisvoll warmir s, Geheimnis auch dir! Mit der Freude des Kindes Liebt sie das Gold; Doch nach welchem Lichte Die erblühte Knospe Sich endlich wendet, Nach dem des Menschen - Nach dem des Gottes -- Wie löste dies Rätsel Eine flüchtige Stunde? Geheimnisvoll blieb mir s - Geheimnis auch dir! - ▼JUPITER▲ (mißt ihn überrascht, etwas beruhigt,aber doch voller Verdacht; dann läßt ervon ihm ab und geht eine Weileunschlüssig aufund nieder; von hier abnicht mehr so ernst) Das alte Lied Von den Wegen der Menschen! Das alte Lied Von dem Schicksal der Götter! (resignierte Handbewegung; er stehtvor Midas, jetzt ernst) Aufs neue erprob ich s, Was zu oft mich Zur Erde hinabzog, Mich, den liebenden Gott! Spielt ich mit Menschen - Mit ihrer Liebe - Du aber griffest ln Götterwerk! Krone und Gold Schenkte der Gott! Das eine gebot er Dir, dem Geschöpf Vorbei dieser Nacht Dunkler Goldglanz - Getauscht die Gestalt! Bleibe dann - Midas, Hüte dir deine Schätze, Mir aber - hüte die Liebe! Mein bleibt - Danae!! (mit mahnend erhobener Rechten denGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Erstarre zu Gold! (von da ab sehr unruh ig gewilterhaftaufund nieder fahrend) Wäge, Midas, Jupiters Macht! Wäge das Glück, das er dir gebracht! Stärke wäge, dir vertraut, Wäge, ob s vor dem Fall nicht graut, Wäge, Midas, des Mädchens Herz - Armut wäge und leuchtendes Erz - Wäge, Midas, wäge! Nicht kreuze ich mehr Die gewählte Bahn! Sie kommt - sie selbst - ich rufe sie heran! Wäge, Midas, wäge! (Er stürmt davon. Düsteres Dunkel indem Raume, nur die Lampen flackern.Midas, wie gebannt, stehtlangeunschlüssig. Er lauscht zur Türehinaus, die nach dem Abgang Jupiters offen blieb die Musik verkündet miteinem sehr zartenMarsch das KommenDanaes. Midas kehrt zurück - besinntsich - endlich mit Entschluß setzt er denHelm Jupiters auf und wirftdengoldenen Mantel um von Jupiters Erscheinung im erstenAkte nicht zu unterscheiden.Zugleich naht Danae, im goldenenGewande wie am Schlusse des ersten Aufzuges, mit einemkleinen Gefolge goldgekleideter Dienerinnen, wieEroten, undim Kreise der vierKöniginnen. Midas, erkennend, daßDanaenicht allein ist, wendet den Ankommenden zunächst absichtlich denRücken) ▼KÖNIGINNEN▲ Hochzeitszug! Nie genug! Liebend, frei, Sind wir dabei! ▼ZWEI VON IHNEN▲ Doch bilde dir Zuviel nicht ein Einst war er mein! ▼DIE DRITTE▲ Und mein! ▼DIE VIERTE▲ Und mein! ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Als das Bilder bekam, Ins Aug er nahm - Nicht, Danae, dich - ▼DIE DRITTE▲ Nur mich! ▼DIE VIERTE▲ Nur mich! (Danae wendet sich entrüstet ab) ▼DIE ERSTE UND ZWEITE▲ So wird es sein Kam er dich frein - ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Bleibst bald allein - Und doch zu zwein! (Midas zuckt wild zusammen) ▼KÖNIGINNEN▲ Der hübsche Bote bleibt dir hold, Es bleibt das Glück, es bleibt das Gold! ▼EINZELN▲ Nicht wahr, mein Schwan? Meine Wolke? Mein Stier?Amphitryon? (Sie haben sich Midas genähert. Dieser dreht sich plötzlich wild nach ihnen um. Sie erkennen den Irrtum und fliehen mit einem Aufschrei) ▼DANAE▲ (zart, unbeweglich) Niemand - rief mich Niemand - führt mich. Allein kehr ich - Ganz ohne Weigern - Heim - in den Traum! ▼MIDAS▲ (ebenso) Danae… ▼DANAE▲ Die Stimme! Dämon, wer bist du? ▼MIDAS▲ Midas - bin ich, Allen Göttern fern. Ihr Wille machte mich Zum reichsten König - Ihr Wille raubt mir Mehr als das Gold. ▼DANAE▲ Die Stimme! Die Stimme! Deines Kleides Glänzen Stammt aus den Träumen… Die Stimme umfängt mich Zarter als Traum… ▼MIDAS▲ Vor Midas stehst du, Dem Herrn des Goldes! Nicht vor dem Freier, Der stieg von dem Schiffe - Dennochvor Midas! ▼DANAE▲ Selige Stimme! Steh ich vor dem, Der das Kleid mir gebracht, Mit süßem Zauber Sanft mich geleitet - Dem Traume so nah? Oder vor dem andern, Harten, gewaltigen Herrn des Traums? ▼MIDAS▲ Zum dritten denn Du stehst vor Midas, Vor ihm, der dich liebt! ▼DANAE▲ Eint sich in Midas Süße des Traumes, Gestalt seines Boten - Glücklich - preise ich mich! ▼MIDAS▲ Dan preist sich auch Midas Als Glücklichsten aller - Mehr als die Geber Gefährlicher Gaben - Mehr als ein Gott! ▼DANAE▲ Ein Gott! O berufe nicht, Was mit Schauer mich traf ln traumvollen Nächten! Götter durchdringen Des Regens lockendes Fließen - Wohnen im Gold! - Bist du - Midas, Der einzige, wahre Bringer des Goldes, Nicht zweigeteilt Durch bösen Zauber, Diener und Goldes Träger, König und Goldes Herr Gib mir ein Zeichen! Verkünde, was wahr! (Lange, ahnungsvolle Pause) ▼MIDAS▲ Kennst du, Danae, Hier das Gemach? ▼DANAE▲ Ganz ohne WillenKam ich hierher… ▼MIDAS▲ Seligster Raum Hochzeitsgemach! ▼DANAE▲ Ohne Weihrauch und Weihen Steh ich vor dir! ▼MIDAS▲ Schwärme der Rosen Umwinden das Lager! ▼DANAE▲ Erst nach den Sprüchen Der Weisen, der Priester, Darf ich hier stehn! ▼MIDAS▲ Siehst du die zarte Im leuchtendstenRot? ▼DANAE▲ Erst nach dem Bade Darf ich sie sehn! ▼MIDAS▲ Zeit wird s, daß ich sie breche! ▼DANAE▲ Ich zittere, Midas! ▼MIDAS▲ Achte des Zeichens, Ob Midas ich bin… (er wiederholt JupitersGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe du führst - Hold oder unhold - Erstarre zu Gold! (Er bricht die Rose und reicht sie ihr. Danae greift mechanischdanach und erschrickt) ▼DANAE▲ Leblos Metall! (die Rose fällt klirrendzu Boden) ▼MIDAS▲ Danae verwirft, Was sie ersehnt? ▼DANAE▲ War es so herzlos, Kalt, ohne Leben ▼MIDAS▲ (kniet, reicht ihr die Rose) Bot es die Liebe, Lebt es nicht höher, Besseres Leben? ▼DANAE▲ (schmückt sich damit) Gerne nehm ich wieder, Was mich erschreckt! ▼MIDAS▲ (erhebt sich glücklich) Nur dich zu schmücken Diene mein Zauber! ▼DANAE▲ Staunend fasse ich Des Midas Macht! ▼MIDAS▲ Achtlos verwürf ich Gefährliche Mächte, NichtTräger des Goldes - Diener der Liebe! (hier legt er Mantel und Heim ab) ▼DANAE▲ Schmäh nicht das Wunder, Diener der Liebe! Tröger des Goldes - Vollende dein Werk! ▼MIDAS▲ (zu den Rosen auf dem Lager) Wie euch ich gerührt, Zur Lippe geführt - Hold oder unhold - Werdet zu Gold! (An Stelle des Rosenlagers wächst eine goldene Laube auf. Unter demFolgenden überzieht Goldglanz dasganze Gemach) ▼DANAE▲ (begeistert) Gold - das Lager! Leuchtendes Glück! ▼MIDAS▲ Niedrig Gemach - Werde zu Gold! (der Goldzauber hält an) ▼DANAE▲ Gold ohne Ende! Blinkende Wonne! ▼MIDAS▲ Leuchter - werdet zu Gold! ▼DANAE▲ Jubelnd glückliches Gold! ▼MIDAS▲ Alles, alles zu Gold! ▼DANAE▲ Endlos Entzücken! ▼MIDAS▲ Einzig - für Danae! ▼DANAE▲ (in größtem Jubel) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Regen fiel, Als Kleid mich umgab, Was sich vorgekündet Im leuchtenden Baum - Wahrheit wurde es, Umgibt mich im Raum! Was im Traume verheißen Von dunkler Macht Du bist der Freier, Der es gebracht! Von deinen Händen Strömt es mir zu - Kamst, es zu vollenden, Midas - du! ▼MIDAS▲ (gleichzeitig ebenso) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Gabe mir fiel, Ohne Willen gespendet Von göttlicher Gunst, Wahrheit wurde es, Umgibt uns im Raum! Was einst mir geschenkt Des Freundes Macht, Im Jubel der Liebe Seh ich s erneut! Von deinen Händen Strömt mehr mir zu Als Goldes Wunder! Kamst, es zu vollenden - Danae - du! (Sie vergessen sich und sinken einander in die Arme. Donnerschlag. Dunkelheit. Man hörtMidas rufen Danae! Danae! Dann, noch einer Atempause, beginnt die Musik über dem Goldzauber düster die Verwandlung der Danae in das Gold zu schildern. Langsam wird es dabeiwieder hell, mit schwachem, fahlemLichte, aus dem nur die goldene DanaeStatue leuchtet) ▼MIDAS▲ (zu Füßen der Statue) Wastat ich? Unselige Gabe! Der herrliche Busen Kalt - ohne Atem - Der Mund, der kindliche - Den ich geküßt - Erstarrt - Gold - Wertlos, totes Gold! Verfluchte Hände! Verfluchte Lippen! Durch des Goldzaubers Fluch Vernichtet - alles! Machte mich deine Gabe Zum Mörder an Danae - Arglistiger Gott - Fluche ich dir! ▼JUPITER▲ (wird in unheimlichem Lichtscheinsichtbar) Zu früh fluchst, Verworrener, du - Mir und dem Gold! Du nahmst die Gabe, Genossest den Segen Treu blieb der Gott! ▼MIDAS▲ Zu Ende Der listige Vertrag! ▼JUPITER▲ Vergißt du den Gott, Der dir befahl? ▼MIDAS▲ Danaes Mörder Durch meine Hand! ▼JUPITER▲ Die dir verloren Mir lebt Danae! ▼MIDAS▲ Danae - lebt? Dann nur dem einen, Den sie liebt! - ▼JUPITER▲ Von des Goldregens Erstem ahnenden Leuchten, Bis zum ewigen Glanze, Der jetzt aus ihr strahlt Lebt mir Danae! ▼MIDAS▲ So befrag ihren Willen! Laß sie uns künden, Ob frei sie dir folgt? ▼JUPITER▲ (tritt groß vor die Statue Danaes) Lausche, Danae! Gedenke des Traums! Der nachts dich umfing Mit zartestem Zauber - Der dich befragt, Der Träume Herr, Will sich dir einen! Lausche, Danae! Gedenke des Traums! ▼MIDAS▲ (ebenso) Lausche, Danae! Brich den Zauber! Der das Gold gebracht, Mit dem Kleid dich gehüllt. Schenk deine liebe, Vom Golde befreit, Midas, dem Armen, Nicht - Chrysopher! Lausche, Danae! Zerbrich den Zauber! ▼JUPITER▲ (hohnlachend) Lausche, Lausche! Ein Eseltreiber Wirbt um dich! ▼MIDAS▲ Menschenlosbiet ich! ▼JUPITER▲ Ich aber biet dir Erhabenes Los! ▼MIDAS▲ Meines Menschenherzens Unendliche Liebe! ▼JUPITER▲ (immer höhnischer) ln armseliger Hütte Eines Midas Weib! ▼MIDAS▲ Wähle, Danae, wählet ! Midas führt dich Mit sanftester Liebe Zu besseren Gaben, Als treulosem Gold! Des fühlenden Herzens Ewges Geschenk! Wähle,Danae,wähle! ▼JUPITER▲ Wähle, Danae, wähle! Sieh, ich schenke dir Göttliche Ehren! Ein goldener Tempel Sei dir geweiht! Dort umgibt dich Höchstes Geschenk! Wähle, Danae, wähle! (Eine tiefe Pause. Dann wirdDanaes Stimme wie von ferne hörbar) ▼DANAE▲ (zart) Midas, Geliebter, Bleibe mir hold! Leben -- ahn ich - Leb wohl, mein Traum! (Blitz und heftiger Donnerschlag. Im Scheine der Blitze sieht man Danae sich beleben und auf Midas zueilen. Dann verschwinden beide in völligem Dunkel. Nur Jupiter ist in einem Lichtkreis zu sehn) ▼JUPITER▲ Treulose Danae! Du hast gewählt! Elend wähltest du, Menschenlos! Eine niedere Hütte, Das Lager von Stroh - Nächte voll Sorge Warten dort dein! Dann gedenkst du Von Qual zerknirscht Vergebens des Glückes, Das du verschmäht! Ein goldener Tempel Am strahlenden Vorgebirg War herrlich dir bereitet! Dort erhebt sich Der Säulen Kranz Wie weiße Feuer Empor zu den neuen, Seligen Freunden Den ewigen Göttern! Und in des Kranzes Leuchtender Mitte - Eine goldene Blüte Du heiß Umworbene Jetzt verlassene Geliebte treulose Danae! Der im Traum dich besucht, Er kommt wieder, Eine hochragende Wolke Strömt herab zu dir! Leuchten und Leuchten - Gold, das dem Golde sich eint! -- Und alle Menschen, Deren Herz zerrissen Vor Sehnsucht nach Gold - Heben die Blicke Zu unseren Füßen - Geblendet vom Scheine - Schauern und sagen Danae- die Göttin - Wohnt dort in der Höhe! Eines Ewigen Braut! (von hier ab verdunkelt sich raschdie Szene) Götterschicksal - War euch geboten! Menschenschicksal - Habt ihr gewählt! Ferne bleib euch der Gott! (er entschwindet im Dunkel) ZWEITER AKT (Prächtiges Gemach. Hochzeitsbette im pompejanischen Stil.Die vier Königinnen sind eben daran, esmit Rosengewinden zu schmücken) VIER KÖNIGINNEN Kränze winden wir Fremder Hochzeit! Eifersucht meid uns, Bleibe uns fern! Wer eines Gottes Umarmung genossen, Selig bleibt er, Freut sich fremden Glücks! Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - ln neuer Gestalt Tritt er strahlend hervor! Nicht Schwan - nicht Wolke - Ein herrlicher, goldener Mann! (Jupiterv ganz in Gold gekleidet,wie am Schlusse des ersten Aktes, tritt ein) VIER KÖNIGINNEN Jupiter-Midas, Midas-Jupiter, Sei uns gegrüßt! JUPITER So seid doch still! Schwer genug bleibt es, Das Geheimnis zu bergen! VIER KÖNIGINNEN In guter Hut Ist es bei uns! Sieh, wir winden dir Kränze zur Nacht Dir und Danae! JUPITER Schon auf Lydiens Throne Erkanntet ihr mich? Und grüßtet mich hier Als König Midas? LEDA Wer in des Schwanes Auge geblickt, Erkennt es wieder, Auch wenn es umgeben Von goldenem Helm! SEMELE Wer von der Wolke Zärtlichem Arme Selig umfoßt war - Erkennt ihn wieder, Sei das Erz noch so golden Und hart, das ihn schient! ALKMENE Du sebst befahlst, Daß in des Gatten, Amphitryons Armen, Ich niemand erkenne - AlsJupiter! VIER KÖNIGINNEN Jupiter-Midas, Midas-Jupiter! Lautere Seligkeit Aller Gestalten! Sei uns gegrüßt! JUPITER Mit eurem Singen Verrät ihr den Freund! Vollendet den Schmuck! LEDA (weiterarbeitend) Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - (bricht ab - neugierig) Doch warum bliebst du Kein goldener Regen? Süßen Spieles Bald überdrüssig? ALKMENE Schien ein König der Lyder Dir mehr als der Gott? Worum tauschtest du Nochmals deine Gestalt? JUPITER Schlecht kennt ihr Danae! Nicht genügt ihr der Stunde Flüchtig Verkleiden! Nicht wonnigen Regens Glitzerndes Spiel! ALKMENE (beleidigt) So verachtest du nun Die frohen Gestalten! LEDA Schiltst du den Schwann, Du größter der Götter? SEMELE (ebenso) Gereut es dich wohl, Daß zum Olymp du zogst Auf luftigen Wegen? Gereut dich die Wolke? BEIDE Schiltst du den Schwan? Gereut dich die Wolke? EUROPA Bedauerst des Stieres Herrliche Kraft? JUPITER Freundinnen, hört doch! Tief im lnnern, Unerschlossen, Rätsel dem Gotte, Rätsel dem Menschen, Ruht Danaes liebe! VIER KÖNIGINNEN (ohne auf ihn zu hören) Unglücklich sind wir! Betrogene sind wir! Der uns genaht, Der herrliche Gott, Bereut die wonnige, Schöne Gestalt! JUPITER Gar nichts bereu ich. Doch anders ist Danae, Keusch und stolz, Voll Haß wider Freier! - Ein zartes Spiel War ihr der Regen, Ein glitzernd Ahnen Späteren Glückes! Doch mir dies Herz Ganz zu eröffnen, Verschmäh ich den Trug Einer flüchtigen Stunde! Denn anderes keimt ln Danaes Seele, Als vergangne Freuden Mir jemals geschenkt! - SeltenstenReichtum Erlauschte ich dort, Machtvoll rief s mich, Nicht nur Genießens Früchte zu kosten - Mit aller Kraft Zu erwidern dem Wunder, Hinab mich zu senken Mit ganzem Wesen - Wahre Liebe, Die dort ich erahnte Ganz zu umfassen, Voll zu bedanken - Dereinst für ewig Sanft zu verklären - - Lockte es mich, den Gott! VIER KÖNIGINNEN Was nie uns erklang Hören wir staunend! Fühlen des Freundes Mächtige Nähe! ALKMENE Doch warum zu Danae - Einzig zu dieser - Kamst du - zu zwein? DIE DREI ANDERN Was soll dieser Jüngling ln bescheidenem Kleide? EUROPA Warum, o Freund, Die doppelte Täuschung? Wozu der Begleiter? JUPITER Nicht kennt Ihr Juno, Des göttlichen Freundes Böse Gemahlin! Auf den holden Wegen - Mehr noch als jemals - Droht mir ihr Zorn Und rächend Gewitter - LEDA Zog der Schwan seine feuchte Straße - SEMELE Hob die Wolke sich hoch in die Lüfte - ZU VIERT Gar schnell hat der Götterbote Mit hübschen irdischen Männern Jede von uns vermählt! JUPITER Längst genügt das Juno nicht mehr. Mit furchtbarem Hasse Verfolgt sie die Armen, Auf denen mein Blick Und selig Verlangengeruht… Hörlet ihr nicht Vom Schicksal Kallistos? SEMELE, EUROPA Der zierlichen Quelle? ALKMENE, LEDA Der niedlichenNymphe? JUPITER Verführerisch sang sie, Lockte den Wanderer, Lockte den Gott! Ich aber umarmte sie, Als der Stein, der sie faßte, Dem die Lockre entsprang, Der dennoch nicht fühllos Bei ihrem Tanze, Bei ihrem Klingen Und süßem Gerinnsel! ln des Steinfalls gewaltigem Dröhnen Wurde die Silberne mein! KÖNIGINNEN O seliger Gott der Verführung, Seliger Gott der List! JUPITER Kurz nur währte Die glückliche Stunde. Als wilde Bärin Tappt die Nymphe umher - Furchtbar verwandelt durch Juno! LEDA Das sei gesagt dir, Böse Semele, Wenn auf den Gatten Du immerfort loszankst! SEMELE (keift zurück) Und dir nicht minder, Wenn unzufrieden Du mit Pollux Neffen! JUPITER Schweigt doch! Glücklich noch seid ihr! Hörtet ihr nicht Vom Schicksal der lo? SEMELE, EUROPA Der jungen Priesterin Junos, der strengen Gattin? ALKMENE, LEDA Die aus dem Tempel Entführte der Gott? (sie lachen) JUPITER Als plumpe Kuh Tobt sie durchs Feld, Weil Juno, selbst mit der niedern Verkleidung noch unzufrieden, Mit der schrecklichen Bremse sie quält! EUROPA Wie will ich gern Mit meinem König michbescheiden! Ist seine Kraft auch lange nicht Des Stiers Gewalt! JUPITER Midas, das Urbild, Zieht mit dem Gotte Auf die fröhliche Reise! Erspäht die Stunde, Erkundet die Seele Der schönen Danae! - Faßt Juno Verdacht Wie will die Geliebte sie strafen - Findet sie Midas, Den schicklich Verlobten - Flugs an des Gatten Stelle? VIER KÖNIGINNEN O mächtiger Gott der Verwandlung! Seliger Gott der List! JUPITER Doch gelüstet s den Gott, Einstens wiederzukehren An des Königs Stelle Schlüpft er aufs neu ln des Midas Gestalt - - Wie einstens in Theben, Alkmene! VIER KÖNIGINNEN (nähern sich sehr freundlich) So ist doch Hoffnung, Seliger Freund, Daß aufs neu du erscheinst In der alten Verwandlung? LEDA (liebkost ihn) Warum immer als Midas? Lockt dich ein Schwan nicht? SEMELE (ebenso) Eine freundliche Wolke - EUROPA (ebenso) Ein mächtiger Stier - JUPITER (umfaßt sie) Gerne gedenke ich Verlassener Taten, Seliger Tage! MIDAS (ist von der Gruppe unbemerktaufgetreten) Auch wenn sie neu Zu Taten locken? VIER KÖNIGINNEN (ziehen sich betroffen von Jupiterzurück) Leb wohl denn, König, Leb wohl -Midas! (ironisch) Hübscher Bote, gegrüßt! (gehen ab) JUPITER (verlegen) Der Heim drückt mich. Der Montel da Ist mir zur last. (er legt die goldene Verkleidung ab) Wie könnte es leicht sein, Eines solchen Königs Rolle zu spielen, Beneidet von allen? MIDAS (ebenso ironisch) Wie eben ich sah, lst s trefflich gelungen! Vier Königinnen ln Rosenkränzen, Rings um den mächtigen Älteren Freund! JUPITER Die besticht nur der Glanz! MIDAS Vier verwirrte Köpfchen Aus Wiedersehens Unbändiger Freude, Aus - andern Besitzes Unfaßlichem Glück! JUPITER (gereizt) Vergeblich Erinnern! Vorbei, vorbei! Noch immer kann mich Die kindische eine Von ihrem Amphitryon Nicht unterscheiden! Zwei harte Falten ln Europas Zügen, Semele - gealtert, Und Leda wird stärker! - Die aber einzig mich lockte Zu solcher Brautfahrt, Die fernher mich trieb Über die Woge des Meeres, Ein leuchtend Gewitter, Verbrämt von des Goldes Schein - Die ich bisher nur rührte Als ahnender Traum Mit zartester Hand -- Die umfassen ich will Noch diese Nacht Mit aller Kraft Des Mannes, des Gottes Die allein-Danae Neigte sich nicht! Verschlossen blieb sie, Wandte sich ab! MIDAS (ruhig) Mehr als das Gold, Fühlt sie schaudernd Geheimnis! JUPITER (heftig) Deutlich sah ich s, Steigend vom Schiffe Dich - suchte ihr Blick! MIDAS (feierlich ausweichend) Es sucht der Mensch Am MenschenStütze Vor des Gottes Nähe! JUPITER (losbrechend) Erbärmliche Ausflucht! MIDAS (immer noch zurückhaltend) Treu sprach ich Befohlene Botschaft. Vertrauen erschlichich! JUPITER Gedachtestdu des Vertrages? MIDAS Diener - nur sei ich, Nur Goldes Träger - Nur Chrysopher. JUPITER Danae? Was sagte sie? MIDAS (sehr ruhig und zögernd) Erfüllung des Traumes Verheißt ihr der Tag, Den sie liebend ersehnt! JUPITER (sehr heftig) Zweizüngige Rede! Verraten hast du Mich, der dir schenkte Die goldene Gabe! So kehr denn zurück Zum Staube der Straße, In deine Armut, Nichtswürdiger - Eseltreiber! MIDAS Halt ein, Jupiter! Wie zu früh mich einst fand Dein Segen, dein Gold, Ganz ohne Verdienst - Trifft mich auch jetzt Viel zu frühe dein Fluch, Ganz ohne Schuld! Wisse,Jupiter Viel mehr birgt dieses Mädchenherz, Die Zeit nur enthüllt es! Geheimnisvoll warmir s, Geheimnis auch dir! Mit der Freude des Kindes Liebt sie das Gold; Doch nach welchem Lichte Die erblühte Knospe Sich endlich wendet, Nach dem des Menschen - Nach dem des Gottes -- Wie löste dies Rätsel Eine flüchtige Stunde? Geheimnisvoll blieb mir s - Geheimnis auch dir! - JUPITER (mißt ihn überrascht, etwas beruhigt,aber doch voller Verdacht; dann läßt ervon ihm ab und geht eine Weileunschlüssig aufund nieder; von hier abnicht mehr so ernst) Das alte Lied Von den Wegen der Menschen! Das alte Lied Von dem Schicksal der Götter! (resignierte Handbewegung; er stehtvor Midas, jetzt ernst) Aufs neue erprob ich s, Was zu oft mich Zur Erde hinabzog, Mich, den liebenden Gott! Spielt ich mit Menschen - Mit ihrer Liebe - Du aber griffest ln Götterwerk! Krone und Gold Schenkte der Gott! Das eine gebot er Dir, dem Geschöpf Vorbei dieser Nacht Dunkler Goldglanz - Getauscht die Gestalt! Bleibe dann - Midas, Hüte dir deine Schätze, Mir aber - hüte die Liebe! Mein bleibt - Danae!! (mit mahnend erhobener Rechten denGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Erstarre zu Gold! (von da ab sehr unruh ig gewilterhaftaufund nieder fahrend) Wäge, Midas, Jupiters Macht! Wäge das Glück, das er dir gebracht! Stärke wäge, dir vertraut, Wäge, ob s vor dem Fall nicht graut, Wäge, Midas, des Mädchens Herz - Armut wäge und leuchtendes Erz - Wäge, Midas, wäge! Nicht kreuze ich mehr Die gewählte Bahn! Sie kommt - sie selbst - ich rufe sie heran! Wäge, Midas, wäge! (Er stürmt davon. Düsteres Dunkel indem Raume, nur die Lampen flackern.Midas, wie gebannt, stehtlangeunschlüssig. Er lauscht zur Türehinaus, die nach dem Abgang Jupiters offen blieb die Musik verkündet miteinem sehr zartenMarsch das KommenDanaes. Midas kehrt zurück - besinntsich - endlich mit Entschluß setzt er denHelm Jupiters auf und wirftdengoldenen Mantel um von Jupiters Erscheinung im erstenAkte nicht zu unterscheiden.Zugleich naht Danae, im goldenenGewande wie am Schlusse des ersten Aufzuges, mit einemkleinen Gefolge goldgekleideter Dienerinnen, wieEroten, undim Kreise der vierKöniginnen. Midas, erkennend, daßDanaenicht allein ist, wendet den Ankommenden zunächst absichtlich denRücken) KÖNIGINNEN Hochzeitszug! Nie genug! Liebend, frei, Sind wir dabei! ZWEI VON IHNEN Doch bilde dir Zuviel nicht ein Einst war er mein! DIE DRITTE Und mein! DIE VIERTE Und mein! DIE BEIDEN ANDERN Als das Bilder bekam, Ins Aug er nahm - Nicht, Danae, dich - DIE DRITTE Nur mich! DIE VIERTE Nur mich! (Danae wendet sich entrüstet ab) DIE ERSTE UND ZWEITE So wird es sein Kam er dich frein - DIE BEIDEN ANDERN Bleibst bald allein - Und doch zu zwein! (Midas zuckt wild zusammen) KÖNIGINNEN Der hübsche Bote bleibt dir hold, Es bleibt das Glück, es bleibt das Gold! EINZELN Nicht wahr, mein Schwan? Meine Wolke? Mein Stier?Amphitryon? (Sie haben sich Midas genähert. Dieser dreht sich plötzlich wild nach ihnen um. Sie erkennen den Irrtum und fliehen mit einem Aufschrei) DANAE (zart, unbeweglich) Niemand - rief mich Niemand - führt mich. Allein kehr ich - Ganz ohne Weigern - Heim - in den Traum! MIDAS (ebenso) Danae… DANAE Die Stimme! Dämon, wer bist du? MIDAS Midas - bin ich, Allen Göttern fern. Ihr Wille machte mich Zum reichsten König - Ihr Wille raubt mir Mehr als das Gold. DANAE Die Stimme! Die Stimme! Deines Kleides Glänzen Stammt aus den Träumen… Die Stimme umfängt mich Zarter als Traum… MIDAS Vor Midas stehst du, Dem Herrn des Goldes! Nicht vor dem Freier, Der stieg von dem Schiffe - Dennochvor Midas! DANAE Selige Stimme! Steh ich vor dem, Der das Kleid mir gebracht, Mit süßem Zauber Sanft mich geleitet - Dem Traume so nah? Oder vor dem andern, Harten, gewaltigen Herrn des Traums? MIDAS Zum dritten denn Du stehst vor Midas, Vor ihm, der dich liebt! DANAE Eint sich in Midas Süße des Traumes, Gestalt seines Boten - Glücklich - preise ich mich! MIDAS Dan preist sich auch Midas Als Glücklichsten aller - Mehr als die Geber Gefährlicher Gaben - Mehr als ein Gott! DANAE Ein Gott! O berufe nicht, Was mit Schauer mich traf ln traumvollen Nächten! Götter durchdringen Des Regens lockendes Fließen - Wohnen im Gold! - Bist du - Midas, Der einzige, wahre Bringer des Goldes, Nicht zweigeteilt Durch bösen Zauber, Diener und Goldes Träger, König und Goldes Herr Gib mir ein Zeichen! Verkünde, was wahr! (Lange, ahnungsvolle Pause) MIDAS Kennst du, Danae, Hier das Gemach? DANAE Ganz ohne WillenKam ich hierher… MIDAS Seligster Raum Hochzeitsgemach! DANAE Ohne Weihrauch und Weihen Steh ich vor dir! MIDAS Schwärme der Rosen Umwinden das Lager! DANAE Erst nach den Sprüchen Der Weisen, der Priester, Darf ich hier stehn! MIDAS Siehst du die zarte Im leuchtendstenRot? DANAE Erst nach dem Bade Darf ich sie sehn! MIDAS Zeit wird s, daß ich sie breche! DANAE Ich zittere, Midas! MIDAS Achte des Zeichens, Ob Midas ich bin… (er wiederholt JupitersGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe du führst - Hold oder unhold - Erstarre zu Gold! (Er bricht die Rose und reicht sie ihr. Danae greift mechanischdanach und erschrickt) DANAE Leblos Metall! (die Rose fällt klirrendzu Boden) MIDAS Danae verwirft, Was sie ersehnt? DANAE War es so herzlos, Kalt, ohne Leben MIDAS (kniet, reicht ihr die Rose) Bot es die Liebe, Lebt es nicht höher, Besseres Leben? DANAE (schmückt sich damit) Gerne nehm ich wieder, Was mich erschreckt! MIDAS (erhebt sich glücklich) Nur dich zu schmücken Diene mein Zauber! DANAE Staunend fasse ich Des Midas Macht! MIDAS Achtlos verwürf ich Gefährliche Mächte, NichtTräger des Goldes - Diener der Liebe! (hier legt er Mantel und Heim ab) DANAE Schmäh nicht das Wunder, Diener der Liebe! Tröger des Goldes - Vollende dein Werk! MIDAS (zu den Rosen auf dem Lager) Wie euch ich gerührt, Zur Lippe geführt - Hold oder unhold - Werdet zu Gold! (An Stelle des Rosenlagers wächst eine goldene Laube auf. Unter demFolgenden überzieht Goldglanz dasganze Gemach) DANAE (begeistert) Gold - das Lager! Leuchtendes Glück! MIDAS Niedrig Gemach - Werde zu Gold! (der Goldzauber hält an) DANAE Gold ohne Ende! Blinkende Wonne! MIDAS Leuchter - werdet zu Gold! DANAE Jubelnd glückliches Gold! MIDAS Alles, alles zu Gold! DANAE Endlos Entzücken! MIDAS Einzig - für Danae! DANAE (in größtem Jubel) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Regen fiel, Als Kleid mich umgab, Was sich vorgekündet Im leuchtenden Baum - Wahrheit wurde es, Umgibt mich im Raum! Was im Traume verheißen Von dunkler Macht Du bist der Freier, Der es gebracht! Von deinen Händen Strömt es mir zu - Kamst, es zu vollenden, Midas - du! MIDAS (gleichzeitig ebenso) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Gabe mir fiel, Ohne Willen gespendet Von göttlicher Gunst, Wahrheit wurde es, Umgibt uns im Raum! Was einst mir geschenkt Des Freundes Macht, Im Jubel der Liebe Seh ich s erneut! Von deinen Händen Strömt mehr mir zu Als Goldes Wunder! Kamst, es zu vollenden - Danae - du! (Sie vergessen sich und sinken einander in die Arme. Donnerschlag. Dunkelheit. Man hörtMidas rufen Danae! Danae! Dann, noch einer Atempause, beginnt die Musik über dem Goldzauber düster die Verwandlung der Danae in das Gold zu schildern. Langsam wird es dabeiwieder hell, mit schwachem, fahlemLichte, aus dem nur die goldene DanaeStatue leuchtet) MIDAS (zu Füßen der Statue) Wastat ich? Unselige Gabe! Der herrliche Busen Kalt - ohne Atem - Der Mund, der kindliche - Den ich geküßt - Erstarrt - Gold - Wertlos, totes Gold! Verfluchte Hände! Verfluchte Lippen! Durch des Goldzaubers Fluch Vernichtet - alles! Machte mich deine Gabe Zum Mörder an Danae - Arglistiger Gott - Fluche ich dir! JUPITER (wird in unheimlichem Lichtscheinsichtbar) Zu früh fluchst, Verworrener, du - Mir und dem Gold! Du nahmst die Gabe, Genossest den Segen Treu blieb der Gott! MIDAS Zu Ende Der listige Vertrag! JUPITER Vergißt du den Gott, Der dir befahl? MIDAS Danaes Mörder Durch meine Hand! JUPITER Die dir verloren Mir lebt Danae! MIDAS Danae - lebt? Dann nur dem einen, Den sie liebt! - JUPITER Von des Goldregens Erstem ahnenden Leuchten, Bis zum ewigen Glanze, Der jetzt aus ihr strahlt Lebt mir Danae! MIDAS So befrag ihren Willen! Laß sie uns künden, Ob frei sie dir folgt? JUPITER (tritt groß vor die Statue Danaes) Lausche, Danae! Gedenke des Traums! Der nachts dich umfing Mit zartestem Zauber - Der dich befragt, Der Träume Herr, Will sich dir einen! Lausche, Danae! Gedenke des Traums! MIDAS (ebenso) Lausche, Danae! Brich den Zauber! Der das Gold gebracht, Mit dem Kleid dich gehüllt. Schenk deine liebe, Vom Golde befreit, Midas, dem Armen, Nicht - Chrysopher! Lausche, Danae! Zerbrich den Zauber! JUPITER (hohnlachend) Lausche, Lausche! Ein Eseltreiber Wirbt um dich! MIDAS Menschenlosbiet ich! JUPITER Ich aber biet dir Erhabenes Los! MIDAS Meines Menschenherzens Unendliche Liebe! JUPITER (immer höhnischer) ln armseliger Hütte Eines Midas Weib! MIDAS Wähle, Danae, wählet ! Midas führt dich Mit sanftester Liebe Zu besseren Gaben, Als treulosem Gold! Des fühlenden Herzens Ewges Geschenk! Wähle,Danae,wähle! JUPITER Wähle, Danae, wähle! Sieh, ich schenke dir Göttliche Ehren! Ein goldener Tempel Sei dir geweiht! Dort umgibt dich Höchstes Geschenk! Wähle, Danae, wähle! (Eine tiefe Pause. Dann wirdDanaes Stimme wie von ferne hörbar) DANAE (zart) Midas, Geliebter, Bleibe mir hold! Leben -- ahn ich - Leb wohl, mein Traum! (Blitz und heftiger Donnerschlag. Im Scheine der Blitze sieht man Danae sich beleben und auf Midas zueilen. Dann verschwinden beide in völligem Dunkel. Nur Jupiter ist in einem Lichtkreis zu sehn) JUPITER Treulose Danae! Du hast gewählt! Elend wähltest du, Menschenlos! Eine niedere Hütte, Das Lager von Stroh - Nächte voll Sorge Warten dort dein! Dann gedenkst du Von Qual zerknirscht Vergebens des Glückes, Das du verschmäht! Ein goldener Tempel Am strahlenden Vorgebirg War herrlich dir bereitet! Dort erhebt sich Der Säulen Kranz Wie weiße Feuer Empor zu den neuen, Seligen Freunden Den ewigen Göttern! Und in des Kranzes Leuchtender Mitte - Eine goldene Blüte Du heiß Umworbene Jetzt verlassene Geliebte treulose Danae! Der im Traum dich besucht, Er kommt wieder, Eine hochragende Wolke Strömt herab zu dir! Leuchten und Leuchten - Gold, das dem Golde sich eint! -- Und alle Menschen, Deren Herz zerrissen Vor Sehnsucht nach Gold - Heben die Blicke Zu unseren Füßen - Geblendet vom Scheine - Schauern und sagen Danae- die Göttin - Wohnt dort in der Höhe! Eines Ewigen Braut! (von hier ab verdunkelt sich raschdie Szene) Götterschicksal - War euch geboten! Menschenschicksal - Habt ihr gewählt! Ferne bleib euch der Gott! (er entschwindet im Dunkel) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae/III
https://w.atwiki.jp/englishlanguage/pages/168.html
BER... Bercovitch, S.1965."Romance and Anti-Romance in Sir Gawain and the Green Knight". PQ 44 257-66. Berdan, J. M.1920.Early Tudor Poetry 1485-1547. Macmillan. Berezowski, Leszek.1997Iconic Motivation for the Definite Article in English Geographical Proper Names. Studia Anglica Posnaniensia 32 127-144. Berg, D. L.1993.A Guide to Oxford English Dictionary. Oxford OUP. Berg, K. Aronoff, M. 2017. "Self-organization in the spelling of English suffixes The emergence of culture out of anarchy". Language 93(1) 37–63. Berg, Thomas.1998.Linguistic Structure and Change An Explanation from Language Processing. OUP. Berg, Thomas.2001.Linguistic Structure and Change An Explanation from Language Processing. OUP. Berg, Thomas.2000."The position of adjectives on the noun没erb continuum". English Language and Linguistics 4 269-293. Berg, Thomas Marion Neubauer. 2014. "From Unit-and-Ten to Ten-before-Unit Order in the History of English Numerals", Language Variation and Change 26.1 21-43. Berger, Christiane.1993Altenglische Paarformeln und ihre Varianten. Munsteraner Monographien zur englischen Literatur 13. Frankfurt am Main Lang. Berger, S. E.1971."A Concordance to La3amon's Brut Part I A-F". DAI 32 2631A. University of Iowa diss. Berger, S. E.1990.Medieval English Drama An Annoted Bibliography of Recent Criticism. Garland Medieval Bibliographies 2. Berger, Thomas L. et al.1999.An Index of Characters in Early Modern English Drama Printed Plays, 1500-1660. CUP. Bergh, Gunnar Aimo Seppaenen.2000."Preposition stranding with wh-relatives a historical survey". English Language and Linguistics 4 295-316. Bergh, Gunnar Aimo Seppanen.1994."Subject Extraction in English The Use of the that-complementizer", in English Historical Linguistics 1992, ed. Francisco Fernandez, Miguel Fuster, Juan Jose Calvo, pp. 131-43. John Benjamins. Bergh, Gunnar.1998."Double Prepositions in English", in English Historical Linguistics 1996, ed. J. Fisiak M. Krygier, pp. 1-13. Berlin Mouton. Berglund, Ylva.1997."Future in Present-day English Corpus-based evidence on the rivalry of expressions". ICAME Journal 21 7-19. Berglund, Ylva.1999."Exploiting a Large Spoken Corpus An End-user's Way to the BNC". International Journal of Corpus Linguistics 4 29-52. Berglund, Ylva.2000."Utilising Present-day English corpora A Case Study concerning Expressions of Future". ICAME Journal 24 25-63. Berglund, Ylva. 2000. "Gonna and Going to in the Spoken Component of the British National Corpus", in Corpus Linguistics and Linguistic Theory, ed. Christian Mair Marianne Hundt, pp. 35-49. Amsterdam Rodopi. Berglund, Ylva.2000. "'You're gonna, you're not going to' a corpus-based study of colligation and collocation patterns of the (BE) going to construction in Present-day spoken British English", PALC '99, ed. B. Lewandowska-Tomaszczyk P. J. Melia, 161-92. Framkfurt Lang. Berglund, Ylva.2005. Expressions of future in Present-day English a corpus-based approach. Uppsala Acta Universitatis Upsaliensis. http //urn.kb.se/resolve?urn=urn nbn se uu diva-5794 Berglund, Ylva Christopher Williams. 2007. "The semantic properties of going to distribution patterns in four subcorpora of the British National Corpus", in Corpus Linguistics 25 Years on, ed. Roberta Facchinetti, pp. 107-20. Rodopi. Bergmann, Rolf S. Stricker (eds.)2005.Katalog der althochdeutschen und altsaechsischen Glossenhandschriften. W. de Gruyter. Bergner, H.1986."The Two Courts Two Modes of Existence in Sir Gawain and the Green Knight". ES 67 401-16. Bergs, Alexander. 2012. "The Uniformitarian Principle and the Risk of Anachronisms in Language and Social History", in The Handbook of Historical Sociolinguistics, ed. Juan Manuel Hernández-Campoy Juan Camilo Conde-Silvestre, pp. 80-98. Malden, MA Blackwell. Bergs, Alexander. 2005. "'Ther been thinges thre, the whiche thynges troublen al this erthe' The Discourse-Pragmatics of 'demonstrative which'," in Opening Windows on Texts and Discourses of the Past, ed. Janne Skaffari, Matti Peikola, Ruth Carroll, Risto Hiltunen Brita Wårvik, pp. 259-277. Amsterdam John Benjamins. Bergs, Alexander T.2005.Social Networks and Historical Sociolinguistics Studies in Morphosyntactic Variation in the Paston Letters. Mouton de Gruyter. Bergs, Alexadner T. 2004. "Address Pronouns in Late Middle English", in Voices on the Past Studies in Old and Middle English Language and Literature, ed. Alicia Rodríguez-Alvarez Francisco Alonso-Almeida, pp. 127-138. Coruna Netbiblo. Bergs, Alexander T.2003."What If One Man's Lexicon Were Another Man's Syntax? A New Approach to the History of Relative Who". Folia Linguistica Historica Acta Societatis Linguisticae Europaeae 24 93-109. Bergs, Alexander T.2000."Social Networks in Pre-1500 Britain Problems, Prospects, Examples". European Journal of English Studies 4(3) 239-51. Bergs, Alexander Laurel J. Brinton. eds. 2017. The History of English Volume 4 Early Modern English. Berlin Mouton de Gruyter. Bergs, Alexander Meike Pentrel. 2015. "Ælc þara þe þas min word gehierþ and þa wyrcþ... Psycholinguistic perspectives on early Englishes", in Studies in the History of the English Language VI. Evidence and Method in Histories of English, ed. Michael Adams, Laurel J. Brinton Robert D. Fulk, pp. 249-276. Berlin De Gruyter. Bergstrøm, Greg. 2020. "Cambridge A University town", in Records of Real People Linguistic Variation in Middle English Local Documents, pp. 129-154. Amsterdam John Benjamins. Bergvall, V. L.1996Constructing and enacting gender through discourse negotiating multiple roles as female engineering students', in Bergvall, V. L., Bing, J. M. and Freed, A. F. (eds). Bergvall, V., Bing, J. and Freed, A. (eds)1996Rethinking Language and Gender Research. London Longman. Bergvall, Victoria L.1999."Towards a comprehensive theory of langauge and gender". Language in Society 28 273-93. Berko-Gleason, J.1975."Fathers and other strangers Men's speech to young children", in Developmental Psycholinguistics Theory and Applications, ed. D. P. Dato, pp. 289-97. Washington, D. C. Georgetown University Press. Berlage, Eva. 2010. "THe Lexicalization of Predicative Complements in English". Transactions of the Philological Society 108(1) 53-67. Berman, Judith.2003.Topics in the Causal Syntax of German. Chicago C.S.L.I. Bermudez-Otero, Ricardo.1998Prosodic Optimization the Middle English Length Adjustment.' Eng. Lang. and Ling. 2 169-97. Berndt, Rolf.1988."Some remarks on gerundive nominals in Present-day English". Studies in Descriptive Linguistics 18 31-46. Berndt, Rolf.1982A History of the English Language. Leipzih; Enzyklopaedie. Bernini, G. P. Ramat.1996.Negative Sentences in the Language of Europe A Typological Approach. Mouton de Gruyter. Berns, Jan Jaap van Marle (eds.)2002.Present-day Dialectology Problems and Findings. Trends in Linguistics, Studies and Monographs, 137. Mouton de Gruyter. Berns, Margie. 2020. "World Englishes and Communicative Competence", in The Handbook of World Englishes, 2nd ed., ed. Cecil L. Nelson, Zoya G. Proshina Daniel R. Davis, pp. 674-685. London Blackwell. Bernstein, Cynthia. 2014. "Jewish English in the American South", in New Perspectives on Language Variety in the South Historical and Contemporary Approaches. Bernstein, Cynthia. 2010. "Grammatical Features of Southern Speech yall, might could, fixin to", in English in the Southern United States, 106-118. Bernstein, Cynthia. 2007. "Changing Grammar of Southern States English", in The New Encyclopedia of Southern Culture. Vol. 5, Language. Bernstein, Cynthia. 2007. "Language of Jews in the American South", in The New Encyclopedia of Southern Culture. Vol. 5, Language. Bernstein, Cynthia Goldin. 2006. "Representing Jewish Identity through English," in English and Ethnicity. Signs of Race Series Publication. Bernstein, Cynthia. 2006. "More than Just Yada Yada Yada (Jewish English)", in American Voices, pp. 251-257. Bernstein, Cynthia. 1997. "Labov and Waletzky in Context." Journal of Narrative and Life History 7 45–52. Bernstein, Cynthia, Robert Bernstein. 1998. "Phonological Innovation in East Texas Different Samples, Similar Explanations". American Speech 73 44–56. Bernstein, Cynthia, Thomas Nunnally Robin Sabino. (eds) 1997. Language Variety in the South Revisited. Tuscaloosa University of Alabama Press. Bernstein, Herbert B. 1927. "Re Business English". American Speech 2(7) 319-321. Bernstein, Michael.1994."Some Notes on Infinitives and Negation in English". Cornell Working Papers in Linguistics 12 1-25. Berr, S.1971.An Etymological Glossary to the Old Saxon Heliand. Eiropaeische Hochschulschriften 1.33. Berne Lang. Berry, F.1949-50."The Sublime Ballet An Essay on Sir Gawain and the Green Knight". The Wind and the Rain 6 165-74. Berry, Francis. 1958. Poets' Grammar Person, Time and Mood in Poetry. Berry, L. 1960. "Biographical Notes on Richard Fletcher". Notes and Queries October 377-8. Berteloot, Amand Heinz-Lothar Worm.1982.van den vos Reynaerde Reinart Fuchs Mittelniederlaendischer Text und deutsche Uebertragung. Marburger Studien zur Germanistik. N. G. Lewert Verlag Marburg. Berube, M. S.2005.The American Heritage Guide to Contemporary Usage and Style. Boston Houghton Mifflin.
https://w.atwiki.jp/oper/pages/141.html
SECHSTE SZENE Beckmesser ist, dem Nachtwächter nachschleichend, die Gasse heraufgekommen, hat nach den Fenstern von Pogners Haus gespäht und, an Sachsens Haus gelehnt, stimmt er jetzt seine mitgebrachte Laute EVA Walther zurückhaltend Tu s nicht! - Doch horch! WALTHER Einer Laute Klang. Als Sachs den ersten Ton der Laute vernommen, hat er, von einem plötzlichen Einfall erfasst, das Licht wieder etwas eingezogen und öffnet leise den unteren Teil des Ladens EVA Ach, meine Not! WALTHER Wie, wird dir bang ? Der Schuster, sieh, zog ein das Licht. So sei s gewagt! EVA Weh! Siehst du denn nicht? Ein and rer kam und nahm dort Stand. Sachs hat unvermerkt seinen Werktisch ganz unter die Tür gestellt Jetzt erlauscht er Evas Ausruf WALTHER Ich hör s und seh s ein Musikant. Was will der hier so spät des Nachts? EVA in Verzweiflung ‘s ist Beckmesser schon! SACHS Aha, ich dacht s! Er setzt sich leise zur Arbeit zurecht WALTHER Der Merker? Er in meiner Gewalt? Drauf zu! Den Lung rer mach ich kalt! EVA Um Gott! So hör! Willst den Vater wecken? Er singt ein Lied, dann zieht er ab. Lass dort uns im Gebüsch verstecken. - Was mit den Männern ich Müh doch hab! Sie zieht Walther hinter das Gebüsch auf die Bank unter der Linde. Beckmesser, eifrig nach dem Fenster lugend, klimpert voll Ungeduld heftig auf der Laute. Als er sich endlich auch zum Singen rüstet, schlägt Sachs sehr stark mit dem Hammer auf den Leisten, nachdem er soeben das Licht wieder hell auf die Strasse hat fallen lassen. SACHS Jerum! Jerum! Hallo hallo he! O ho! Trallalei! Trallalei! O ho! BECKMESSER springt ärgerlich von dem Steinsitz auf und gewahrt Sachs bei der Arbeit Was soll das sein? Verdammtes Schrein! SACHS Als Eva aus dem Paradies von Gott dem Herrn verstossen, gar schuf ihr Schmerz der harte Kies an ihrem Fuss, dem blossen. BECKMESSER Was fällt dem groben Schuster ein? SACHS Das jammerte den Herrn, WALTHER flüsternd zu Eva Was heisst das Lied? Wie nennt er dich? SACHS ihr Füsschen hatt er gern, EVA flüsternd zu Walther Ich hört es schon ‘s geht nicht auf mich. SACHS und seinem Engel rief er zu EVA Doch eine Bosheit steckt darin. SACHS »Da, mach der armen Sünd rin Schuh ! Und da der Adam, wie ich seh , an Steinen dort sich stösst die Zeh , dass recht fortan er wandeln kann, so miss dem auch Stiefeln an!« WALTHER Welch Zögernis! Die Zeit geht hin! BECKMESSER tritt zu Sachs heran Wie, Meister? Auf? Noch so spät zur Nacht? SACHS Herr Stadtschreiber! Was, Ihr wacht? Die Schuh machen Euch grosse Sorgen? Ihr seht, ich bin dran Ihr habt sie morgen. Er arbeitet BECKMESSER zornig Hol der Teufel die Schuh ! Hier will ich Ruh ! SACHS Jerum! Jerum! Hallo hallo he! Oho! Trallalei! Trallalei! O he! O Eva, Eva! Schlimmes Weib, das hast du am Gewissen, WALTHER zu Eva Uns oder dem Merker? Wem spielt er den Streich? SACHS dass ob der Füss am Menschenleib EVA zu Walther Ich fürcht , uns dreien gilt er gleich. SACHS jetzt Engel schustern müssen. EVA O weh der Pein. Mir ahnt nichts Gutes! SACHS Blieb st du im Paradies, da gab es keinen Kies. WALTHER Mein süsser Engel, sei guten Mutes! SACHS Um deiner jungen Missetat hantier ich jetzt mit Ahl und Draht EVA Mich betrübt das Lied! WALTHER Ich hör es kaum! Du bist bei mir, welch holder Traum! Er zieht sie zärtlich an sich SACHS und ob Herrn Adams übler Schwäch versohl ich Schuh und streiche Pech. Wär ich nicht fein ein Engel rein, Teufel möchte Schuster sein! Beckmesser drohend auf Sachs zufahrend SACHS Je - Er unterbricht sich BECKMESSER Gleich höret auf! Spielt Ihr mir Streich ? Bleibt Ihr tags und nachts Euch gleich? SACHS Wenn ich hier sing , was kümmert s Euch? Die Schuhe sollen doch fertig werden? BECKMESSER So schliesst Euch ein und schweigt dazu still! SACHS Des Nachts arbeiten macht Beschwerden; wenn ich da munter bleiben will, so brauch ich Luft und frischen Gesang; drum hört, wie der dritte Vers gelang! Er wichst den Draht ersichtlich BECKMESSER Er macht mich rasend! SACHS fortarbeitend Jerum! Jerum! Hallo hallo he! BECKMESSER Das grobe Geschrei! SACHS O ho! Trallalei! Trallalei! O he! BECKMESSER Am End denkt sie gar, dass ich das sei! Er hält sich die Ohren zu und geht verzweiflungsvoll, sich mit sich beratend, die Gasse vor dem Fenster auf und ab SACHS O Eva! Hör mein Klageruf, mein Not und schwer Verdrüssen! Die Kunstwerk , die ein Schuster schuf, sie tritt die Welt mit Füssen! Gäb nicht ein Engel Trost, der gleiches Werk erlost, und rief mich oft ins Paradies, wie ich da Schuh und Stiefel liess ! Doch wenn mich der im Himmel hält, dann liegt zu Füssen mir die Welt, und bin in Ruh Hans Sachs ein Schuh- macher und Poet dazu. BECKMESSER Das Fenster geht auf! Er späht nach dem Fenster, welches jetzt leise geöffnet wird und an welchem vorsichtig Magdalene in Evas Kleidung sich zeigt. EVA mit grosser Aufgeregtheit Mich schmerzt das Lied, ich weiss nicht wie! O fort, lass uns fliehen! WALTHER auffahrend Nun denn mit dem Schwert! EVA Nicht doch! Ach, halt! BECKMESSER Herrgott, ‘s ist sie! WALTHER die Hand vom Schwert nehmend Kaum wär er s wert! EVA Ja, besser Geduld! BECKMESSER der, während Sachs fortfährt zu arbeiten und zu singen, in grosser Aufregung mit sich beraten hat Jetzt bin ich verloren, singt der noch fort! EVA O bester Mann, dass ich so Not dir machen kann! BECKMESSER tritt zu Sachs an den Laden heran und klimpert, während des Folgenden mit dem Rücken der Gasse zugewandt, seitwärts auf der Laute, um Magdalene am Fenster festzuhalten Freund Sachs! So hört doch nur ein Wort! WALTHER leise zu Eva Wer ist am Fenster? BECKMESSER Wie seid Ihr auf die Schuh versessen! EVA ‘s ist Magdalene. BECKMESSER Ich hatt sie wahrlich schon vergessen. WALTHER Das heiss ich vergelten! BECKMESSER Als Schuster seid Ihr mir wohl wert, WALTHER Fast muss ich lachen. BECKMESSER als Kunstfreund doch weit mehr verehrt. EVA Wie ich ein End und Flucht mir ersehne! WALTHER Ich wünscht , er möchte den Anfang machen. Walther und Eva, auf der Bank sanft aneinandergelehnt, erfolgen des weiteren Sachs und Beckmesser mit wachsender Teilnahme BECKMESSER Eu r Urteil, glaubt, das halt ich hoch; drum bitt ich hört das Liedlein doch, mit dem ich morgen möcht gewinnen, ob das auch recht nach Euren Sinnen. Er klimpert wiederholt seitwärts nach dem Fenster gewandt SACHS Oha! Wollt mich beim Wahne fassen? Mag mich nicht wieder schelten lassen. »Seit sich der Schuster dünkt Poet, gar übel es um Eu r Schuhwerk steht.« Ich seh , wie s schlappt und überall klappt drum lass ich Vers und Reim gar billig nun daheim, Verstand und Witz und Kenntnis dazu, mach Euch für morgen die neuen Schuh . BECKMESSER kreischend Lasst das doch sein! Das war ja nur Scherz. Vernehmt besser, wie s mir ums Herz! Vom Volk seid Ihr geehrt, auch der Pognerin seid Ihr wert. Will ich vor aller Welt nun morgen um die werben, sagt, könnt s mich nicht verderben, wenn mein Lied ihr nicht gefällt? Drum hört mich ruhig an; und sang ich, sagt mir dann, was Euch gefällt, was nicht, dass ich mich danach richt . Er klimpert wieder SACHS Ei, lasst mich doch in Ruh ! Wie käme solche Ehr mir zu? Nur Gassenhauer dicht ich zum meisten, drum sing ich zur Gassen und hau auf den Leisten. Jerum! Jerum! Hallo hallo he! BECKMESSER Verfluchter Kerl! Den Verstand verlier ich mit seinem Lied voll Pech und Schmierich! - SACHS O ho! Trallalei! Trallalei! O he! BECKMESSER Schweigt doch! Weckt Ihr die Nachbarn auf? SACHS Die sind s gewohnt ‘s hört keiner drauf. - »O Eva, Eva!« - BECKMESSER in höchste Wut ausbrechend O Ihr boshafter Geselle! Ihr spielt mir heut den letzten Streich! Schweigt Ihr jetzt nicht auf der Stelle, so denkt Ihr dran, das schwör ich Euch. Er klimpert wütend Neidisch seid Ihr, nichts weiter, dünkt Ihr Euch auch gleich gescheiter. Dass andre auch was sind, ärgert Euch schändlich! Glaubt, ich kenne Euch aus- und inwendlich! Dass man Euch noch nicht zum Merker gewählt, das ist s, was den gallichten Schuster quält. Nun gut! Solang als Beckmesser lebt und ihm noch ein Reim an den Lippen klebt, solang ich noch bei den Meistern was gelt , ob Nürnberg »blüh und wachs «, das schwör ich Herrn Hans Sachs nie wird er je zum Merker bestellt! Er klimpert in höchster Wut SACHS der ihm ruhig und aufmerksam zugehört hat War das Eu r Lied? BECKMESSER Der Teufel hol s! SACHS Zwar wenig Regel doch klang s recht stolz! BECKMESSER Wollt Ihr mich hören? SACHS In Gottes Namen singt zu ich schlag auf die Sohl die Rahmen. BECKMESSER Doch schweigt Ihr still? SACHS Ei, singet Ihr, die Arbeit, schaut, fördert s auch mir. BECKMESSER Das verfluchte Klopfen wollt Ihr doch lassen? SACHS Wie sollt ich die Sohl Euch richtig fassen? BECKMESSER Was? Ihr wollt klopfen, und ich soll singen? SACHS Euch muss das Lied, mir der Schuh gelingen. BECKMESSER Ich mag keine Schuh ! SACHS Das sagt Ihr jetzt; in der Singschul Ihr mir s dann wieder versetzt. Doch hört! Vielleicht sich s richten lässt zwei-einig geht der Mensch am best. Darf ich die Arbeit nicht entfernen, die Kunst des Merkers möcht ich erlernen. Darin kommt Euch nun keiner gleich; ich lern sie nie, wenn nicht von Euch. Drum singt Ihr nun, ich acht und merk und fördr auch wohl dabei mein Werk. BECKMESSER Merkt immer zu; und was nicht gewann, nehmt Eure Kreide und streicht mir‘s an. SACHS Nein, Herr! Da fleckten die Schuh mir nicht, mit dem Hammer auf den Leisten halt ich Gericht. BECKMESSER Verdammte Bosheit! - Gott, und ‘s wird spät am End mir die Jungfer vom Fenster geht! Er klimpert eifrig SACHS aufschlagend Fanget an! ‘s pressiert! Sonst sing ich für mich! BECKMESSER Haltet ein! Nur das nicht! - Teufel, wie ärgerlich! - Wollt Ihr Euch denn als Merker erdreisten, nun gut, so merkt mit dem Hammer auf den Leisten; nur mit dem Beding, nach den Regeln scharf, aber nichts, was nach den Regeln ich darf. SACHS Nach den Regeln, wie sie der Schuster kennt, dem die Arbeit unter den Händen brennt. BECKMESSER Auf Meisterehr ? SACHS Und Schustermut! BECKMESSER Nicht einen Fehler glatt und gut! Nachtwächterhorn sehr entfernt SACHS Dann gingt Ihr morgen unbeschuht. WALTHER leise zu Eva Welch toller Spuk! Mich dünkt s ein Traum. SACHS auf den Steinsitz vor der Ladentür deutend Setzt Euch denn hier! BECKMESSER zieht sich nach der Ecke des Hauses zurück Lasst hier mich stehen! WALTHER den Singstuhl, scheint s, verliess ich kaum! SACHS Warum so weit? BECKMESSER Euch nicht zu seh n, wie s Brauch der Schul vor dem Gemerk . EVA sanft an Walthers Brust gelehnt Die Schläf umwebt mir s wie ein Wahn ob s Heil, ob Unheil, was ich ahn ? SACHS Da hör ich Euch schlecht. BECKMESSER Der Stimme Stärk ich so gar lieblich dämpfen kann. Er stellt sich ganz um die Ecke, dem Fenster gegenüber, auf SACHS Wie fein! Nun gut denn! - Fanget an! Beckmesser stimmt die in der Wut unversehens heraufgeschraubte D-Saite wieder herunter. Sachs holt mit dem Hammer aus SECHSTE SZENE Beckmesser ist, dem Nachtwächter nachschleichend, die Gasse heraufgekommen, hat nach den Fenstern von Pogners Haus gespäht und, an Sachsens Haus gelehnt, stimmt er jetzt seine mitgebrachte Laute EVA Walther zurückhaltend Tu s nicht! - Doch horch! WALTHER Einer Laute Klang. Als Sachs den ersten Ton der Laute vernommen, hat er, von einem plötzlichen Einfall erfasst, das Licht wieder etwas eingezogen und öffnet leise den unteren Teil des Ladens EVA Ach, meine Not! WALTHER Wie, wird dir bang ? Der Schuster, sieh, zog ein das Licht. So sei s gewagt! EVA Weh! Siehst du denn nicht? Ein and rer kam und nahm dort Stand. Sachs hat unvermerkt seinen Werktisch ganz unter die Tür gestellt Jetzt erlauscht er Evas Ausruf WALTHER Ich hör s und seh s ein Musikant. Was will der hier so spät des Nachts? EVA in Verzweiflung ‘s ist Beckmesser schon! SACHS Aha, ich dacht s! Er setzt sich leise zur Arbeit zurecht WALTHER Der Merker? Er in meiner Gewalt? Drauf zu! Den Lung rer mach ich kalt! EVA Um Gott! So hör! Willst den Vater wecken? Er singt ein Lied, dann zieht er ab. Lass dort uns im Gebüsch verstecken. - Was mit den Männern ich Müh doch hab! Sie zieht Walther hinter das Gebüsch auf die Bank unter der Linde. Beckmesser, eifrig nach dem Fenster lugend, klimpert voll Ungeduld heftig auf der Laute. Als er sich endlich auch zum Singen rüstet, schlägt Sachs sehr stark mit dem Hammer auf den Leisten, nachdem er soeben das Licht wieder hell auf die Strasse hat fallen lassen. SACHS Jerum! Jerum! Hallo hallo he! O ho! Trallalei! Trallalei! O ho! BECKMESSER springt ärgerlich von dem Steinsitz auf und gewahrt Sachs bei der Arbeit Was soll das sein? Verdammtes Schrein! SACHS Als Eva aus dem Paradies von Gott dem Herrn verstossen, gar schuf ihr Schmerz der harte Kies an ihrem Fuss, dem blossen. BECKMESSER Was fällt dem groben Schuster ein? SACHS Das jammerte den Herrn, WALTHER flüsternd zu Eva Was heisst das Lied? Wie nennt er dich? SACHS ihr Füsschen hatt er gern, EVA flüsternd zu Walther Ich hört es schon ‘s geht nicht auf mich. SACHS und seinem Engel rief er zu EVA Doch eine Bosheit steckt darin. SACHS »Da, mach der armen Sünd rin Schuh ! Und da der Adam, wie ich seh , an Steinen dort sich stösst die Zeh , dass recht fortan er wandeln kann, so miss dem auch Stiefeln an!« WALTHER Welch Zögernis! Die Zeit geht hin! BECKMESSER tritt zu Sachs heran Wie, Meister? Auf? Noch so spät zur Nacht? SACHS Herr Stadtschreiber! Was, Ihr wacht? Die Schuh machen Euch grosse Sorgen? Ihr seht, ich bin dran Ihr habt sie morgen. Er arbeitet BECKMESSER zornig Hol der Teufel die Schuh ! Hier will ich Ruh ! SACHS Jerum! Jerum! Hallo hallo he! Oho! Trallalei! Trallalei! O he! O Eva, Eva! Schlimmes Weib, das hast du am Gewissen, WALTHER zu Eva Uns oder dem Merker? Wem spielt er den Streich? SACHS dass ob der Füss am Menschenleib EVA zu Walther Ich fürcht , uns dreien gilt er gleich. SACHS jetzt Engel schustern müssen. EVA O weh der Pein. Mir ahnt nichts Gutes! SACHS Blieb st du im Paradies, da gab es keinen Kies. WALTHER Mein süsser Engel, sei guten Mutes! SACHS Um deiner jungen Missetat hantier ich jetzt mit Ahl und Draht EVA Mich betrübt das Lied! WALTHER Ich hör es kaum! Du bist bei mir, welch holder Traum! Er zieht sie zärtlich an sich SACHS und ob Herrn Adams übler Schwäch versohl ich Schuh und streiche Pech. Wär ich nicht fein ein Engel rein, Teufel möchte Schuster sein! Beckmesser drohend auf Sachs zufahrend SACHS Je - Er unterbricht sich BECKMESSER Gleich höret auf! Spielt Ihr mir Streich ? Bleibt Ihr tags und nachts Euch gleich? SACHS Wenn ich hier sing , was kümmert s Euch? Die Schuhe sollen doch fertig werden? BECKMESSER So schliesst Euch ein und schweigt dazu still! SACHS Des Nachts arbeiten macht Beschwerden; wenn ich da munter bleiben will, so brauch ich Luft und frischen Gesang; drum hört, wie der dritte Vers gelang! Er wichst den Draht ersichtlich BECKMESSER Er macht mich rasend! SACHS fortarbeitend Jerum! Jerum! Hallo hallo he! BECKMESSER Das grobe Geschrei! SACHS O ho! Trallalei! Trallalei! O he! BECKMESSER Am End denkt sie gar, dass ich das sei! Er hält sich die Ohren zu und geht verzweiflungsvoll, sich mit sich beratend, die Gasse vor dem Fenster auf und ab SACHS O Eva! Hör mein Klageruf, mein Not und schwer Verdrüssen! Die Kunstwerk , die ein Schuster schuf, sie tritt die Welt mit Füssen! Gäb nicht ein Engel Trost, der gleiches Werk erlost, und rief mich oft ins Paradies, wie ich da Schuh und Stiefel liess ! Doch wenn mich der im Himmel hält, dann liegt zu Füssen mir die Welt, und bin in Ruh Hans Sachs ein Schuh- macher und Poet dazu. BECKMESSER Das Fenster geht auf! Er späht nach dem Fenster, welches jetzt leise geöffnet wird und an welchem vorsichtig Magdalene in Evas Kleidung sich zeigt. EVA mit grosser Aufgeregtheit Mich schmerzt das Lied, ich weiss nicht wie! O fort, lass uns fliehen! WALTHER auffahrend Nun denn mit dem Schwert! EVA Nicht doch! Ach, halt! BECKMESSER Herrgott, ‘s ist sie! WALTHER die Hand vom Schwert nehmend Kaum wär er s wert! EVA Ja, besser Geduld! BECKMESSER der, während Sachs fortfährt zu arbeiten und zu singen, in grosser Aufregung mit sich beraten hat Jetzt bin ich verloren, singt der noch fort! EVA O bester Mann, dass ich so Not dir machen kann! BECKMESSER tritt zu Sachs an den Laden heran und klimpert, während des Folgenden mit dem Rücken der Gasse zugewandt, seitwärts auf der Laute, um Magdalene am Fenster festzuhalten Freund Sachs! So hört doch nur ein Wort! WALTHER leise zu Eva Wer ist am Fenster? BECKMESSER Wie seid Ihr auf die Schuh versessen! EVA ‘s ist Magdalene. BECKMESSER Ich hatt sie wahrlich schon vergessen. WALTHER Das heiss ich vergelten! BECKMESSER Als Schuster seid Ihr mir wohl wert, WALTHER Fast muss ich lachen. BECKMESSER als Kunstfreund doch weit mehr verehrt. EVA Wie ich ein End und Flucht mir ersehne! WALTHER Ich wünscht , er möchte den Anfang machen. Walther und Eva, auf der Bank sanft aneinandergelehnt, erfolgen des weiteren Sachs und Beckmesser mit wachsender Teilnahme BECKMESSER Eu r Urteil, glaubt, das halt ich hoch; drum bitt ich hört das Liedlein doch, mit dem ich morgen möcht gewinnen, ob das auch recht nach Euren Sinnen. Er klimpert wiederholt seitwärts nach dem Fenster gewandt SACHS Oha! Wollt mich beim Wahne fassen? Mag mich nicht wieder schelten lassen. »Seit sich der Schuster dünkt Poet, gar übel es um Eu r Schuhwerk steht.« Ich seh , wie s schlappt und überall klappt drum lass ich Vers und Reim gar billig nun daheim, Verstand und Witz und Kenntnis dazu, mach Euch für morgen die neuen Schuh . BECKMESSER kreischend Lasst das doch sein! Das war ja nur Scherz. Vernehmt besser, wie s mir ums Herz! Vom Volk seid Ihr geehrt, auch der Pognerin seid Ihr wert. Will ich vor aller Welt nun morgen um die werben, sagt, könnt s mich nicht verderben, wenn mein Lied ihr nicht gefällt? Drum hört mich ruhig an; und sang ich, sagt mir dann, was Euch gefällt, was nicht, dass ich mich danach richt . Er klimpert wieder SACHS Ei, lasst mich doch in Ruh ! Wie käme solche Ehr mir zu? Nur Gassenhauer dicht ich zum meisten, drum sing ich zur Gassen und hau auf den Leisten. Jerum! Jerum! Hallo hallo he! BECKMESSER Verfluchter Kerl! Den Verstand verlier ich mit seinem Lied voll Pech und Schmierich! - SACHS O ho! Trallalei! Trallalei! O he! BECKMESSER Schweigt doch! Weckt Ihr die Nachbarn auf? SACHS Die sind s gewohnt ‘s hört keiner drauf. - »O Eva, Eva!« - BECKMESSER in höchste Wut ausbrechend O Ihr boshafter Geselle! Ihr spielt mir heut den letzten Streich! Schweigt Ihr jetzt nicht auf der Stelle, so denkt Ihr dran, das schwör ich Euch. Er klimpert wütend Neidisch seid Ihr, nichts weiter, dünkt Ihr Euch auch gleich gescheiter. Dass andre auch was sind, ärgert Euch schändlich! Glaubt, ich kenne Euch aus- und inwendlich! Dass man Euch noch nicht zum Merker gewählt, das ist s, was den gallichten Schuster quält. Nun gut! Solang als Beckmesser lebt und ihm noch ein Reim an den Lippen klebt, solang ich noch bei den Meistern was gelt , ob Nürnberg »blüh und wachs «, das schwör ich Herrn Hans Sachs nie wird er je zum Merker bestellt! Er klimpert in höchster Wut SACHS der ihm ruhig und aufmerksam zugehört hat War das Eu r Lied? BECKMESSER Der Teufel hol s! SACHS Zwar wenig Regel doch klang s recht stolz! BECKMESSER Wollt Ihr mich hören? SACHS In Gottes Namen singt zu ich schlag auf die Sohl die Rahmen. BECKMESSER Doch schweigt Ihr still? SACHS Ei, singet Ihr, die Arbeit, schaut, fördert s auch mir. BECKMESSER Das verfluchte Klopfen wollt Ihr doch lassen? SACHS Wie sollt ich die Sohl Euch richtig fassen? BECKMESSER Was? Ihr wollt klopfen, und ich soll singen? SACHS Euch muss das Lied, mir der Schuh gelingen. BECKMESSER Ich mag keine Schuh ! SACHS Das sagt Ihr jetzt; in der Singschul Ihr mir s dann wieder versetzt. Doch hört! Vielleicht sich s richten lässt zwei-einig geht der Mensch am best. Darf ich die Arbeit nicht entfernen, die Kunst des Merkers möcht ich erlernen. Darin kommt Euch nun keiner gleich; ich lern sie nie, wenn nicht von Euch. Drum singt Ihr nun, ich acht und merk und fördr auch wohl dabei mein Werk. BECKMESSER Merkt immer zu; und was nicht gewann, nehmt Eure Kreide und streicht mir‘s an. SACHS Nein, Herr! Da fleckten die Schuh mir nicht, mit dem Hammer auf den Leisten halt ich Gericht. BECKMESSER Verdammte Bosheit! - Gott, und ‘s wird spät am End mir die Jungfer vom Fenster geht! Er klimpert eifrig SACHS aufschlagend Fanget an! ‘s pressiert! Sonst sing ich für mich! BECKMESSER Haltet ein! Nur das nicht! - Teufel, wie ärgerlich! - Wollt Ihr Euch denn als Merker erdreisten, nun gut, so merkt mit dem Hammer auf den Leisten; nur mit dem Beding, nach den Regeln scharf, aber nichts, was nach den Regeln ich darf. SACHS Nach den Regeln, wie sie der Schuster kennt, dem die Arbeit unter den Händen brennt. BECKMESSER Auf Meisterehr ? SACHS Und Schustermut! BECKMESSER Nicht einen Fehler glatt und gut! Nachtwächterhorn sehr entfernt SACHS Dann gingt Ihr morgen unbeschuht. WALTHER leise zu Eva Welch toller Spuk! Mich dünkt s ein Traum. SACHS auf den Steinsitz vor der Ladentür deutend Setzt Euch denn hier! BECKMESSER zieht sich nach der Ecke des Hauses zurück Lasst hier mich stehen! WALTHER den Singstuhl, scheint s, verliess ich kaum! SACHS Warum so weit? BECKMESSER Euch nicht zu seh n, wie s Brauch der Schul vor dem Gemerk . EVA sanft an Walthers Brust gelehnt Die Schläf umwebt mir s wie ein Wahn ob s Heil, ob Unheil, was ich ahn ? SACHS Da hör ich Euch schlecht. BECKMESSER Der Stimme Stärk ich so gar lieblich dämpfen kann. Er stellt sich ganz um die Ecke, dem Fenster gegenüber, auf SACHS Wie fein! Nun gut denn! - Fanget an! Beckmesser stimmt die in der Wut unversehens heraufgeschraubte D-Saite wieder herunter. Sachs holt mit dem Hammer aus Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅡ-4
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2617.html
ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen Lortzing,Albert/Zar und Zimmermann/II
https://w.atwiki.jp/cheapugg058/pages/18.html
Not only is Jay Cutler their quarterback and Brandon Marshall their receiver, both former teammates in Denver, but Jeremy Bates is the quarterbacks coach The special programming that Siruis and XM carry is the deciding factor of which service to choose for many peoplereply span {background-position 0px 3px;} pIf they truly are the type of team that has the potential to dominate with their defense, then lower totals will define them as such Unlike the Shot Gun where the quarterback lines up seven or more yards deep, in the Pistol Offense the quarterback lines up three to five yards behind center with the running back a yard or so behind him north face outlet store They had a national championship stripped from them and Reggie Bush had to return his Heisman trophy Of course, as a creative genius and general nutcase, Lil Wayne does things a little differently than you or I But, chips and colas have become a snack food of the past Miami Dolphins The Chargers continue to play down to the level of their opponents this season and so I am leery of laying this much with them Implicitly under the Sarbanes Oxley Act, they are agreeing that they re responsible for establishing and maintaining internal controls, and that they have ensured that all of a company s material information necessary for investors to make intelligent decisions is made known by internal procedures of the company After this, you have to select a football game that you want updates on (September 12, 2005)twitterditto225256953830580224 a { color #0F010F; } divtimestamp a span {display inline-block;width 16px;background-image url(http //images Not particularly big or incredibly strong armed, he got the job done using his mind and ability to prolong plays to lead his teams to frequent victories At this time I do not have the information on Scotts birth order but do know he has a brother David that is a photographer Still, I listened to other player s opinions and read some reviews of the pool cue brand I thought I wantedPrior to my contacting you, I confirmed a couple of facts about Leo Wanta/$27 Ray Rice Jersey Dish Network wants it s customers to get the most out of their service by making available theit DishHome - channel 100" - Howard Thompson, The New York Times (2/19/59) On DVD Not commercially available Half sheet movie poster style B Mickey Rooney in The Last Mile (1959) Midnight Express (Columbia, 1978)Brad Davis plays young American Billy Hayes, who draws a long sentence in a Turkish prison after being convicted of smuggling hashish author img {float left; margin 0px 7px 0px 0px;} p which are not desired at alldittoTweet spantwitter-inner-ditto226493158538760192 div But with continued use for a month or so, you will notice significant weight reduction and you will be just steps away from the physique you have always wanted The tower’s stepping is functional, helping separate these sections When I was considering buying my second cue, however, I had a pretty good idea of what I wanted of Revenue---Tax Appeals Commission It is free Wes Welker Jersey to join and you can make money online as soon as you sign-up Think about how your child was in the beginning of the year and how much transformation you can see in her behavior as well as her personalityand may you and Mr And, if I was kicked off the high school team, I would not be able to play college football, and college football is a requirement for becoming a pro player This saves the family on their communication budget moneyditto191956361989468160{background #8D49BD url(http //a0twitter-inner-ditto243429190748233728 span Goff’s assertions have not gone over well, to say the least, and the article is garnering hundreds of comments–several have come in just while this article was being written This obviously does not remain a secret for too long, as the remainder of the film chronicles Carnegie s violent chase of Eli and his BibleAnother set of emails, which even appear to include a veiled death threat to the Arctic Beacon editor, has been determined and verified to a high degree to be from the illegitimate camp, fronting for Bush SrdittoTweet spanThat s rightThe front office still has work to do during the free agent signing period and adding another wide receiver would allow the team to address bigger needs through the draftFounded in 1920, eleven teams of American Professional Football Association, the League National Football League changes its name to the 1922nd NFL preseason games, live stream Cottrell,Patrick Willis Jersey treasurer of AmeriTrust, there are at least two other trusts or groups like Wanta s seeking money that are legitimate, and at least two others of known record fraudulently posing as legitimate but actually "fronting" for Bush or Bush Sr A pulsating current is set off by a timer current which is released along the wire at regular intervalsfavorite hover span {background-position -48px 2px;}spanfavorite hover span {background-position -48px 2px;}@VocalLizzyVocalLizzy@adamlevine if u can handle all your ink, you can deal with a busted lip That s not to say this isn t a great film Although the most common form of cooking for these parties is grilling, some people have been known to bring smokers and deep fryers as wellat-name a hover {color #999;text-decoration none;font-size 14px;font-weight normal;}dittoTweet {background #fff;padding 10px 12px 10px 50px;margin 0;min-height 48px;color #000;font-size 22px !important;font-family Georgia, "Times New Roman", Times, serif;line-height 30px;-moz-border-radius 5px;-webkit-border-radius 5px;}span What is your mission in life? What is your vision for the next five years? If your answer is, "I don t know," please take some time to answer these questionsmetadata {display block;width 100%;clear both;margin-top 8px;padding 12px 0px;height 65px;}span Unlike most other reduce weight supplements, these natural ingredients are blended into 400-mg caplets which you only have to take once a day -Wikipedia New England was playing at home, ready for revenge for their playoff loss last season, and won the game by being able to adapt to what the New York defense was doing The lion dance is a form of traditional dance in Chinese culture in which performers mimic a lion s movements in a lion costume, often with musical accompaniment from cymbals, drums and gongs The term inlay refers to materials embedded into either the forearm or butt sleeve At the end of the day, statistics say that if the salary of the quarterback is deducted from the overall money spent on the offense and then it s compared with the defense, it amounts to less However, their verdict was overruled by the judge who stated that there was insufficient evidence to prove the case against the supervisor that an adverse reaction had been carried out for reasons of discrimination or retaliationAaron Hernandez Jersey for the sexual orientation of the plaintiff Moreover, the company raised its 2012 revenue guidance and the lower end of the earnings guidance I cannot afford a lot "Lies Lies Lies Lies On the strength of his imposing physical stature and his impressive athletic abilities, a Christian private school coach convinces his administration to enroll "Big Mike of Health) is also implicated in this story83% compared with 2% in the prior-year quarter